TSG 1899 v. Chr. Hoffenheim
Verfasst: 28.10.2005 15:43
Vielleicht bald das Deutsche Chelsea???
Unter dem Namen "FC Rhein Neckar" will Multimillonär Dietmar Hopp, Mitbegründer von SAP und Mäzen der TSG Hoffenheim, einen Bundesligaklub 30 Kilometer vor den Toren Mannheims ins Leben rufen. Das soll geschehen mit einer Fusion der Klubs Sandhausen (Oberliga), Hoffenheim (Regionalliga) und Walldorf. Dazu soll auf der grünen Wiese auch ein Stadion für 30 000 Zuschauer gebaut werden. Geld spielt dabei für Hopp keine Rolle. Der hat Kohle ohne Ende. Unter keinen Umständen will er Waldhof Mannheim mit ins Boot holen. Das heißt konkret, es soll ein Retortenklub entstehen ohne Tradition.
30 Kilometer bis zum Bundesliga-Schlager
FUSSBALL: In Walldorf sieht Dietmar Hopp einen idealen Standort für das neue Stadion
Wenn es nach dem Willen von Dietmar Hopp geht, dann wird sich die Mannheimer Fußball-Welt bald grundlegend verändert haben. Die Fans werden nicht mehr nach in die Quadratestadt strömen, sondern hinaus nach Walldorf, um einen hochkarätigen Kick zu erleben. Nur rund 30 Kilometer entfernt vor den Toren der Stadt steht ab Mitte 2008 ein neuer Sporttempel für rund 30 000 Besucher. Direkt an der Autobahn A 5, nahe der Ausfahrt Walldorf/Wiesloch, soll nach dem Willen des SAP-Mitgründers die künftige Fusions-Elf aus TSG Hoffenheim, SV Sandhausen und FCA Walldorf erst einmal die zweite Bundesliga erobern, dann ins Oberhaus aufsteigen. Weil der Stadionausbau in Hoffenheim selbst nicht zu realisieren war, wählte Hopp als neuen Standort seinen Geburtsort Walldorf.
Nachdem der bisherige Hauptsponsor MVV der TSG Hoffenheim angekündigt hatte, seinen bis 2007 laufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern und danach avisierte, den Konkurrenten SV Waldhof in die Bundesliga bringen zu wollen, ergriff Hopp mit immensem Tempo die Initiative. Seit Mittwoch liegen die Stadionpläne auf dem Tisch: 30 000 überdachte Sitzplätze, Baukosten bis zu 40 Millionen Euro, Baubeginn noch 2006, das Genehmigungsverfahren ist offenbar bereits eingeleitet worden.
"Solch ein Stadion bringt einen Imagegewinn. Wir werden uns sehr bemühen, damit das Projekt zustande kommt", erklärte Walldorfs Bürgermeister Heinz Merklinger. Baupartner von Hopp wird in Walldorf die renommierte Firma HBM sein, die bereits die Mannheimer SAP Arena, die Arena Auf Schalke, die AWD Arena in Hannover sowie das Philips-Stadion in Eindhoven und das Feyenoord Stadion in Rotterdam realisierte.
Skeptiker bezweifeln allerdings die Wirtschaftlichkeit des Großprojekts und die Anbindung an die Großstädte Mannheim und Ludwigshafen. Auch fehlt nach Ansicht von Experten noch die breite Anbindung an die Infrastruktur, wie sie bei der SAP Arena oder dem Mannheimer Carl-Benz-Stadion bereits vorhanden ist. Einwände, die Dietmar Hopp wahrscheinlich mit rasantem Tempo entkräften wird - das haben seine bisherigen Projekte bewiesen. sko
© Mannheimer Morgen - 21.10.2005
Hopp: Nicht als Daumenlutscher in die Ecke stellen
INTERVIEW: Bundesliga-Projekt ohne den SV Waldhof / "Es wird darauf ankommen, welches Konzept tragfähiger ist"
Von unserem Redaktionsmitglied Stefan Skolik
Mit der Ankündigung von Dietmar Hopp, in Walldorf ein neues Fußball-Stadion zu bauen und dort nach einer Kooperation von TSG Hoffenheim, SV Sandhausen und FCA Walldorf mittelfristig einen Bundesliga-Klub zu etablieren, hat die ähnlichen Bundesliga-Pläne der MVV Energie AG und der Sportregion Rhein-Neckar gehörig durcheinander gewirbelt. Statt eines gemeinsamen Großprojekts für den Erstliga-Kick hat nun Milliardär Hopp mit seinem Fusions- und Stadionkonzept einen Blitzstart hingelegt und die Konkurrenz blass aussehen lassen. Der 65 Jahre alte Mitgründer des Software-Riesen SAP nutzte eine Pause bei Geschäften in Frankreich, um im Interview mit unserer Zeitung über sein Solo-Projekt zu sprechen.
Herr Hopp, was waren Ihre Motivation und die Gründe für ausgerechnet diese Dreier-Konstellation mit der TSG Hoffenheim, SV Sandhausen und FCA Walldorf, und warum haben Sie sich für den Stadion-Standort Walldorf entschieden? In Mannheim hätten Sie ein bundesligataugliches Stadion zur Verfügung gehabt.
DIETMAR HOPP: In Hoffenheim wird seit Jahren hochklassiger Regionalliga-Fußball geboten, der Verein will ernsthaft in die zweite Bundesliga aufsteigen. Es gab auch Ausbaupläne für das Stadion dort, doch vor kurzem hat der DFB entschieden, dass dort nicht dauerhaft Zweitliga-Fußball gespielt werden darf. Da stellte sich für mich die Frage, ob ich 15 Jahre Aufbauarbeit in Hoffenheim - mit hochklassigem Jugend-Fußball und den weit darüber hinaus gehenden Projekten -, einfach so dahindümpeln lassen und nicht weiter ausbauen soll. Eine wirklich erstklassige erste Mannschaft, die nicht aufsteigen darf, weil das Stadion nicht zweitligatauglich ist, würde keine Vorbildfunktion für die Jugend ausüben. Also standen wir vor der Frage, was machen wir weiter? Es blieb nur die Antwort, ein Stadion zu bauen, irgendwo dort, wo es nicht wehtut. Im Elsenztal gab es aus Naturschutzgründen keine Chance - es ist alles Wasserschutzgebiet. Auch in Sinsheim oder Hoffenheim kann man nicht bauen. Also habe ich mich umgeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Walldorfer Umgebung nicht schlecht wäre.
Hat der Vorstoß der MVV Energie AG in Sachen SV Waldhof und Bundesliga-Rückkehr dabei auch eine Rolle gespielt?
HOPP: Das passierte fast zeitgleich mit der Absage des DFB. Diese Initiative von Vorstandschef Dr. Schulten, der mit der MVV noch bis 2007 Sponsor in Hoffenheim ist, hatte als Ziel "Bundesliga-Fußball in der Region". Zu meiner Verwunderung habe ich dann gelesen, dass Hoffenheim ausscheidet, weil es Randgebiet ist. Dass Sandhausen ausscheidet, weil es was-weiß-ich-was ist! Dann kam eben die Überlegung, das Ganze auf breitere Beine zu stellen. Die Gespräche mit Sandhausen und Walldorf waren sehr fruchtbar - und das ist die Story. Es ist nicht die Story, dass da jemand beleidigt in der Ecke steht. Sondern es ist die Geschichte von einem, der es gut meint mit der Fußballjugend und der seit 15 Jahren viel Geld investiert hat - den darf man jetzt nicht als Daumenlutscher in die Ecke stellen!
Wie kann es denn jetzt weitergehen?
HOPP: Es wird darauf ankommen, welches Konzept tragfähiger ist. Ich sage, dass Walldorf kein "Randgebiet" ist in dieser Metropolregion - wie ich es in dieser Zeitung lesen musste -, sondern Walldorf ist mittendrin. Ich denke auch nicht, dass die SAP sich außerhalb der Metropolregion aufhält. Also das ist alles - so glaube ich - nicht stimmig . . .
. . . wobei sich die Aussage "Peripherie" eher auf die Infrastruktur bezog . . .
HOPP: Ja muss denn alles mitten in der Stadt sein, die eh schon im Verkehr erstickt?
Vordergründig geht es auch nicht um die Stadionfrage. Viele Menschen hatten sich erhofft, dass Sie als ein Partner mit ins Bundesliga-Projekt einsteigen würden.
HOPP: Wer, - ich als Privatmann Hopp? Dann hätte man mich fragen sollen. Ich bin nicht gefragt worden - bis heute noch nicht! Ich weiß, dass Herr Dr. Schulten am Freitag kommen will, um beim Heimspiel der TSG Hoffenheim gegen Augsburg mit mir zu sprechen. Mehr weiß ich nicht. Aber man kann doch auch nicht einfach einen Regionalliga-Verein wie die TSG, der ambitioniert ist aufzusteigen, ignorieren. Aber es ist nicht meine Sache, das zu kritisieren. Ich wundere mich nur darüber und beklage mich nicht. Ich wundere mich nur, was man sich dabei gedacht hat. Mit unserem Konzept wären wir vielleicht erst in vier Wochen an die Öffentlichkeit gegangen - nach diesem Vorstoß von Dr. Schulten mussten wir aber raus. Schließlich zielen wir ja auf die gleichen Sponsoren. Bei unserem Konzept, das muss ich klar sagen, entsteht aber etwas - und das hat einen klaren Vorsprung gegenüber dem, was bislang in Mannheim vor sich gegangen ist.
Wie sieht der Zeitplan beim Stadionbau aus, wie lauten Ihre Vorstellungen?
HOPP: Ich gehe davon aus, dass wir ein Jahr brauchen, die Genehmigung zu bekommen, dann brauchen wir weitere eineinhalb Jahre und sind Mitte 2008 fertig. Zur Saison 2008/09 kann dort Fußball gespielt werden.
Wie schaut die sportliche Planung aus, wie schnell soll es für die neue SG nach oben gehen?
HOPP: Dieses Jahr reicht es für die TSG wahrscheinlich noch nicht für den Aufstieg. Aber zur nächsten Saison soll diese Spielgemeinschaft stehen, dann werden sich auch - wie ich hoffe - die Sponsoren erklärt haben, die das ja wollen. Sie wollen Bundesliga-Fußball in der Region. Dann können wir eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen: Plan sollte dann schon sein, in der kommenden Saison in die zweite Bundesliga aufzusteigen.
Ist denn die Tür für weitere Vereine, wie etwa den SV Waldhof, und darüber hinaus für die Sportregion Rhein-Neckar oder die MVV schon geschlossen? Oder kann daraus doch noch ein zielgerichtetes gemeinsames Projekt entstehen?
HOPP: Wir können nicht mehr als drei Vereine aufnehmen, das war von vornherein klar. Die MVV ist natürlich herzlich willkommen, bei uns als Sponsor weiterzumachen. Aber mehr Klubs können wir nicht einbeziehen. Das ist ausgeschlossen.
Wie sehen Sie dann die künftige Rolle des SV Waldhof?
HOPP: Ich bin in der Vergangenheit nicht gefragt worden, wie ich die Rolle Waldhofs sehe, da will ich das jetzt auch nicht. Ich wünsche dem Waldhof alles Gute, ich wünsche ihm, dass er sich besser entwickelt, als in der Vergangenheit.
© Mannheimer Morgen - 21.10.2005
Unter dem Namen "FC Rhein Neckar" will Multimillonär Dietmar Hopp, Mitbegründer von SAP und Mäzen der TSG Hoffenheim, einen Bundesligaklub 30 Kilometer vor den Toren Mannheims ins Leben rufen. Das soll geschehen mit einer Fusion der Klubs Sandhausen (Oberliga), Hoffenheim (Regionalliga) und Walldorf. Dazu soll auf der grünen Wiese auch ein Stadion für 30 000 Zuschauer gebaut werden. Geld spielt dabei für Hopp keine Rolle. Der hat Kohle ohne Ende. Unter keinen Umständen will er Waldhof Mannheim mit ins Boot holen. Das heißt konkret, es soll ein Retortenklub entstehen ohne Tradition.
30 Kilometer bis zum Bundesliga-Schlager
FUSSBALL: In Walldorf sieht Dietmar Hopp einen idealen Standort für das neue Stadion
Wenn es nach dem Willen von Dietmar Hopp geht, dann wird sich die Mannheimer Fußball-Welt bald grundlegend verändert haben. Die Fans werden nicht mehr nach in die Quadratestadt strömen, sondern hinaus nach Walldorf, um einen hochkarätigen Kick zu erleben. Nur rund 30 Kilometer entfernt vor den Toren der Stadt steht ab Mitte 2008 ein neuer Sporttempel für rund 30 000 Besucher. Direkt an der Autobahn A 5, nahe der Ausfahrt Walldorf/Wiesloch, soll nach dem Willen des SAP-Mitgründers die künftige Fusions-Elf aus TSG Hoffenheim, SV Sandhausen und FCA Walldorf erst einmal die zweite Bundesliga erobern, dann ins Oberhaus aufsteigen. Weil der Stadionausbau in Hoffenheim selbst nicht zu realisieren war, wählte Hopp als neuen Standort seinen Geburtsort Walldorf.
Nachdem der bisherige Hauptsponsor MVV der TSG Hoffenheim angekündigt hatte, seinen bis 2007 laufenden Vertrag nicht mehr zu verlängern und danach avisierte, den Konkurrenten SV Waldhof in die Bundesliga bringen zu wollen, ergriff Hopp mit immensem Tempo die Initiative. Seit Mittwoch liegen die Stadionpläne auf dem Tisch: 30 000 überdachte Sitzplätze, Baukosten bis zu 40 Millionen Euro, Baubeginn noch 2006, das Genehmigungsverfahren ist offenbar bereits eingeleitet worden.
"Solch ein Stadion bringt einen Imagegewinn. Wir werden uns sehr bemühen, damit das Projekt zustande kommt", erklärte Walldorfs Bürgermeister Heinz Merklinger. Baupartner von Hopp wird in Walldorf die renommierte Firma HBM sein, die bereits die Mannheimer SAP Arena, die Arena Auf Schalke, die AWD Arena in Hannover sowie das Philips-Stadion in Eindhoven und das Feyenoord Stadion in Rotterdam realisierte.
Skeptiker bezweifeln allerdings die Wirtschaftlichkeit des Großprojekts und die Anbindung an die Großstädte Mannheim und Ludwigshafen. Auch fehlt nach Ansicht von Experten noch die breite Anbindung an die Infrastruktur, wie sie bei der SAP Arena oder dem Mannheimer Carl-Benz-Stadion bereits vorhanden ist. Einwände, die Dietmar Hopp wahrscheinlich mit rasantem Tempo entkräften wird - das haben seine bisherigen Projekte bewiesen. sko
© Mannheimer Morgen - 21.10.2005
Hopp: Nicht als Daumenlutscher in die Ecke stellen
INTERVIEW: Bundesliga-Projekt ohne den SV Waldhof / "Es wird darauf ankommen, welches Konzept tragfähiger ist"
Von unserem Redaktionsmitglied Stefan Skolik
Mit der Ankündigung von Dietmar Hopp, in Walldorf ein neues Fußball-Stadion zu bauen und dort nach einer Kooperation von TSG Hoffenheim, SV Sandhausen und FCA Walldorf mittelfristig einen Bundesliga-Klub zu etablieren, hat die ähnlichen Bundesliga-Pläne der MVV Energie AG und der Sportregion Rhein-Neckar gehörig durcheinander gewirbelt. Statt eines gemeinsamen Großprojekts für den Erstliga-Kick hat nun Milliardär Hopp mit seinem Fusions- und Stadionkonzept einen Blitzstart hingelegt und die Konkurrenz blass aussehen lassen. Der 65 Jahre alte Mitgründer des Software-Riesen SAP nutzte eine Pause bei Geschäften in Frankreich, um im Interview mit unserer Zeitung über sein Solo-Projekt zu sprechen.
Herr Hopp, was waren Ihre Motivation und die Gründe für ausgerechnet diese Dreier-Konstellation mit der TSG Hoffenheim, SV Sandhausen und FCA Walldorf, und warum haben Sie sich für den Stadion-Standort Walldorf entschieden? In Mannheim hätten Sie ein bundesligataugliches Stadion zur Verfügung gehabt.
DIETMAR HOPP: In Hoffenheim wird seit Jahren hochklassiger Regionalliga-Fußball geboten, der Verein will ernsthaft in die zweite Bundesliga aufsteigen. Es gab auch Ausbaupläne für das Stadion dort, doch vor kurzem hat der DFB entschieden, dass dort nicht dauerhaft Zweitliga-Fußball gespielt werden darf. Da stellte sich für mich die Frage, ob ich 15 Jahre Aufbauarbeit in Hoffenheim - mit hochklassigem Jugend-Fußball und den weit darüber hinaus gehenden Projekten -, einfach so dahindümpeln lassen und nicht weiter ausbauen soll. Eine wirklich erstklassige erste Mannschaft, die nicht aufsteigen darf, weil das Stadion nicht zweitligatauglich ist, würde keine Vorbildfunktion für die Jugend ausüben. Also standen wir vor der Frage, was machen wir weiter? Es blieb nur die Antwort, ein Stadion zu bauen, irgendwo dort, wo es nicht wehtut. Im Elsenztal gab es aus Naturschutzgründen keine Chance - es ist alles Wasserschutzgebiet. Auch in Sinsheim oder Hoffenheim kann man nicht bauen. Also habe ich mich umgeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Walldorfer Umgebung nicht schlecht wäre.
Hat der Vorstoß der MVV Energie AG in Sachen SV Waldhof und Bundesliga-Rückkehr dabei auch eine Rolle gespielt?
HOPP: Das passierte fast zeitgleich mit der Absage des DFB. Diese Initiative von Vorstandschef Dr. Schulten, der mit der MVV noch bis 2007 Sponsor in Hoffenheim ist, hatte als Ziel "Bundesliga-Fußball in der Region". Zu meiner Verwunderung habe ich dann gelesen, dass Hoffenheim ausscheidet, weil es Randgebiet ist. Dass Sandhausen ausscheidet, weil es was-weiß-ich-was ist! Dann kam eben die Überlegung, das Ganze auf breitere Beine zu stellen. Die Gespräche mit Sandhausen und Walldorf waren sehr fruchtbar - und das ist die Story. Es ist nicht die Story, dass da jemand beleidigt in der Ecke steht. Sondern es ist die Geschichte von einem, der es gut meint mit der Fußballjugend und der seit 15 Jahren viel Geld investiert hat - den darf man jetzt nicht als Daumenlutscher in die Ecke stellen!
Wie kann es denn jetzt weitergehen?
HOPP: Es wird darauf ankommen, welches Konzept tragfähiger ist. Ich sage, dass Walldorf kein "Randgebiet" ist in dieser Metropolregion - wie ich es in dieser Zeitung lesen musste -, sondern Walldorf ist mittendrin. Ich denke auch nicht, dass die SAP sich außerhalb der Metropolregion aufhält. Also das ist alles - so glaube ich - nicht stimmig . . .
. . . wobei sich die Aussage "Peripherie" eher auf die Infrastruktur bezog . . .
HOPP: Ja muss denn alles mitten in der Stadt sein, die eh schon im Verkehr erstickt?
Vordergründig geht es auch nicht um die Stadionfrage. Viele Menschen hatten sich erhofft, dass Sie als ein Partner mit ins Bundesliga-Projekt einsteigen würden.
HOPP: Wer, - ich als Privatmann Hopp? Dann hätte man mich fragen sollen. Ich bin nicht gefragt worden - bis heute noch nicht! Ich weiß, dass Herr Dr. Schulten am Freitag kommen will, um beim Heimspiel der TSG Hoffenheim gegen Augsburg mit mir zu sprechen. Mehr weiß ich nicht. Aber man kann doch auch nicht einfach einen Regionalliga-Verein wie die TSG, der ambitioniert ist aufzusteigen, ignorieren. Aber es ist nicht meine Sache, das zu kritisieren. Ich wundere mich nur darüber und beklage mich nicht. Ich wundere mich nur, was man sich dabei gedacht hat. Mit unserem Konzept wären wir vielleicht erst in vier Wochen an die Öffentlichkeit gegangen - nach diesem Vorstoß von Dr. Schulten mussten wir aber raus. Schließlich zielen wir ja auf die gleichen Sponsoren. Bei unserem Konzept, das muss ich klar sagen, entsteht aber etwas - und das hat einen klaren Vorsprung gegenüber dem, was bislang in Mannheim vor sich gegangen ist.
Wie sieht der Zeitplan beim Stadionbau aus, wie lauten Ihre Vorstellungen?
HOPP: Ich gehe davon aus, dass wir ein Jahr brauchen, die Genehmigung zu bekommen, dann brauchen wir weitere eineinhalb Jahre und sind Mitte 2008 fertig. Zur Saison 2008/09 kann dort Fußball gespielt werden.
Wie schaut die sportliche Planung aus, wie schnell soll es für die neue SG nach oben gehen?
HOPP: Dieses Jahr reicht es für die TSG wahrscheinlich noch nicht für den Aufstieg. Aber zur nächsten Saison soll diese Spielgemeinschaft stehen, dann werden sich auch - wie ich hoffe - die Sponsoren erklärt haben, die das ja wollen. Sie wollen Bundesliga-Fußball in der Region. Dann können wir eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen: Plan sollte dann schon sein, in der kommenden Saison in die zweite Bundesliga aufzusteigen.
Ist denn die Tür für weitere Vereine, wie etwa den SV Waldhof, und darüber hinaus für die Sportregion Rhein-Neckar oder die MVV schon geschlossen? Oder kann daraus doch noch ein zielgerichtetes gemeinsames Projekt entstehen?
HOPP: Wir können nicht mehr als drei Vereine aufnehmen, das war von vornherein klar. Die MVV ist natürlich herzlich willkommen, bei uns als Sponsor weiterzumachen. Aber mehr Klubs können wir nicht einbeziehen. Das ist ausgeschlossen.
Wie sehen Sie dann die künftige Rolle des SV Waldhof?
HOPP: Ich bin in der Vergangenheit nicht gefragt worden, wie ich die Rolle Waldhofs sehe, da will ich das jetzt auch nicht. Ich wünsche dem Waldhof alles Gute, ich wünsche ihm, dass er sich besser entwickelt, als in der Vergangenheit.
© Mannheimer Morgen - 21.10.2005