Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Ausgekontert oder aus der Tiefe des Raumes? Über Spielsysteme, Taktik und Mannschaftsteile kann man sich hier die Köpfe heiß diskutieren.
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Mike#
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von Mike# » 14.02.2023 23:04

:daumenhoch: , eine sch... Situation, die von Pandemie-Ausnahme, Eberl-Missmanagement bis heute sich auswirkt - und diese Spieler sie ausnutzen. Es ist jedoch an der Zeit, die Spieler, die nicht wollen auf die Bank zu setzen (und dies unterscheidet tatsächlich uns von erfolgreichen Klubs, die ggf. auf der Bank gute Alternativen haben - mir wären jedoch Alternativen besser, die noch nicht gut (aber willens sind) statt Arbeitsverweigerer, die schwerlich klar und eindeutlich (mutmaßlich) für einen Sportdirektor und Trainer zu identifizieren sind).

Uns unterscheidet jedoch auch das, was Bayern heute ausgemacht hat (vgl. Ergebnis oder Live-Thread) bzw. stets ausmacht: Wille, Kampfgeist, höhste Motivation von der ersten bis zur letzten Sekunde.
Zuletzt geändert von Mike# am 14.02.2023 23:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Seattle Slew
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von Seattle Slew » 14.02.2023 23:11

dedi hat geschrieben: 07.12.2021 08:46 Geld! Auch wenn das einige hier anders sehen.

Eine Mannschaft von unten auf die Plätze 4-7 zu bringen ist möglich. Aber um beständig zu den Top 4 zu gehören bedeutet einen besseren Kader und geringere Fluktuation!
Stimmt, die Beständigkeit hat die Borussia trotz entsprechend guter Finanzlage nicht geschafft. Da sind Union und Freiburg in den letzten Jahren mit weniger finanzieller Möglichkeiten und trotz Mehrfachbelastung (was die Borussia ja nie hinbekam bis auch 1x mit viel Dusel) trotzdem auch beständiger geworden und an uns vorbei gezogen. Frankfurt hatte auch unbeständige Jahre, dafür aber richtig geile sportliche Highlights - und ist inzwischen auch wieder an uns vorbei gezogen.
Weniger Fluktuation als wir in den letzten drei Jahren hatten, gab es wahrscheinlich bei keiner anderen Bundesligamannschaft (sagt mir mein Bauchgefühl). Und ich glaube, dass darin auch ein Grund für negative sportliche Stagnation liegt.
Für mich gibt es da keine Ausreden: andere Clubs haben in den letzten Jahren ihren Job besser gemacht. Das müssen wir einsehen und wieder ändern. Mögen hier viele nicht hören und wahr haben, ist aber meiner Meinung nach Fakt.

Mich nervt auch dieses Geschwätz von der Umbruchsaison. Im Normalfall ist doch für eine Mannschaft wie der Borussia jede Saison eine Umbruchsaison, weil man im Normalfall jedes Jahr Leistungsträger abgeben muss. In jeder Saison muss bei Null angefangen und das Maximale rausgeholt werden. Eine langfristige Planung funktioniert doch gar nicht, wenn die Trainerhalbwertszeit ständig abnimmt. Da muss immer umgebaut werden. Heute muss eine ordentliche Vorbereitung reichen, um eine stabile Mannschaft aufzubauen. Wenn viele Nationalspieler in der Zeit gefehlt haben, dauert es vielleicht zwei Monate länger.

Am liebsten würde ich gerade unseren Kader (inklusive Trainer) komplett gegen einen neuen, hungrigen Kader austauschen. Unsere Spieler werden alle verhätschelt und bringen es am Ende dann doch nicht. Ich wünsche mir einen Kader ohne jeden Star und einen Trainer, der die Stärken der Spieler richtig einsetzen kann.
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Michaelius
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von Michaelius » 14.02.2023 23:30

borussenmario hat geschrieben: 14.02.2023 22:24 Haste mal kurz die Quelle für diese oder ähnliche Schlagzeilen aus dem letzten Sommer oder diesen Winter?

Verein XY will Thuram und/oder Bensebaini verpflichten.

Bensebaini oder Thuram will weg, Borussia verweigert die Freigabe.

Gladbach lehnt Angebote von insgesamt was weiß ich wieviel Fantastillionen für Thuram und Bensebaini ab.


Gibbet nicht? Dann behaupte doch bitte nicht so einen Unsinn wie oben, dass es an Virkus lag.
Jeder Depp dürfte inzwischen realisiert haben, dass beide wohl ihre Verträge auslaufen lassen möchten, weil sie es offensichtlich als Vorteil sehen, dann ablösefrei wechseln zu können.
Ich finde es doch ein wenig schade, dass es unsachlich wird, dann auch noch von einem Mod forciert...

Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich behaupte nicht, dass der Verein irgendwelche Angebote für zig Millionen abgelehnt hat sowie ich auch um die finanzielle Motivation der Spieler weiß. Aber es gehört auch zu der Aufgabe eines Managers, die Spieler auf dem Markt vor Auslaufen der Verträge, wenn kein Wille zur Verlängerung besteht, auf dem Markt entsprechend anzubieten. Mir kann jetzt keiner erzählen, dass es keine Interessenten gegeben hätte. Dass im Winter keine Angebote reinkamen, glaube ich sogar, aber ich spreche von einer Zeit, wo noch die Möglichkeit bestand. Und ich habe selbst in meinem Beitrag die Summe schätzungsweise auf 20 Mio. für beide relativiert. Ich weiß aber auch, dass man den Spieler vom Verein Angebote gemacht und entsprechend Zeit gegeben hat... das empfinde ich persönlich für naiv. Das ist meine persönliche Meinung, nichts mehr, nichts weniger.
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borussenmario
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von borussenmario » 14.02.2023 23:47

Das einzig Unsachliche ist dieser zum Himmel schreiende Unsinn hier:
Bensebaini und Thuram nicht rechtzeitig zu verkaufen, damit noch ein paar Euro reinkommen, ist dilettantisch. Für mich gilt das Argument nicht, es haben sich keine Käufer gefunden. Die zwei hätten im Sommer verkauft werden müssen. Jetzt verlieren wir 52 Mio. Dafür hätte jedes Unternehmen Virkus nicht nur hochkant rausgeschmissen, sondern die Hunde losgelassen.
Ich wiederhole es gerne nochmal. Das Argument ist nicht, dass sich kein Käufer gefunden hat, obwohl es wohl tatsächlich keine Angebote gab. Die beiden haben einfach nur nicht das geringste Interesse an einem vorzeitigen Abschied bekundet, was aber eine Grundvoraussetzung für einen Transfer ist, das ist das Problem. Wie kann man das bitte Virkus als dilettantisch unterjubeln und erzählen, in jedem Unternehmen wäre er dafür raus geflogen? Das ist nicht sein Verschulden, sondern die Entscheidung der beiden Spieler. Ebenso absurd ist die Behauptung, wir verlieren dadurch jetzt 52 Millionen Euro.
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Aderlass
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von Aderlass » 15.02.2023 08:03

Ist richtig. Wobei man natürlich schon auch ein wenig Druck ausüben kann im Sinne „wir haben ihm nahegelegt sich einen neuen Verein zu suchen“ oder wie das immer im Mediensprech heißt. Gerade bei Thuram hätte das in Anbetracht der WM vielleicht auch Wirkung zeigen können. Aber klar, auf eine hohe Ablöse brauchst Du dann auch nicht mehr hoffen.
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von Nothern_Alex » 15.02.2023 08:04

Aber bei meinem Fußballmanager klappt das doch auch immer…..
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desud
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von desud » 15.02.2023 08:16

Aderlass hat geschrieben: 15.02.2023 08:03 Aber klar, auf eine hohe Ablöse brauchst Du dann auch nicht mehr hoffen.
Auf eine generelle Ablöse, sei sie auch nicht allzu hoch, hätte man aber eventuell hoffen können.
So geht Thuram ablösefrei und hat für uns keinen Mehrwert in der RR mehr, weil er entweder nicht gut spielt / nicht am Spiel teilnimmt oder auf Wunsch einiger gar nur auf der Bank sitzt.
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von purple haze » 15.02.2023 11:56

Der Unterschied zu einem erfolgreichen Verein zu uns ist der, dass die Spieler sich ihrer Fähigkeiten besinnen, kämpfen, laufen, sowie ein homogenes Team auf dem Platz bilden...das fehlt mir bei uns. Ich dachte auch immer, aber das war wahrscheinlich eher Hoffnung als wissen, das ein über Jahre eingespieltes Grundteam durch punktuelle Ergänzungen besser wird. Welch Fehleinschätzung von mir.
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von Nothern_Alex » 15.02.2023 12:07

desud hat geschrieben: 15.02.2023 08:16 Auf eine generelle Ablöse, sei sie auch nicht allzu hoch, hätte man aber eventuell hoffen können.
So geht Thuram ablösefrei und hat für uns keinen Mehrwert in der RR mehr, weil er entweder nicht gut spielt / nicht am Spiel teilnimmt oder auf Wunsch einiger gar nur auf der Bank sitzt.
Das konnte man aber während das Transferfenster noch offen war, nicht wissen.
Für mich fehlt eine Zielsetzung bzw. ein Anspruch. Und den hat jeder zu verinnerlichen. Wer das nicht kann, ist hier mMn falsch.
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borussenmario
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von borussenmario » 15.02.2023 12:15

Man kann die Tatsache, dass die beiden aus guten Gründen keinen Wechselwunsch vor Vertragsende hegen, natürlich weiter ausblenden. Aber das ändert nichts.
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desud
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von desud » 15.02.2023 15:44

Sorry, wusste nicht, dass du mit beiden privat in Kontakt stehst und deshalb jede andere Meinung natürlich absurd ist.
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SpaceLord
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von SpaceLord » 15.02.2023 15:57

Richtig. Vor allem ist man jetzt wesentlich schlauer. Wir haben das Plagiat vor der Pause überzeugend geschlagen und bereits da war uns die Wechselgesichtigkeit des Teams bewusst. Wenn wir mit besserer Leistung und abliefernden Benses und Thurams und Co. mehr Punkte geholt hätten, wäre Europa vielleicht ein Thema und dann hätte man andere Verhandlungspositionen gegenüber Nachfolgern. Jetzt ist es leicht, den auslaufenden Vertrag zu kritisieren.
Es lief transfertechnisch für meine Begriffe fast eine Dekade sehr Vieles richtig, nicht alles, aber Vieles - ich bin froh, dass wir sogesehen nur "sanft" geerdet werden.
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von 3Dcad » 15.02.2023 16:06

SpaceLord hat geschrieben: 15.02.2023 15:57 Jetzt ist es leicht, den auslaufenden Vertrag zu kritisieren.
Es lief transfertechnisch für meine Begriffe fast eine Dekade sehr Vieles richtig, nicht alles, aber Vieles - ich bin froh, dass wir sogesehen nur "sanft" geerdet werden.
:daumenhoch: In der Hinrunde haben beide geliefert. Lange Winterpause, gute Vorbereitung da hatte jeder gehofft jetzt greifen wir nochmal an.... das Gegenteil ist passiert 4 von 15 Punkten.
Das Gute: wir spielen noch gegen die Top 7, da können die Jungs sich dann wieder empfehlen.
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borussenmario
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von borussenmario » 15.02.2023 16:13

desud hat geschrieben: 15.02.2023 15:44 Sorry, wusste nicht, dass du mit beiden privat in Kontakt stehst und deshalb jede andere Meinung natürlich absurd ist.
Hätten die beiden oder einer von ihnen wechseln wollen, wären sie/er jetzt nicht mehr da und es wäre, wie sonst auch immer, durch alle Medien gegangen, hast Du daran ernsthaft irgendwelche Zweifel? Diese Tatsache nun Virkus vorzuhalten, ist und bleibt absurd. :)
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von locke 13 » 27.02.2023 11:42

Ganz einfach.
Zum einen die Fehleinschätzung und schlichtweg schwache Zusammenstellung des Kaders durch den ehemaligen Spodi.
Zum anderen das der Kader nunmal nur mit Schönwetter Fußballern besetzt ist und die sich in der Wohlfühloase Mönchengladbach selbstgefällig überheblich das Trikot spazieren tragen. Unterstützt wird das Ganze dann mit schönen Aussagen bzw. Schöngelaber von Hr. Virkus und Trainer Farke fernab der wirklichen Fußballrealität.
Wenn ich als Verein mich als mittelmäßiger Verein nach außen präsentiere und angeblich im Umbruch bin, zudem noch die Leier (die der ehemalige Spodi auch gern geleiert hat) das man nicht vergessen dürfe wo man herkomme ist das nur erbärmlich und traurig zu gleich. Wo ist denn der Umbruch. Die Mannschaft spielt seit 3 Jahren so zusammen bis auf 3-4 Abgänge (die sich aber auch auf dem Schönwetter-Fußballer-Niveua bewegten außer Y. Sommer) ohne nennenswerten Zugänge außer Kone und Itakura. Wie soll man so einen Verein mit den handelnden Akteuren tatsächlich Ernst nehmen in einem Profisportbereich der nunmal auch leistungsorientiert sein sollte, bzw. ist.
Solange der eigene Anspruch unteres Mittelmaß ist können und dürfen wir leider nichs mehr erwarten. Das ist einfach nur noch unerträglich, erbärmlich und lächerlich.
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von kasu » 27.02.2023 13:32

Einfache Frage, einfache Antwort. Erfolg
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von fussballfreund2 » 27.02.2023 15:14

So einfach ist es eben nicht immer. Kommt darauf an, wie man Erfolg definiert. Keine europäische Mannschaft hat es geschafft, den unangefochtenen Primus so oft wegzufideln, wie wir. Das ist europäische Spitze! :D

Aber ich weiß natürlich, was du meinst...
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von HB-Männchen » 13.03.2024 13:08

kasu hat geschrieben: 27.02.2023 13:32 Einfache Frage, einfache Antwort. Erfolg
Auf den Punkt gebracht! :daumenhoch:

Und warum? Weil unser gesamter Kader durchweg elementare Dinge nicht auf den Platz bringt! Als da wären

- Leidenschaft
- Gier
- Geschwindigkeit (im Kopf und in den Beinen)
- Zielstrebigkeit
- Spielwitz
- Kreativität
- Selbstbewusstsein (!!!)

Das zieht sich nun schon seit Jahren durch bald jedes Spiel. Unabhängig davon, wer der Trainer ist. Sei es der Rose, der Hütter, der Farke oder nun Seoane. Der Verein könnte auch Klopp oder Flick oder Guardiola oder sonst einen Zauberer installieren, ich halte diesen Kader inzwischen wie auch die unterschiedlichen Kader von Seoanes Vorgängern schlicht und ergreifend für untrainierbar. Ich weiß definitiv nicht, wo die Gründe zu suchen sind, wann wer wie und wo falsch abgebogen ist. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Spieler in ihren taktischen Korsetten einfach überfordert sind.

Borussia ist doch im Grunde genommen ein Spiegelbild der gesamten Fehlentwicklung im deutschen Fußball. Es läuft ebenso überschaubar schlecht wie bei der Nationalmannschaft. Mit identischen Problemen. Heißt, das sind ambitionierte Spieler, die eine Ausbildung genießen durften, weil sie grundsätzlich ganz gut kicken können. Das haben unsere (jeder einzelne und auch in der Gesamtheit) ebenso wie die in der Nationalmannschaft ja schon bewiesen. Wenn ich dann aber sehe, wie ein Spieler eingewechselt wird und vom Trainer und seinen Co-Trainern erst einmal mit Taktiktafeln instruiert werden, denke ich, dafür sind doch eher die Trainings- und Schulungszeiten gedacht. In diesem Moment sollte sich ein Spieler doch auf das Wesentliche fokussieren, auf das Fußballspielen, auf Defensive, Offensive, darauf, wie der Gegner überraascht und gestresst werden kann. Ich empfinde, dass Spieler heute in einem taktischen Korsett gefangen ist, welches sie jeglicher Spielfreude und Kreativität beraubt. Ich empfinde die blanke Angst und Sorge, dass ein Fehlpass passieren könnte und derjeniger dann die A-rschkarte hat, weil er sich nicht an die taktischen Vorgaben gehaöten hat. So ist unser Aufbauspiel ein unansehnliches Quergeschiebe des Balles von einem zum nächsten Spieler, keiner geht da mal ins Risiko mit einem Vertikalpass in die Schnittstellen. Da ist kein Spielwitz, keine Kreativität, kein Stressen des Gegners. Jedes Zuspiel ist doch schon defensiv ausgelegt, nicht etwa in den Lauf des Mitspielers sondern auf den defensiven Fuß - bereit zum Zurückspielen. Ist das tatsächlich die Vorgabe des Übungsleiters oder ist das schon in der DNA eines jeden Borussen - quasi mit der Vertragsunterschrift eingeimpft?

Gerade in einer Saison wie dieser, die unter dem Etikett des Umbruchs startete, wäre es doch wichtig und richtig, alte Schwänze abzuschneiden und neue Wege zu gehen, zu wagen. Stattdessen wird die gleiche Gangart wie in den vergangenen Jahren priorisiert, mit neuem Trainer und mit neuen Spielern, die sich inzwischen ja ganu offensichtlich bereits an diese Gangart gewöhnt haben. Die einzigen Spieler, die sich dem mal widersetzen (Koné, Reitz, Hack), die einzigen, die mal etwas wagen, werden von ihren Mitspielern aber nicht verstanden, wodurch solche Aktionen dann zumeist scheitern. Warum schickt man die Jungs nicht mal auf den Rasen mit den Worte "spielt einfach guten, schnellen und aggressiven Fußball" (übertrieben). Die taktische Ausrichting wurde doch eine ganze Woche lang "besprochen"! Aber dann, wenn es drauf ankommt, sollte von dem Schachbrettfußball Abstand genommen werden. Die Spieler sind alle ausgebildet (die jungen weniger, die erfahrenen mehr) und können Fußball spielen, also lasst sie das doch dann einfach mal tun.

Ist da tatsächlich eine solche Blockade in den Köpfen oder kommt das nur mir so vor? Erinnert euch beispielsweise mal an das 5:0 gegen die Bayern. Da ging es doch, da war Aggressivität, da war Selbstbewusstsein, da war Kreativität und sie alle hatten richtig Spaß. Fehlt es in unserem Spiel am Spaßfaktor? Muss da nicht mal umgedacht werden?

Im Laufe dieser Saison haben wir schon soviel Erfolg durch Nachlässigkeiten, durch individuelle Fehler liegen lassen, gestern hat sich der gesamte Verein Borussia Mönchengladbach vor einem Millionenpublikum als Trotteltruppe blamiert. Da müssen die Verantwortlichen doch mal umdenken und neue Wege gehen ..............
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von kurvler15 » 13.03.2024 14:36

Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Biss und Siegermentalität. Ich glaube schon das die Jungs wollen und Leidenschaft und Wille würde ich auch der Mannschaft in dieser Saison nicht absprechen wollen. Aber uns fehlt einfach dieses unbedingte Wollen und "Nicht-zufrieden-sein". Ich bin nach wie vor keiner der Traumschlösser fordert und in die Peter Pander Zeiten zurückwill.

Aber wir leben in jedem Organ des Vereins alles vor, aber keinen Mut, Optimismus und Selbstbewusstsein. Und wenn das in der Vereinsmentalität nicht mehr drin ist, wieso soll es dann seinen Weg auf den Platz finden? Wir sind so erzkonservativ, dass wir eigentlich nur den Status Quo verwalten wollen.

Aber Borussia ist stürmisch und ungezügelt. Die Fohlen sind frech, schnell und immer am powern. Ruhe kennen wir nicht, bei den Fohlen muss immer was los sein. Das ist unsere Vereins-DNA. Jung, frech, dynamisch und vielleicht ein bisschen naiv.

Aber Borussia in den letzten Jahren ist konservativ, gemütlich, grau und zufrieden. Wir sind quasi die Opa-Variante des Fohlens :mrgreen:

Und ich bin der Meinung: Der Erfolg, wie wir ihn kennen, kommt dann zurück, wenn der "Borussia-Weg" nicht nur eine hohle Phrase ist, sondern wieder die absolute Vereins-DNA wird von Präsidium bis Fan. Genau das ist 2011/2012 passiert. Aber wenn wir noch 1-2 Jahre unsere Ideale verkennen und uns in jeglicher Hinsicht mit Durchschnitt zufrieden geben, wird der Weg auf Dauer in düstere Gefilde der Liga gehen. Eben weil das nicht Borussia ist.

Erfolg kommt mit Überzeugung. Und die haben wir seit Jahren nicht.
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Re: Was unterscheidet uns eigentlich von erfolgreichen Klubs?

Beitrag von Quincy 2.0 » 13.03.2024 15:02

:daumenhoch:
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