Das Image der Borussia

Präsident, Sportdirektor, Trainer, Platzwart. Borussia Mönchengladbach - Macht euch Gedanken zum Verein!
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schnuddel
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Beitrag von schnuddel » 10.08.2006 10:46

was bremen anbelangt, so bin ich da mit euch einer meinung. aber man kann die beiden vereine gar nicht vergleichen.

bremen war und ist noch immer, trotz der tollen erfolge der letzten zeit, ein verein, der viel weiter im schatten steht als wir. daraus resultierend kann so ein vergleich einfach nur hinken, gerade was die ausendarstellung anbelangt. intern wird bei werder hervorragend gearbeitet, aber nach aussen versprüht dieser verein imho keinen charme.

aber genau dieser charme, das besondere nicht erklärbare etwas, ist es, der unseren verein so beliebt gemacht hat.

die spielerfluktuation ist meiner meinung nach etwas, was einfach zum umbruch dazugehört. der verein sucht gerade nach dem, was ihn sportlich erfolgreicher machen kann. das kann nur schritt für schritt gehen. ob dabei jeder schritt der richtige is, das werden wir sehen...
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 10.08.2006 10:51

@schnuddel, das was du sagst, insbesondere dein Hinweis mit dem fehlendem Bremer Charme gegenüber Borussia, werden WerderAnhänger aber mal sowas von komplett anders sehen. Ich teile in diesem Punkt deine Auffassung übrigens auch nicht.
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Zisel
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Beitrag von Zisel » 10.08.2006 10:52

Bökelberger hat geschrieben: Mir fällt weiterhin auf, dass sich der dortige Präsident zu sportlichen Dingen eigentlich so gut wie nie äussert. Ob das jetzt ein schlechter Verkäufer in Sachen Marketing ist?
Wie heißt eigentlich das Bermer Stadion?? Und wer ist eigentlich für die womöglich bald illegale Trikotwerbung verantwortlich?? Waren es nicht auch die Bremer, die mal ohne Trikotsponsor in die Saison gestartet sind?? :wink:
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 10.08.2006 10:58

stimmt Zisel, an die Bremer hatte ich in Sachen Stadionvermarktung bisher nicht gedacht. Das wundert mich jetzt auch. Muß ich zugeben. Und mir soll keiner kommen und sagen, die würden die Kohle nicht brauchen. Momentan vielleicht nicht, denn die haben sich wirtschaftlich derzeit eine exzellente Situation erarbeitet. Gehört Werder das Stadion? Vielleicht hat ja der Senat bisher sein veto eingelegt. Keine Ahnung.
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 10.08.2006 11:01

Bökelberger hat geschrieben:Ob das jetzt ein schlechter Verkäufer in Sachen Marketing ist?
Weiss ich nicht, BB. Ich weiss nicht einmal, wie deren Präsi heisst :D So manche Äusserung von Königs verleitet mich auch zu so manchem Kopfschütteln, aber ich denke, du siehst das alles zu dramatisch. Die Welt dreht sich immer schneller und nichts wird schneller vergessen, als die Schlagzeile von gestern. Das ist nicht toll und gefällt mir auch nicht, aber so ist es und wir werden es nicht ändern können.
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Zisel
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Beitrag von Zisel » 10.08.2006 11:08

HerbertLaumen hat geschrieben: Ich weiss nicht einmal, wie deren Präsi heisst :D
Ich weiß es auch erst seit 30 Sekunden.... :lol:


KLICK zum Werder Präsi

Grundsätzlich gilt ja auch eher, dass das Image eines Vereines weniger vom Präsidenten bestimmt wird, als vom Management oder vom Trainer. Ausnahmen wie Nürnberg oder Schalke zu Eichberg Zeiten bestätigen natürlich diese Regel. Selbst bei Bayern ist es trotz "Lichtgestalt" eher der Manager, der das Image bestimmt.
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Beitrag von UefaCup2007 » 10.08.2006 11:15

HerbertLaumen hat geschrieben:BB, ich halte Werder Bremen auch für einen mustergültig geführten Verein, aber auch da wird es Tratsch und Knatsch geben.
Genau. Der "erkaufte" Wechsel von Fahrenhorst nach Hannover klingt auch nicht wirklich wie eine edelmütige Aktion.
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 10.08.2006 11:17

Zisel hat geschrieben:KLICK zum Werder Präsi
Hobbys: Prellball und Politik :mrgreen: :lol:
Grundsätzlich gilt ja auch eher, dass das Image eines Vereines weniger vom Präsidenten bestimmt wird, als vom Management oder vom Trainer.
Das ist imho schwer zu sagen und kommt immer auch auf die Personen an. Es gibt Präsis, die sind lieber die graue Eminenz im Hintergrund, während andere sich nach vorne drängeln und permanent präsent sein müssen. Gleiches gilt für Trainer und Manager. Ich persönlich bevorzuge da ein gepflegtes Teamwork, wo sich keiner ins Rampenlicht stellen muss. Das fand ich bei dieser Reportage über die Sanierer von Barca extrem eindrucksvoll!
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Beitrag von Rinne » 10.08.2006 23:31

Bökelberger hat geschrieben:Auch wenn du es scheinbar bewusst nicht zur Kenntnis nehmen möchtest Rinne, meine schwindende Identifikation hat mitnichten was mit der jüngsten Meldung der Bildzeitung zu tun, denn diese nehme ich wie viele andere meistens nicht für bare Münze, sondern vielmehr mit der Aussendarstellung der letzten zwei, drei Jahre.
Zum fett geschriebenen: Mal wieder eine subtile Unterstellung direkt zur Eröffnung deines Posts. Vielleicht solltest du manchmal Acht geben, so etwas zu unterlassen. Das schadet dir mehr als mir. Mehr sage ich dazu mal nicht. ;)

Weiter: Ich habe mich mit dem Beispiel "Bild" lediglich auf ein aktuelles, negatives Beispiel bezogen, welches du übrigens auch in deiner Kritik erwähnt hattest! Es sollte keineswegs eine Unterstellung sein, dass du dich nur auf solche Meldungen beziehen würdest. Mitnichten. Daher steht dort auch Bild etc. und das ich mich derzeit eher auf andere, positive Quellen beziehen würde; Das ich mich derzeit nicht so über Königs aufregen würde und ich habe Gründe angefügt, weshalb ich das auch nicht mache. Lediglich damit du verstehst wie ich da Ticke. Denn manchmal bringt es einen weiter, wenn man die Sichtweisen anderer versteht -auch wenn man sie nicht unbedingt teilt
Und manchmal denkt man sich dann vielleicht sogar:"Hey, der und der Punkt ist gar nicht mal so schlecht, auch wenn mir der Rest nicht so gefällt", und dann sieht man die Dinge manchmal lockerer als vorher ;).

Das war weder eine Vorschrift, wie du dich zu verhalten hast, noch habe ich dir irgendetwas unterstellt.
Bökelberger hat geschrieben: Du magst vieles ja einfach lockerer sehen. Freu dich, es sei dir gegönnt. Mir fällt das halt schwerer, weil der Verein sich immer weiter von dem entfernt, wofür ich ihn einst in mein Herz geschlossen habe. Weiss nicht wie alt und wie lange du Borussenfan bist. Tut eigentlich auch nichts zur Sache....
Dann sag mir/uns doch mal, weshalb du diesen Verein in dein Herz geschlossen hast?

Auch wenn es nichts zur Sache tut (Wo ich anderer Meinung bin) sage ich es mal: Ich war damals 10 Jahre alt und habe salopp mit Straßenfußball angefangen bis ich dann mitt 11 Jahren zum ersten FC-Beeck ging. Damals war es noch nicht der FC-Wegberg-Beeck und damals gab es dort auch keinen Rasenplatz, nur Asche :). Unser Trainer ist dann mit uns mal "zu den ganz großen gefahren" und wir haben der Borussia Mönchengladbach beim Trainung zugesehen. Ich war beeindruckt auch wenn ich keinen Plan von der BuLi hatte. Aber an dem Abend ist der erste Funke dann übergesprungen.
Mein Onkel hatte irgendwann eine Karte für´s Stadion über und wir sind zu dritt hingefahren. Mönchengladbach lag zur Halbzeit 1:0 zurück. Ich weiß nicht mehr wer der Gegner war... aber ich habe mitgefiebert wie blöde :). Und dann, in der zweiten Halbzeit kam der Ausgleich... ich weiß noch immer nicht wer der Gegner war. Aber ich bin rumgesprungen,hab´ gegröhlt und war happy wie noch nie, dem Typen neben mir ging es wohl nicht anders. Der hat mich jedenfalls fast erdrückt :lol: . Dann die Lieder, diese Riesenfahnen... dieser Zusammenhalt zwischen den Fans, obwohl es "nur" beim 1:1 blieb.
Tja.. jetzt bin ich 24.

Die 70er habe ich nicht erlebt. Aber mein Vater erzählt mir immer was ein XXX Berti Vogts doch war. Die beiden haben paar mal zusammen gespielt :lol: ...auf´m Bolzplatz bei Kleinenbroich. Aber auch sowas gehört für mich dazu ;)

Naja... was Borussias Seele für mich ist? Dieser Mythos, dieser David aus der Provinz, diese Nostalgie, dieser Verein aus dem absoluten Kuhkaff, dass bisher nur für Gastarbeiter in der Textilindustrie ein Name war oder noch früher als Umschlagpunkt für den eisernen Rhein (Ehrlich, was war Mönchengladbach in den 70ern schon?), die Fangemeinde und der Zusammenhalt und die Tradition etwas eigenes aufzubauen. Marcell Jansen, Eugen Polanski... um mal ein paar wenige, aktuelle Beispiele zu nennen ;)

Und ehrlich: Ich denke, dass man Borussia zur heutigen Situation keinen Vorwurf machen kann. Denn - wie HL schon in etwa geschrieben hat - was kann die Borussia dafür, dass die Zeit sich weiter dreht? Das die Kommerzialisierung Einzug gehalten hat? Borussia Mönchengladbach hat bis in die späten 90er eine Entwicklung verschlafen die sie jetzt nachholt.

Leider geht mit dieser Entwicklung zwangsweise ein gewisser Charme Flöten. Aber welche Wahl hat der Verein? Ich sehe leider zur Zeit keine bessere Variante als die derzeitige. Jedenfalls sehe ich keine, für die man nicht zurück in die Vergangenheit reisen müsste ;).

Mal metaphorisch:
Wenn man aber einen Oldtimer, der nicht mehr mit den heutigen Modellen mithält sehr schnell aufmotzen will, dann übersieht man schnell eine lockere Schraube oder einen Kratzer und Pannen schleichen sich ein. Ich denke genau das ist zur Zeit das Problem und ich denke, dass unser Vorstand das auch noch lernt bzw. in den letzten drei Jahren vielleicht mittlerweile gelernt hat? ;). Ich hoffe, dass der Oldtimer jetzt langsam und behutsam gepflickt wird und bald eines der ansehlichsten Modelle auf der Straße ist, auch wenn es mit einem roten Ferrari aus dem Süden nicht mithalten kann. Ein schönes Modell, dass man gerne sieht... Ferraris sind mir eh zu prollig :lol:

Ich mag Kurven, Ecken und Kanten. Ich mag es nicht wenn etwas perfekt ist. Ich mag es gerade, dass Gladbach seine Höhen und Tiefen durchlebt. Denn ehrlich: Ist es nicht langweilig wie Bayern nur noch Meister zu sein? Freut man sich da überhaupt noch über den Titel?
Bökelberger hat geschrieben:...aber ich mir braucht keiner mal eben um die Ecke zu kommen und mir mitteilen, mich nicht von Bildschlagzeilen leiten zu lassen. Das ist absurd. Mir geht es um die generelle Aussendarstellung des Vereins der letzten Jahre und die war meiner Meinung nach alles andere als vorbildlich, um es jetzt mal ganz gelinde zu formulieren. Diesbezüglich werde ich hier sicherlich nicht alleine dastehen.


Zu den Bildschlagzeilen: s.o.

Zum dicken Text: Für mich lebt ein Großteil der "Seele" dieses Vereins in den Fans und damit hängt auch die Außendarstellung des Vereins stark von den Fans ab. Auch wir tragen diesen Mythos und die Außendarstellung mit, nicht nur die Vereinsführung. So wirken wir selber auch auf den Verein ein: Mit Pfiffen gegen Strasser, mit Trainer-Raus-Rufen und auch damit, dass "wir" vieles an diesem Verein kritisieren was uns gerade nicht passt. Damit kratzen wir ständig am Lack und zerstören uns unser Bild auch selber. Und wir üben einen großen Druck auf den Verein aus. Die Fanmassen haben eine nicht zu verachtende psychologische Macht...

Also: Sind "wir" nun nicht auch ein wenig selber Schuld? Sollten wir gerade in solchen Zeiten nicht den Verein etwas weniger hinterfragen und mehr Rückhalt bieten? Gerade wenn ein neuer Trainer - der ebenfalls den Mythos in sich trägt wie kein anderer in der Borussia zur Zeit - da ist, der doch offensichtlich um Rückhalt bittet? Sollten wir uns nicht gerade jetzt ein wenig mehr auch selber wie Vorbilder verhalten und dem Verein auch mal die Seele Gladbachs vorleben?

Ist es nicht viel zu einfach die Außendarstellung schlicht auf die Vereinsführung zu schieben und bloß mit dem Finger zu zeigen? :schildmeinung:
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borussenmario
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Beitrag von borussenmario » 10.08.2006 23:49

@Rinne
Das hast Du aber schön geschrieben!!
Ich denke, da kann sich TD1 für seine Hausarbeit echt was rausziehen :wink:
Kompliment :daumenhoch:
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 11.08.2006 00:14

@Rinne, danke für deine Erzählung wie du Borussiafan wurdest. Sowas ist immer interesant zu lesen. Weiss nicht, ob du da schon mitgemacht hast, aber mit einem Mausklick und einer kleinen Ergänzung könntest du dich da ja auch verewigen: http://forum.borussia.de/viewtopic.php? ... sc&start=0
Also: Sind "wir" nun nicht auch ein wenig selber Schuld? Sollten wir gerade in solchen Zeiten nicht den Verein etwas weniger hinterfragen und mehr Rückhalt bieten? Gerade wenn ein neuer Trainer - der ebenfalls den Mythos in sich trägt wie kein anderer in der Borussia zur Zeit - da ist, der doch offensichtlich um Rückhalt bittet? Sollten wir uns nicht gerade jetzt ein wenig mehr auch selber wie Vorbilder verhalten und dem Verein auch mal die Seele Gladbachs vorleben?
Dazu möchte ich jetzt weiter nicht viel schreiben. Mir ist sehr wohl bewusst, dass sich die Zeit weiter dreht. Trotzdem gibt es auch heute Vereine, die aus meiner Sicht aussendarstellerisch sehr wohl eine wesentlich stilvollere, sympathischere und angenehmere Art betreiben. Mit Bremen hab ich da schon ein Beispiel genannt. Das muß kein Mensch so teilen, aber ich sehe es nun mal so. Borussia galt viele Jahre mal als absolutes Aushängeschild für Seriösität. Dieses ganze Jobhopping der letzten zwei, drei Jahre hängt mir regelrecht zum Hals raus. Seit der Zeit nach Hans Meyer ist hier vieles aus dem Ruder gelaufen, welches uns im Rest des Landes gewiss keine grossen Sympathien beschert hat. Schließlich noch eines. Dies hier ist ein Diskussionsforum und kein Selbstbeweihräucherungsboard. Bin keiner, der ständig und ewig an allem irgendwas rumzumäkeln hätte. Dinge die mir gefallen, nenne ich genauso beim Namen, wie jene, die mir nicht gefallen. Und so wird das auch bleiben. Was Heynckes betrifft, so bekommt der von mir wie jeder andere auch 100 weitgehend kritikfreie Tage und gepfiffen hab ich in über dreißig Jahren im Stadion auch noch nie.
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 11.08.2006 00:38

Bökelberger hat geschrieben:Dieses ganze Jobhopping der letzten zwei, drei Jahre hängt mir regelrecht zum Hals raus.
Wie sehr hast du denn gegöbelt als die Herren Werner, vom Bruch, Bongartz, Meier, Rausch, Bonhof bei uns verantwortlich waren? Diese Zeit empfand ich ehrlich gesagt noch viel schlimmer als die jetzige, das war für mich der blanke Horror. Was da an Spielern durchgeschleust wurde, weiss ich nicht, habe ich wohl auch verdrängt, ich fand es nur noch grauenhaft. Das soll natürlich nicht rechtfertigen, dass die Jahre nach Hans Meyer übel waren, aber ich wähne uns auf dem Weg der Besserung. Wenn wir bzw Borussia jetzt allerdings mit Heynckes und seiner "Jungbrunnenkur" auch wieder keine Geduld zeigen sollten und den Weg der Integration von jungen Spielern, so schwer er auch sein mag, nicht konsequent zu Ende gehen, dann fällt auch mir die Akzeptanz und Identifikation zunehmend schwer...
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Beitrag von Rinne » 11.08.2006 00:47

@ HL: :daumenhoch:

Du sprichst genau das an, was ich teils auch meine. "Wir", die Fans müssen hinter der Sache stehen. Es wird, denke ich, zu strudeleien in der Hinrunde kommen. Ob es sich aber zu etwas positivem entwickelt hängt zum großen Teil von uns ab...

Machen wir - und damit meine ich jetzt nicht die 20 Leute im Forum, sondern eher die 30000 im Stadion ;) - Druck? Oder geben wir dem Verein Zeit sein Gesicht zu formen? Geben wir der Mannschaft die nötige Zeit sich zu entwickeln? Ecken und Kanten auszuprägen, ein eigenes Spielprofil auf den Platz zu tragen? Leben wir dieser ungeformten Mannschaft, die sich entwickeln muss den Mythos der Borussia vor und begeistern sie, spornen sie an, zeigen ihnen wofür sie kämpfen, oder gehen wir hin und legen ihnen die Last des Mythos auf die noch schmalen Schultern und schauen bloß zu? Oder schlimmer: Zerreißen sie wenn sie noch zu schwach sind diese Last alleine zu tragen?

Ich finde es sollte wirklich eine große Faninitiative dazu geben um das letztere vorzubeugen. Geht sowas? Und wenn ja, wie?

Edit @ BB: Danke für den Link, der ist mal Klasse. Morgen früh werde ich mich da auch outen :D, auf das man den anderen besser versteht ;)
Zuletzt geändert von Rinne am 11.08.2006 01:10, insgesamt 1-mal geändert.
Bökelberger

Beitrag von Bökelberger » 11.08.2006 01:03

HerbertLaumen hat geschrieben:Wie sehr hast du denn gegöbelt als die Herren Werner, vom Bruch, Bongartz, Meier, Rausch, Bonhof bei uns verantwortlich waren?
Herbert, bei Bonhoff ist seinerzeit die große Personalfluktuation wegen des Abstiegs sozusagen zwangsläufig geschehen. Bonhoff steht bei mir nach wie vor weitgehend ausser Kritik. Der musste die Prügel für den ganzen Jammer einstecken, den im Grunde andere verursacht hatten. Ausserdem war es damals der Einzige, der von den ehemals grossen Namen überhaupt bereit war Verantwortung zu tragen. Ich habe das jetzt nicht nachgesehen, aber unter Werner, vom Bruch oder Bongarz können wir normalerweise allein schon wegen fehlendem Bosman nicht ansatzweise so eine exorbitate Spielerfluktuation wie heuzutage betrieben haben. Da wären wir nämlich hundertprozentig dran Pleite gegangen. Aber du hast schon recht, besonders stilvoll war da die Aussendarstellung des Vereins auch nicht.
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HeyJoe
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Beitrag von HeyJoe » 11.08.2006 01:24

HerbertLaumen hat geschrieben:............ Wenn wir bzw Borussia jetzt allerdings mit Heynckes und seiner "Jungbrunnenkur" auch wieder keine Geduld zeigen sollten und den Weg der Integration von jungen Spielern, so schwer er auch sein mag, nicht konsequent zu Ende gehen, dann fällt auch mir die Akzeptanz und Identifikation zunehmend schwer...
:daumenhoch:
Fohlisch a.k.a. The Chief
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Beitrag von Fohlisch a.k.a. The Chief » 11.08.2006 04:52

Rinne, Du sprichst mir sowas von aus dem Herzen...

Ich wurde Gladbachfan ohne die ganzen äusseren Umstände wie Familie oder räumliche Nähe...es gab etwas irrationales was mich schon mit 7-8 Jahren zu diesem Verein sog. Die Werte und die Art und Weise wie Transfers und das Geld Einfluss auf den Fussball hatten war ein ganz anderer, um nicht zu sagen ein viel geringerer. Ich müsste lügen, wenn ich behauptete Begriffe wie Ehre, Stolz und Treue hätten mich damals an den Verein gebunden, und auch wenn diese Attribute den Verein ausmachten - ich war einfach noch zu jung, um das als Grund zu nennen.

Ich habe aus der Ferne viele Tiefen und gelegentliche Höhen erleben dürfen und wurde in meinem Umfeld immer belächelt, wenn es um meinen Verein ging. Oft war es Unverständnis über meine absolute Sympathie zu diesem Verein, die ich oft kontern konnte. Danach war sprichwörtlich Ruhe im Karton. Den Argumenten konnte niemand etwas entgegensetzen.

Mit Einkehr der traditionszerstörenden Kommerzialisierung im Fussball und dem Zwang Borussias sich daran zu orientieren und dieser neuen Maxime zu folgen, werden diese Argumente fast nichtig. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb müssen wir Fans die alten Werte aufrecht erhalten, an manchen Punkten das akkzeptieren, was wir selber nicht für gut befinden.

Ich bin sehr weit davon entfernt, den ganzen Handlungen kritiklos gegenüberzustehen. Ich sehe bloß die Gefahr, dass gerade wir Fans uns in den Bann der Medien und ihren sensationsgeilen Aktivitäten ziehen lassen. Wir hangeln uns an Aussagen, Gesten und "verpassten Chancen" auf und vergessen an dieser Stelle, warum wir eigentlich Fans geworden sind. Wir praktizieren das angeblich schlechtere Image der letzten Jahre in fünffacher Potenz und keieren somit das Bild der neuen Borussia mit. Wir fordern unseren alten Verein auf der einen Seite, was in diesen Zeiten eine rückwärtsgerichtete Utopie ist, auf der anderen Seite haben wir nicht die notwendige Geduld und ein positives Verständnis für die Dinge, die einfach zwanghaft in dieser Zeit vollzogen werden müssen.

Unsere Wurzeln und leider der gesamte Erfolg liegt in der zunehmend verblassenden Vergangenheit. Unser Problem ist auch, dass wir uns zu sehr daran orientieren, obwohl das ein nie wieder zu erreichendes Optimum war und die Entwicklung eine irreversible Beseitigung dieser alten Traditionen ist.

Was ich letztendlich damit sagen will ist, dass wir uns damit abfinden müssen, dass wir in einer Zeit sind, die schnelleres Handeln erfordert, welches unter Umständen nicht dem entspricht, was wir uns in unseren kühnen Träumen ausmalen und der Fussball ansich nur noch eine Teilrolle darin einnimmt.

Versuche wie Lautern und 1860 nur mit jungen Hüpfern die Liga zu halten oder gar zu erobern sind gescheitert und auch Versuche kleiner Mannschaften ihre Leistungsträger zu halten sind Illusionen, die in der Welt des harten Euros nicht zur Realität werden können. Der schnelle Erfolg ist der einzige der zählt, sichert er doch die Perspektive für die nächsten zwei Jahre. Diese Phänomen hat Bestand und die Fans können dem mit Geduld und Widerstandskraft gegen unruheverbreitende Antagonisten entgegenwirken.

Daher mein Appell: lasst die Dinge laufen, wenn Ihr eine Entwicklung seht und hinterfragt nicht jede Kleinigkeit, die Euch bitterer aufstößt, weil Ihr sie mit anderen diskutieren könntet und von denjenigen Zustimmung erhaltet...man lebt leichter und man geniesst mehr.
Rheinländer
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Beitrag von Rheinländer » 11.08.2006 09:53

@Rinne und Fohlisch: :respekt: :respekt: :respekt: :daumenhoch:

:winker:
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schnuddel
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Beitrag von schnuddel » 12.08.2006 05:03

@rinne, foolish und HL: ja, das entspricht in etwa auch dem, was ich empfinde. im gegensatz zu den letzten jahrzenten, bzw aus er entwicklung der letzten jahrzente heraus, lässt sich feststellen, dass sich vieles geändert hat, was wir selber kaum beeinflussen konnten oder lönnen. so war es seit dem boosman-uerteil lange recht und billig, mitelmässige osteuropäer (nicht beleidigend gemeint) zu holen, weil diese einfach im preis-leistungs-vergältnis besser waren, als deutsche oder zentraleuropäische spieler, die winfach mehr ansprüche gestellt haben. das ging aber nicht nur uns so, sondern fast der ganzen liga. viele vereine haben dieses inzwischen eingesehen und bauen mehr und mehr inzwischen wieder junge spielern aus dem eigenen land ein. einfahc deshalb, weil sie bemerkt haben, wie der vfb stuttgart z.b. aus der not eine tugend gemacht hat, und dieses bei den ahlenden fans sehr wohl auf positive resonanz gestossen ist. allerdings, und das ist sehr sched, verfolgt der vfb diese strategie nicht mehr. aber dennoch zeigt gerade unser verein, dass so etwas immer noch möglich ist. siehe die beispiele jansen, polanski und der erweiterte kreis mit compper etc.

insofern, und das finde ich sehr gut, dreht der verein gerade auch ein bischen die zeit zurück. und, und as finde ich auch sehr gut, die fans fordern dieses geradezu. ich hoffe nur, dass JH diesen wege weiter gehen kann, denn bei ausbleibendem erfolg werden die fans schnell laut und fordern den kopf des trainers. eine unsitte in meinen augen. gut, bei DA war ich auch der meinung, dass er nicht gut für den vrein ist, aber der hat auch eine andere philosophie gehabt.

einer saceh müssen wir usns auf jeden fall bewusst sein. wir kommen von relativ weit unten (schulden, 2. liga usw.), und wir haben in relativ wenig jahren, ohne ein grosses risiko zu gehen, doch einiges erreicht. das ist unter anderem der vereinsführung und deren ausführenden organen zuzuschreiben. da gehören auch namen mit dazu wie CH und andere, die viel für den vrein geleistet haben. jatzt kann man natprlich gegenargumentieren, dass kaum einer der transfers eingeschlagen hat. aber darauf kann mein eigentlich nur entgegnen: welche mttel standen denn zur verfügung?

in diesem jahr hat sich der verein mal weiter aus dem fenster gelehnt und einen notwendigen schritt gemacht, indem ein 10er verpflichtet wurde. aber war dieses voerher denn überhaupt möglich von finanzieller seite? ich glaube nein...

qaber mal ein bischen weiter zurück zu dem, was hier über die aussendarstellung und deren wirkung gesagt wurde: zum einen hängt da vieles einfach vom "goodwill" der medien ab. denn die machen meinung und stimmung. und das ist gar nicht so negativ gemeint, sondern einfach als fakt zu sehen. aber, und das geht richtung BB, Bremen ist ein sympathischer verein, aber nicht mehr und nicht weniger. welche ausstrahlung hat denn der vrein? da muss man doch unterscheiden zwischen lokalem "patriotismus" und der darüber hinausgehenden sympathie. da gibt es eindeutig vereine wie dortmund und schalke, die bein weniger erfolgen mehr hinzugewonnen haben ind den letzten jahren. und das nicht, weil sie immer nur firede, freude, eierkuchen gespielt haben, sonder weil sie bene halbwegs erfolgreich waren und darüber hinaus ecken und kanten gezeigt haben. natürlich muss man da auch die finanziellen sachen ansprechen, die bei beiden vereinen alles andere als rosig sind, aber.... nicht sdesto trotz dteckt in diesen beiden vereinen viel mehr leben. eben genauso wie bei uns. denn bei uns tectk unglaublich viel leben im vrein. es gibt so viele fans von ausserhalb (keine angst, die homies vergesse ich nicht und die tragen auch ihren teil dazu bei), die mit borussia leiden und dieses auch öffentlich zeigen. da steckt schon einiges dahinter, was den verein als solches nach wie vor populär macht. aber, und da gebe ich den kritikern recht, es kommt nicht überall positiv an. ein beispiel dafür: mein vater...
der war jahrelang einfach nur fussballlfan, ohne einem bestimmten verein zu favorisieren. nun ist er aber ein paar mal mit meinem fanclub zu spielen mitgefahren (er war unglaublich begeistert von der stimmung und der euphorie und dem zusammenhalt) und nun interessiert er sich umso mehr für borussia (hehe, habe ihn nun auch borussifiziert, ein hobby von mir, auch hier im ländle bin ich oft missionarisch unterwegs ;) ). was aber in diesem zusammenhang viel interessanter ist. er hat mir gesagt, dass einfach viel viel mehr in letzter zeit über den verein berichtet wird, als es viele jahre lang war. und das ist mir auch aufgefallen. nun kann man der eminung sein, dass das gar nicht notwendig ist, aber ich denke, dass es das sehr wohl ist, besonders deshalb, weil wir in iener medienwelt leben.dacht euch doch mal die werbung von arena jetzt an.... da stehen borussen in vorderster front. warum? nicht weil borussia so klasse fussball spielt, sondern weil einfach die fans so zahlreich sind.

unser verein hat ecken und kanten, und die hat er zurecht. und er lernt dazu. mehr üräsenz in den medien unsw. alles indizien dafür, dass der verein sich der zeit anpasst. und so sehr das auch nostalgikern wir mir oder bb missfallen mag: das ist notwendig. und das auf grund dessen auch die nähe zu den fans abnimmt, das finde ich auch logisch. mir ist immer noch lierber, dass ein speiler ein tor schiesst, als das er mir ein autogramm gibt. wenn beide zusammen möglich ist, dann willl ich nichts gesagt haben, aber... der erfolg heiligt die mittel !!!!!!!!!!!!!

p.s.: sorry für meine tippfehler.... es ist schon spät.... und danke für die diskussion... ist die beste seit langer langer zeit...
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Rex Krämer
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Beitrag von Rex Krämer » 12.08.2006 11:10

danke leute, das war klasse!
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HerbertLaumen
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Beitrag von HerbertLaumen » 17.08.2006 11:04

Tja, so geht es bergab, waren wir nicht mal der dritt- oder viertbeliebteste Verein?
seitenwahl.de hat geschrieben:unsympathische Borussia?
Geschrieben von Michael Heinen
Mittwoch, 16 August 2006
Laut einer repräsentativen Umfrage, die das Emnid-Institut am heutigen Tag veröffentlicht hat, befindet sich Borussia nur auf dem 9. Platz der Sympathie-Rangliste in Liga 1. Nur 9% der insgesamt 1000 Befragten drückten ihre Sympathie für unseren Verein aus, der damit sogar noch hinter Stuttgart (14%), Mainz (13%) und Hertha BSC (10%) platziert ist. Mit 32% führt der FC Bayern München die Statistik deutlich vor Werder Bremen (22%) an.
Traurig, aber wahr. So ganz unrecht scheinen die "Traditionalisten" nicht zu haben :cry:
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