50+1 Regelung: Mehrheit bei Bundesligaklubs

Der Ball ist rund, und ein Spiel dauert 90 Minuten. Wirklich? Im nationalen Fußball ist das oft anders.
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Manolo_BMG
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Beitrag von Manolo_BMG » 14.12.2007 01:22

RPott-Borusse hat geschrieben:Die Frage ist aber, ob man es mit der 50+1 Regelung verhindert. Und das glaube ich nicht
Natürlich verhindert man dadurch, dass es uns in der BL so ergeht wie zuletzt vielen Premier-League-Vereinen! Ein russischer oder amerikanischer Milliardär wird bei der momentanen Regelung nämlich nicht auf die dumme Idee kommen, sich einen BL-Verein als Privatvergnügen anzuschaffen! 8)

Zu diesem durchgeknallten Typen aus Hannover braucht man wohl nicht mehr viel zu sagen... :roll:
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FanNr12
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Beitrag von FanNr12 » 14.12.2007 02:17

Hangover... :cool:

frag mich auch was fürn durchgeknallter Milliadär da Kind seine Tochter heiraten will, was für ein Waschlappen, dreckiger
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Günter Thiele
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Beitrag von Günter Thiele » 14.12.2007 10:08

Die 50+1-Regelung verbietet es Vereinen die Kapitalmehrheit an diesen Kapitalgesellschaften (also an den Vereinen) zu verkaufen. Seit 1999 dürfen Vereine ihre Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft ausgliedern.
Die 50+1-Bewahrer haben Sorge vor englischen Verhältnissen. Ein Herr Kind von Hannover etwa möchte durch die Aufhebung der Klausel über eine Kapitalerhöhung zusätzliche Investoren anlocken. Dies vor dem Hintergrund in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, national wie international. Dies sehen die Bayern, Wolfsburg und Leverkusen ebenso. Dabei ist laut Zeitungsberichten noch gar nicht klar, ob Investoren wirklich in Deutschland Schlange stehen würden. Fakt ist, dass in keiner anderen Liga in Europa die Investoren derart ausgegrenzt werden wie in Deutschland. Die UEFA verbietet Investoren lediglich, sich gleichzeitig an mehreren Vereinen mehrheitlich zu beteiligen. Verfassungsrechtlich hat die DFL durch ihre Vereinsfreiheit das Recht die Klausel einzuführen. Problematisch wird es aber europarechtlich: Sobald die deutschen Vereine in Wettbewerb mit anderen „Sportkapitalgesellschaften“ treten und man bedenkt das die DFL eine Monopolstellung innehat, dann steht die 50+1-Klausel der DFL rechtlich auf wackeligen Füßen.
Fazit: Die 50+1-Regelung wird fallen, früher oder später. Eine viel diskutierte Alternative ist die Einführung einer Sperrminorität. Bedeutet das 25,1% der Kapitalanteile bei der Gesellschaft (AG oder GmbH) bleiben und eine notwendige 3/4-Kapitalmehrheit bei Hauptversammlungen verhindert. Diese ist lt. Aktiengesetz notwendig um beispielsweise Aufsichtsratsmitglieder abzuberufen, über die Geschäftsführung zu entscheiden oder die Satzung zu ändern. Im Handball wird die Sperrminorität bereits erfolgreich durchgeführt.
Für Fusballromantiker wie wir es sind sicherlich keine rosigen Aussichten. Die Frage bleibt ob man sich dieser Entwicklung wird entziehen können. Die Vereine die vor ein paar Jahren neue Stadien gebaut haben, haben damit ein Zeichen für die Zukunft gesetzt, Stein auch Stein. Mit der Konsequenz den wirtschaftlich Erfolg versprechenden Weg zu gehen. Dies wird dann nur der Weg über Investoren sein. Meine Sorge, nicht nur seit Chelsea und Hoffenheim, sind Identitätsverlust und weitere Merkantilisierung des Fussballs. Der Fan in der Stehkurve mit Bratwurst und Bier ist schon lange nur ein Idyll…spätestens seit der Sprengung des Bökelbergs ist mir das klar geworden…
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pillenmicho
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Beitrag von pillenmicho » 14.12.2007 12:52

Wenn die 50+ Regelung wegfällt, wird das enorme Konsequenzen für den deutschen Fußball und auch für die Fankultur haben.

Durch eine Wegfall wird der totalen Kommerzialisierung des Fußballs und der Vereine Tür und Tor geöffnet. Wie mögen die Folgen im schlimmsten Fallaussehen:

- Kontrolle eines Vereines durch einen Investor, der möglicherweise mit der Region/Verein/Tradition überhaupt nichts tun hat und den Verein nur als Räppelchen für sein eigenes Ego benutzt (Beispiel gibt es in England genug)!
- Änderung von Vereinsfarben, Gesängen und im schlimmsten Fall von Vereinsnamen (RB Salzburg ist da das beste Beispiel)
- Wegfall der Stehplätze (da wirtschaftllich/vermarktungstechnisch nicht interessant) und damit Vegraulung des eigentlich typischen Fans. Möglicherweise auch gezielter Auschluß von Fans aus dem Stadion (auch hier RB Salzburg)
- Dadurch bedingt erfolgt der Wegfall der typischen Fankurve mit ihrer einzigartigen Kultur, Stimmung und Typenmischung.
- Der Stadionbesuch entwickelt sich dann immermehr zu einem kommerzgesteuerten Eventtourismus, bei dem es nur darum geht den Besucher bestmöglich übers Ohr zu hauen und ihm einen Platz anzubieten an dem er nur noch amüsiert werden muß! (Brot und Spiele! In den amerikanischen Profiligen schon die Regel, in England geht die Tendenz immer mehr dahin und auch hier ist durch die modernen Stadien für diese Entwicklung schon die Tür geöffnet!) Ich habe irgentwo mal gelesen, das viele englische Fans immer mal wieder nach Deutschland kommen, um nochmal richtige Stadionatmosphäre zu erleben.

Frage: Wer will das wirklich? Gibt es genügend Leute, die sich so den Besuch eines Fußballspieles vorstellen? Anscheinend schon, denn sonst würde es solche Tendenzen/Überlegungen nicht geben.

Bleibt noch die Fage des Geldes zu erörtern. Natürlich würde ein Wegfall der 50+1 Regel zu mehr Geld in den Vereinen führen. Nur bringt das besseren Fußball und vor allen Dingen, können die deutschen Vereine beim großen Wettpinkeln in Europa wieder mitstrullen??
Eine Frage die verneinen muß. Selbst in den 80ern, asl die Bundesliga die stärkste Liga in Europa war, spielten die Topstars in Spanien, Italien ... und nicht hier (Besseres Wetter, schönere Lifestyle??). Warum soll sich daran, trotz mehr Kohle etwas ändern? Vereine im Osteuropa, die mittlerweile auch über viel Kapital verfügen haben auch keine Topstars unter Vertrag!
Nein, besseren Fußball und Topspieler würden wir nicht zu sehen bekommen!

Eines ist für mich klar: Wenn diese Regelung fällt und o.a. Veränderungen wirklich stattfinden, gebe ich meine Dauerkarte ab und kündige meine Mitgliedschaft. Damit will ich nichts zu tun haben. Da gehe ich lieber zum Dorfplatz und schaue mir ein Kreisligaspiel an!

In einer Sache bin ich mir aber ziemlich sicher: Der Wegfall der 50+1 Regel wäre der Tod von Hoffenheim und Co. Für Großinvestoren sind eigentlich nur Traditionsvereine mit großem Anhang interessant (also Schalke, Dortmund, Hamburg, aber auch wir oder Köln). Gegen die dann geballte Marktmacht wären Hoffenheim, Wolfsburg ec. mMn hoffnungslos unterlegen.

Ich hoffe, das es nicht so kommt!
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Günter Thiele
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Beitrag von Günter Thiele » 14.12.2007 13:05

pillenmicho hat geschrieben: Wie mögen die Folgen im schlimmsten Fallaussehen:

- Kontrolle eines Vereines durch einen Investor, der möglicherweise mit der Region/Verein/Tradition überhaupt nichts tun hat und den Verein nur als Räppelchen für sein eigenes Ego benutzt (Beispiel gibt es in England genug)!
- Änderung von Vereinsfarben, Gesängen und im schlimmsten Fall von Vereinsnamen (RB Salzburg ist da das beste Beispiel)
So einfach wird es nicht sein. Lies mal was ich oben geschrieben habe. Mit einer Sperrminorität von 25,1% kommt eine nötige 3/4 Mehrheit bei Abstimmungen oder Entscheidungen nicht zustande. Demnach kann ein Investor der 74,9% der Kapitalmehrheit besitzt nicht einfach die Satzung ändern (und damit etwa den Namen!).
Der Wegfall der 50+1 bedeutet ja auch nicht zwangsläufig dass nur ein Großinvestor auf die Bühne tritt. Es könnten ja auch drei große Investoren sein, oder fünf...Letzten Endes wollen die Investoren nur eins, Erträge sehen, Rendite.

Am Ende bin ich auf deiner Seite, denn ich habe selbstverständlich auch Bauchweh wenn man sich diese Entwicklung ansieht. Die Frage, die sich mir schon länger stellt, ist ob der Zug nicht schon abgefahren ist und wir nicht mehr zurück können. Es sei denn man springt ab, dabei fällt man bekanntlich böse auf die Nase.

Mein Zukunftsszenario sieht so aus, das früher oder später die Bundesliga "T-Com-Bundesliga" heißen wird, eines Tages diverse Vereine aus der DFL austreten und sich selbst vermarkten werden. Natürlich spielt man dann in einer eigenen Liga und trägt mit Teams die heute als G14 organisiert sind einen europäischen Wettbewerb aus. Es gibt in den Vereinen ein eigenes Vereins.TV in der man mit pay-per-view rund um die Uhr seinen Verein sehen kann. Es gibt keinen direkten Absteiger sondern Duelle mit Lizenzanwärtern um einen Platz in der Elite-Liga. Darunter gibt es noch immer eine 1. Bundesliga in der sich Mannschaften wie Bielefeld, Cottbus, Osnabrück, Rostock, Union Berlin etc etc tummeln werden. Ein europäischer Wettbewerb ist aufgrund dieser Entwicklungen mittlerweile zur Farce geworden. In dieser Zukunft sehe ich Borussia als "verlierer" auf der Strecke bleiben, weil sich das ganze Kapital hin zu strategisch starken und wichtigen Regionen bewegt hat. In den Süden (München), in den Süd-Westen (Stuttgart, Hoffenheim, Mannheim?), ins Rhein-Main-Gebiet (Frankfurt, von Mainz spricht keiner mehr), ins ehemalige Ruhrgebiet und an den Rhein (Schalke, Dortmund, Düsseldorf, Köln, Leverkusen), in den Norden (Hamburg, Bremen, Hannover) und in den Osten (Berlin und einen Miteldeutschen Superclub den es jetzt noch nicht gibt).
Borussia wird sich in dieser Zukunft mit den übrig gebliebenen auseinandersetzen...mit Bochum, Duisburg und die vorhin o.g. Und das wird dann wieder die Fussballromantiker unter uns auf den Plan rufen und uns wieder von der guten alten Zeit erzählen lassen...
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pillenmicho
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Beitrag von pillenmicho » 14.12.2007 15:38

Günter Thiele hat geschrieben: Lies mal was ich oben geschrieben habe.
Hallo Günter!

Natürlich habe ich gelesen, was Du geschrieben hast.
Mit einer Sperrminorität läßt sich natürlich erstmal der komplette Identitätsverlust eines Vereines vermeiden.

Ich habe die aus meiner Sicht schlimmsten Auswirkungen bei totaler Kommerzialisierung des Profifußballs beschrieben.
Diese totale Kommerzialisierung wird zur Zeit noch durch die 50+1 Regel stark begrenzt. Mit dem Wegfall dieser Regl wird diese Grenze überschritten und wer weiss, ob sich die dann folgende Entwicklung überhaupt noch irgendwie begrenzen läßt.
Irgendwann kommt bestimmt ein geldgeiler Manager der dann die Sperminortät in Frage stellt (vermutlich mit denselben Argumenten, mit der jetzt die 50+1 in Frage gestellt wird)! Was dann????

Den "worst case" den Du beschreibst erinnert mich stark an die amerikanischen Profiligen (mal abgesehen davon, das es dort keine Absteiger gibt). Eine Form des Profisportes, die ich total anödend finde.
Ich glaube auch nicht, das der Profisport in Deutschland (und Europa?) ein solches Modell verträgt und akzeptiert. Bestes Beispiel ist die DEL. Ende der 80er nach amerikanischem Vorbild aus dem Boden gestampft, kämfpt sie immer noch um Akzeptanz, Zuschauer und sportlichen Wert. Jetzt wird versucht, durch Wiedereinführung des sportlichen Abstiegs, den Wert der Liga zu erhöhen.
Ich persönlich habe seit Einführung der DEL mein Interesse am Eishockey komplett verloren, zumal durch die Entwicklung hin zun amerikanisierten Vereinsnamen (Scorpions, Pinguins ....) der Bezug zu Deutschland eigentlich nur noch durch die Städtenamen besteht, wenn er den noch vorhanden ist (DEG Metro Stars!).

Kann man der totalen Kommerzialisierung übehaupt Grenzen setzten?
Wenn, dann nur kurzfristig, irgendwann fallen alle Grenzen, frei nach dem Motto "und hast Du dich erstmal blamiert, dann lebt es sich ganz ungeniert..). Man schaue sich doch nur mal in den deutschen Profiligen um, da findet man noch so einige andere Beispiel, was im Fußball (noch!) nicht möglich ist:
- Die schon erwähnten Vereinsnamensänderungen (Basketball, Eishockey), wo sind die schönen alten Vereinsnamen geblieben?
- Trikotwerbung an allen möglichen Körperteilen (Im Handball die Regel. Wenn im Fernsehen Handball übertragen wird, weiß man manchmal erst durch Bildschirmeinblendung, wer gegen wen spielt. Auf den Trikots ist der Vereinsname meist nur im Kleingedruckten unter der Werbung zu sehen).
In Österreich gibt es Ligaintern soweit ich weiß schon Beschränkungen der Trikotwerbung mehr.
- Werbung auf dem Spielfeld (Handball, Eishockey, Basketball)
- Umbenennung der Ligen mit Sponsorentiteln!

Mein "Worst case" (mal abgesehen vom Wert der sporlichen Liga):
Nippon Kyocera Mönchengladbach spielt im NVV-Dome in der T-Com-Bundesliga in Trikots die aussehen wie Littfasssäulen auf einem Kunstrasen im Werbungpatchwork-Look!

Wo sind also Grenzen und kann es irgendwann überhaupt noch welche geben?
Abstimmen können da eigentlich nur noch wir als Fans und Zuschauer, in dem wir sowas komplett ignorieren.
Ersteinmal wird der Zug aber wohl in diese Richtung fahren.

Gewinner werden neben den glücklichen Sportlern, die sich einen Platz auf dem "Spielfeld" ergattern konnten, nur ein paar wenige Manager, Sponsoren und Investoren sein.

Verlierer sind die klassischen Zuschauer (Ich möchte hier noch mal das schöne Wort Schlachtenbummler benutzen), und vor allem der Sport selber!

Sorry für den langen Aufsatz!
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Beitrag von Günter Thiele » 14.12.2007 16:25

pillenmicho hat geschrieben:Irgendwann kommt bestimmt ein geldgeiler Manager der dann die Sperminortät in Frage stellt (vermutlich mit denselben Argumenten, mit der jetzt die 50+1 in Frage gestellt wird)! Was dann?
Die Sperrminorität als solche kann kein Manager in Frage stellen. Das steht im deutschen Aktiengesetz und kann nicht mal eben von der DFL oder den Vereinen ausgehebelt werden. Sicherlich kann der Klubmanager darüber nachdenken weitere Anteile am eigenen Unternehmen zu verkaufen um somit unterhalb der 25,1%-Marke zu fallen. DANN wäre Tor und Tür geöffnet für jedwede Änderung.
Da wird sich aber sicherlich kein Verein vor den Investoren demütig in den Staub schmeißen...hoffe ich :wink:
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Beitrag von pillenmicho » 14.12.2007 16:43

Gut, ich geb's zu. Im Aktiengesetz kenn ich mich nicht aus!
Interessiet mich auch nicht so sehr!

Von daher hoffe ich auch mal, das die werten Herren, die im DFB/DFL wichtige Entscheidungen treffen, ihre Entscheidungen mit Bedacht und Weitsicht treffen und vielleicht auch im Hnterkopf haben, wem sie ihre Position ursprünglich zu verdanken haben.
Nämlich uns, den Fans, die durch Vielfalt und Begeisterung den Fußball erst für den Kommerz so interessant gemacht haben.

p.s: "Worst-Case" Szenarien habe ich jetzt genug formuliert! :wink:
Zuletzt geändert von pillenmicho am 14.12.2007 16:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Manolo_BMG » 14.12.2007 16:44

Günter Thiele hat geschrieben:Dies sehen die Bayern, Wolfsburg und Leverkusen ebenso.
Wen wundert's... :roll:

Obwohl ich kaum glaube, dass Hoeneß "seinen" FC Bayern an einen Investor/privaten Milliardär verkaufen wird.

pillenmicho hat geschrieben: Sorry für den langen Aufsatz!
Kein "sorry", denn er spricht vielen aus der Seele!
:daumenhoch:

Wie du schon sagst, liegt es auch zum großen Teil an uns Fans, diese scheinbar unaufhaltsame Entwicklung in der BL nicht zuzulassen! 8)
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Beitrag von Jimbo Johnnie » 14.12.2007 17:26

pillenmicho hat geschrieben:Da gehe ich lieber zum Dorfplatz und schaue mir ein Kreisligaspiel an!
:daumenhoch: ich komme mit

Ich lass mir das nicht gefallen, wenns sein muss, steige ich aus. Dann spiele ich mit meinen Arbeitskollegen nach Feierabend meinen eigenen Fußball. Da kann mir keine Heuschrecke ins Handwerk pfuschen :evil:
Wir halten zwar nicht mit den Profis mit, aber wir sind mit Leidenschaft dabei, sowas kennt die Wirtschaftselite nicht.
ich muss knochenhart für meinen Wohlstand arbeiten und weil das den Chefs nicht genug ist, versuchen die mir auch noch bei meinem Privatvergnügen die letzten Kröten aus der Tasche zu ziehen :evil:
Ich hab kein Bock auf Eure Hightech Amusement parks mit integrierter Erlebniswelt. Baut eure Vergnügungstempel für die Leute, die das bezahlen möchten, von mir seht Ihr keinen Cent, Ihr Schlipsträger! :evil:
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Beitrag von Manolo_BMG » 14.12.2007 18:05

:wink: :lol:
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Beitrag von pillenmicho » 15.12.2007 09:49

Jimbo Johnnie hat geschrieben:
:daumenhoch: ich komme mit
Gut..... wo auf der Strecke zwischen München und MG treffen wir uns?

Dorfplätze gibt's da genug :wink:

Ich tendiere zu einem Kartoffelacker ohne Dach bei Dauerregen :!:
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Beitrag von Hubertus Kraushaar » 15.12.2007 11:51

Ich bin auch dafür das es so bleibt wie es jetzt ist,aber glaubt mir es wird anders kommen , der Stadionname wir verkauft,die großen Patriarchen werden Bundesligaklubs kaufen,weil wir ja international mithalten wollen,wir wollen ja gegen Real Madrid und Ac Mailand spielen und unds nicht in QualifikationsRunden von Barfuß Jerusalem oder TPS Turku abschlachten lassen.Frühe war die Sportschau um 18 Uhr auch das Heiligtum und wir werden auch Bundesligaspiele samstags und sonntags um 11 Uhr morgens sehen,wenn nicht jetzt dann in 10 Jahren
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Beitrag von Jimbo Johnnie » 15.12.2007 14:16

pillenmicho hat geschrieben: Gut..... wo auf der Strecke zwischen München und MG treffen wir uns?
Dorfplätze gibt's da genug :wink:
Ich tendiere zu einem Kartoffelacker ohne Dach bei Dauerregen :!:
Wo ist egal, Hauptsache Bratwurst, Bier und 200 Leute am Spielfeldrand, die es angeblich besser können als die, die auf dem Platz stehen :wink:
Hubertus Kraushaar hat geschrieben:Frühe war die Sportschau um 18 Uhr auch das Heiligtum und wir werden auch Bundesligaspiele samstags und sonntags um 11 Uhr morgens sehen,wenn nicht jetzt dann in 10 Jahren
Durch den Kirch-Coup ist das ja schon beschlossene Sache. Ist eigentlich ne andere Kiste, weil es hier nicht um die direkte Finanzierung durch Heuschrecken geht, sondern um den Anteil, den der Privatmann bitteschön fürs Daheimrumsitzen bezahlen soll, wenn er schon die Erlebniswelten nicht besucht.
Ran bzw. die Sportschau waren auch mein Heiligtum. Konsequent habe ich mich geweigert mir Pay TV anzuschaffen, aber meine Fußballsucht hat sich irgendwann über alle Grenzen der Vernunft hinweggesetzt und ich habe es trotzdem abboniert. Doch den Heuschrecken reicht das nicht. Die geben sich nicht mit den 3 % Zinsen zufrieden, die die Bank denen fürs geld geben würde. Die Rendite muss zweistellig sein und dafür sollen die Vereine und die Fans aufkommen. Und wenn die Rendite mal nicht über 15 % liegt, dann liegt eine Krise vor, weil das Feld schon abgegrast ist. Dann zieht sich die Heuschrecke mitsamt Kapital zurück und sucht sich ein anders Feld. Der Verein und die Fans stehen dann vor dem Nichts.
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Beitrag von Alt-Borusse » 05.03.2008 23:40

Es gibt zu diesem Thema einen sehr lesenswerten Artikel auf fanprojekt.de:

50+1 Regelung: Nadelstreifen in Stollenschuhen!

Hallo in die Runde,

zum Thema "50 + 1" gibt es heute ja die fürchterliche Werbeshow der DFL für Kapitalanleger. Ich finde, es ist jetzt allerhöchste Zeit, dass wir uns zu diesem Thema zu Wort melden. Zumindest innerhalb der DFL-Spitze scheint ja die Entscheidung für eine Abschaffung der "50 + 1"-Regel längst gefallen zu sein.

Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass es seit Einführung der Bundesliga 1963 keine Entscheidung mehr gegeben hat, die den deutschen Fußball derart nachhaltig und irreversibel verändern wird wie diese. Wer das nicht sieht, ist blind. Die Konsequenzen werden wir alle spüren und erleben, ganz egal, wie unser "eigener" Verein sich verhält bzw. ob, wann und unter welchen Umständen er sich Kapitalanlegern öffnet...

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Beitrag von Manolo_BMG » 06.03.2008 01:03

Vielen Dank für den Artikel.
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Beitrag von koala » 06.03.2008 07:55

@Alt-Borusse
Danke für den Link.

Sehr, sehr lesenswerter Artikel.
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Beitrag von Ruhrpott » 06.03.2008 08:51

Günter Thiele hat geschrieben:Fazit: Die 50+1-Regelung wird fallen, früher oder später....Für Fusballromantiker wie wir es sind sicherlich keine rosigen Aussichten. Die Frage bleibt ob man sich dieser Entwicklung wird entziehen können.
Bereits im Dezember hat GT hierzu m.E. die treffende Analyse abgeliefert.
Wir können es kritisieren - aber wir werden es nicht aufhalten können. Der viel beschrieene Wille in Deutschland, in der CL nicht nur spielen, sondern auch mithalten zu können, wird unaufhaltsam dazu führen. Und ich bleibe bei meiner These: was ist denn heute bereits mit Hoffenheim ? Ein Milliardär sucht sich einen namen- und traditionslosen Verein und ab gehts. Die Frage wird nicht sein, wieviele Investoren sich einen Verein suchen, um damit Rendite zu erzielen - die Frage wird sein, wie viele Superreiche sich ein Spielzeug in Form eines Fußballclubs suchen. Siehe Abramowicz und Berlusconi.
DocHoliday

Beitrag von DocHoliday » 06.03.2008 10:06

Wirklich ein sehr guter Gastkommentar. Und dieser Thread ist auch hervorragend! :daumenhoch:
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Kiezkicker
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Beitrag von Kiezkicker » 06.03.2008 11:55

Guter Artikel, Stellenweise zwar ein wenig reßerisch was die Stilmittel angeht, spricht mir aber aus der Seele.

Da kann man ja froh sein wenn der eigenen Verein noch ein Veren ist und keine Kapitalgesellschaft ausgegliedert hat (für mich ein absolutes no go, wenn das bei uns irgendwann mal kommt, können die sich ihre dauerkarte in den XXX schieben und ich binn weg)
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