Hertha BSC
Verfasst: 21.11.2005 16:16
Rupert Scholz, Aufsichtsratsvorsitzender von Hertha BSC, hat Finanzprobleme beim Bundesligisten dementiert. "Von einer drohenden Pleite kann überhaupt keine Rede sein. Die Lage ist nicht dramatisch", sagte er. Die Spekulationen waren aufgekommen, weil Spieler-Prämien verspätet gezahlt wurden.
Weiter sollte der Senat die Hertha von rund vier Millionen Euro an Mietzahlungen und Baukrediten für das Olympiastadion befreien.
Die Neugestaltung der Betreibergesellschaft des Olympiastadions, die durch die Pleite von Mitgesellschafter Walter Bau nötig geworden war, soll Hertha großzügig entlasten.
Das Land Berlin wird nach Verhandlungen mit Hertha BSC, die sich in der Abschlussphase befinden, zu 100 Prozent das für 242 Millionen Euro renovierte Stadion betreiben. Hertha soll nur noch Mieter sein.
"Der Berliner Senat und Senator Böger haben uns erklärt, dass die Zahlungsverpflichtungen erlassen werden müssen, weil die Existenz des Vereins und die Frage der Bundesliga-Lizenz auf dem Spiel stehen", erklärte Jochen Esser, finanzpolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen, am Sonntagabend in der Sendung "Sportplatz" von Radio Berlin- Brandenburg (RBB).
Insolvenzgefahr für die Hertha
Sportsenator Klaus Böger begründete die Zahlungsbefreiungen vor allem damit, dass Hertha als nunmehr Hauptmieter die einzige konstante Einnahmequelle für die Betreibergesellschaft sei. "Eine Kuh, die man melken will, darf man nicht schlachten", sagte Böger.
Schon zuvor hatte der Politiker angedeutet, dass durch die alleinige Übernahme des Stadions die Kreditaufnahme des Landes um mindestens 46 Millionen Euro erhöht werden müsse.
Aufsichtsratschef Scholz widersprach derweil Darstellungen, nach denen Hertha 35 Millionen Euro Verbindlichkeiten drücken. Der 68- jährige Politiker gab die tatsächliche Höhe mit "10 bis 20 Millionen Euro" an. Wirtschaftsprüfer Otto Schulz, Mitglied bei Hertha BSC, sieht nach eigenen Recherchen allerdings sogar eine aktuelle Insolvenzgefahr für die Hertha-Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Scholz verwies auf eine falsche Rechnung: Man müsse auch Gegenwerte gegenüber stellen, so sei der Wert der Mannschaft "derzeit am Steigen".
Fehlende Einnahmen in der Pause
Genaue Zahlen werden mit Spannung bei der Mitgliederversammlung des Clubs erwartet. Als letzte offizielle Zahl ist ein Stand der Verbindlichkeiten bei Banken und Kreditinstituten zum 31. Dezember 2004 mit 17,29 Millionen Euro genannt worden.
"Bis auf Bayern München gibt es keinen Bundesliga-Club, der nicht knapp gestellt ist", räumte Scholz ein. Das habe bei Hertha zwei entscheidende Gründe: Einmal seien die TV-Gelder gesunken. Zum anderen habe Hertha im großen Stil in die Infrastruktur investiert.
Dass die Profis ihre September-Prämien verspätet erhalten haben, sei vor allem aus den fehlenden Einnahmen in der Sommerpause zu Stande gekommen, begründete Scholz, warnte zugleich vor Panikmache und forderte Geduld bei der sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklung: "Man sollte nicht leichtsinnig Dinge kaputt reden."
Quelle: Eurosport
Weiter sollte der Senat die Hertha von rund vier Millionen Euro an Mietzahlungen und Baukrediten für das Olympiastadion befreien.
Die Neugestaltung der Betreibergesellschaft des Olympiastadions, die durch die Pleite von Mitgesellschafter Walter Bau nötig geworden war, soll Hertha großzügig entlasten.
Das Land Berlin wird nach Verhandlungen mit Hertha BSC, die sich in der Abschlussphase befinden, zu 100 Prozent das für 242 Millionen Euro renovierte Stadion betreiben. Hertha soll nur noch Mieter sein.
"Der Berliner Senat und Senator Böger haben uns erklärt, dass die Zahlungsverpflichtungen erlassen werden müssen, weil die Existenz des Vereins und die Frage der Bundesliga-Lizenz auf dem Spiel stehen", erklärte Jochen Esser, finanzpolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen, am Sonntagabend in der Sendung "Sportplatz" von Radio Berlin- Brandenburg (RBB).
Insolvenzgefahr für die Hertha
Sportsenator Klaus Böger begründete die Zahlungsbefreiungen vor allem damit, dass Hertha als nunmehr Hauptmieter die einzige konstante Einnahmequelle für die Betreibergesellschaft sei. "Eine Kuh, die man melken will, darf man nicht schlachten", sagte Böger.
Schon zuvor hatte der Politiker angedeutet, dass durch die alleinige Übernahme des Stadions die Kreditaufnahme des Landes um mindestens 46 Millionen Euro erhöht werden müsse.
Aufsichtsratschef Scholz widersprach derweil Darstellungen, nach denen Hertha 35 Millionen Euro Verbindlichkeiten drücken. Der 68- jährige Politiker gab die tatsächliche Höhe mit "10 bis 20 Millionen Euro" an. Wirtschaftsprüfer Otto Schulz, Mitglied bei Hertha BSC, sieht nach eigenen Recherchen allerdings sogar eine aktuelle Insolvenzgefahr für die Hertha-Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Scholz verwies auf eine falsche Rechnung: Man müsse auch Gegenwerte gegenüber stellen, so sei der Wert der Mannschaft "derzeit am Steigen".
Fehlende Einnahmen in der Pause
Genaue Zahlen werden mit Spannung bei der Mitgliederversammlung des Clubs erwartet. Als letzte offizielle Zahl ist ein Stand der Verbindlichkeiten bei Banken und Kreditinstituten zum 31. Dezember 2004 mit 17,29 Millionen Euro genannt worden.
"Bis auf Bayern München gibt es keinen Bundesliga-Club, der nicht knapp gestellt ist", räumte Scholz ein. Das habe bei Hertha zwei entscheidende Gründe: Einmal seien die TV-Gelder gesunken. Zum anderen habe Hertha im großen Stil in die Infrastruktur investiert.
Dass die Profis ihre September-Prämien verspätet erhalten haben, sei vor allem aus den fehlenden Einnahmen in der Sommerpause zu Stande gekommen, begründete Scholz, warnte zugleich vor Panikmache und forderte Geduld bei der sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklung: "Man sollte nicht leichtsinnig Dinge kaputt reden."
Quelle: Eurosport