3Dcad hat geschrieben:
Es ist einfach ein himmelweiter Unterschied ob ein Stranzl oder ein Stindl hier den Takt vorgeben. Ein Stranzl hat das Punkteziel für die Halbserie klar formuliert. Es bringt auch gar nichts wenn ein Eberl das macht, es muss aus der Mannschaft selbst kommen.
Für das ganze Posting Daumen hoch
Bin da vollkommen Deiner Meinung.
Zu der obigen Aussage:
Ganz klar, genau so ist es. Selbst wenn Eberl die Meisterschaft als Ziel ausgeben würde, würdest Du aus der Mannschaft nix hören. Nix. Da werden keine Ziele formuliert. Funktioniert eine Mannschaft, hat sie eine klare Hierarchie, hat sie einen sportlich ausgewogenen Konkurrenzkampf und Leistungsgedanken in sich, dann formuliert sie Ansprüche - allein durch den sichtbaren Erfolgsanspruch auf dem Platz. Eberl kann reden, was er will. Der Coach - egal ob er Hecking heißt oder anders - kann pushen wie er will. Wenn aus der Mannschaft kein Impuls kommt, dann stehst du als Verantwortlicher später mit deiner Aussage im Regen und sie fliegt dir um die Ohren.
Wir sind zu brav. Wir sind zu nett. Wir liefern nur ab. Wir reden uns die Dinge schön. Wir tun uns auch schwer damit, die Leistung einzuordnen. Wir sind mit der Punktausbeute zufrieden. Oder auch nicht. Wir können Pfiffe weder einordnen noch akzeptieren. Wir empfinden Kritik als ungehörig. Die die pfeifen, das sind keine Fans. Wir werden gelobt und falls das ausbleibt, dann loben wir uns selber. Selbst für ein solches Gewürge wie gegen Hertha haben wir noch positive Worte. Selbst nach dem 0 : 0 gegen Mainz gab es noch Spieler, die positiv hervorgehoben haben, daß wir dieses Spiel nicht auch noch verloren haben. Das ist alles weichgespült und anspruchsarm. Wir sind selbstzufrieden. Ob Platz 5 oder Platz 8 - vollkommen egal. Leben geht weiter. Da lebt man dann als Spieler irgendwann einmal in seiner eigenen Welt.
Stindl - um wieder zum Thema zu kommen, ist ja sein Thread - ist alles andere als ein Führungsspieler. Und er wird auch keiner mehr. Ihm fehlt alles, was man dafür braucht. Das sieht man dann vor allem, wenn es mal nicht so läuft, wenn man seine eigene Leistung und die der Mannschaft beurteilen, einordnen, kritisieren sollte. Wenn man die Ansprüche mit der eigenen Wirklichkeit ins Verhältnis setzen sollte. Da höre ich überhaupt nix von ihm. Von Vereinsseite wird er verständlicherweise nicht in Frage gestellt. Selbstkritik habe ich in seinen zahllosen Interviews bislang noch nicht gelesen. Weder von ihm, noch von Kramer, noch von Wendt, noch von Sommer, noch von Herrmann, noch von Jantschke, noch von Johnson und von sonst keinem anderen.
Die Anspruchsarmut innerhalb der Mannschaft ist niederschmetternd. Das Bemühen spreche ich ihnen nicht ab. Vielleicht geht tatsächlich jeder ins Spiel mit der Einstellung, dieses und auch alle anderen gewinnen zu wollen. Aber was dann letztendlich auf dem Platz umgesetzt wird, das was man sieht, das sieht für mich oft genug danach aus, als ob nicht alle bereit sind, alles zu geben.
Seit 1 Jahr spielt die Mannschaft den selben Trott. Seit 1 Jahr sprechen wir hier über die immer gleichen Defizite. Und es sind überwiegend die gleichen Spieler, über die wir sprechen, an denen wir das festmachen. Das ist das wirklich Erschreckende an der ganzen Geschichte. Seit 1 Jahr keine Entwicklung, keine nachhaltige Verbesserung, seit 1 Jahr die Diskussion über die fehlende Struktur, das fehlende System, die individuellen Fehler usw.
Das hat viel mit dem Willen des einzelnen Spielers zu tun, sich selbst verbessern zu wollen, mehr zu arbeiten.
Wenn wir über Veränderungen nächste Saison sprechen dann neben der Trainerfrage vor allem über nachhaltige Veränderungen im Kader - eine neue Struktur, eine neue Hierarchie, neue Typen, neue Ansprüche.
Im Moment ist Hecking - so traurig das auch ist - für viele Spieler der genau richtige Trainer. Er fordert sie nicht, er fördert sie nicht, er verbessert sie nicht, er fordert die Leistung nicht ein, er bittet darum. Er hat Anfang der Saison Stammplätze verschenkt und daran ändert sich nachhaltig nichts.
Da wird kein Spieler besser. Und kein Spieler wird dadurch zum Führungsspieler. So entwickelt sich niemand weiter. Sondern nur zurück.
Stindl wurde - um letztmals zum Thema zurück zu kommen - von Eberl als Sechser verpflichtet, so war damals der Grundgedanke. Das konnte er nicht. Selbst in einer damals funktionierenden Mannschaft nicht. So wurde er zum Stürmer. Immer noch im Zentrum, aber vorne drin. Gegen Hertha wurde er teilweise als zweiter Sechser aufgeboten. Das kann er bis heute nicht. Das Rad hat sich zurück gedreht. So weit sind wir schon gekommen. Kein Wunder, daß nix läuft bei uns.