von AlanS » 30.11.2017 22:37
@Borowka
Das hier ist auch aus deinem Beitrag. Ein Interview mit Reinartz, der wegen vieler Verletzungen seine Karriere beendete. Es geht darum, wie Trainer Druck auf verletzte Spieler aufbauen und die Diagnose bzw. der Rat des Arztes an Wert verliert. Ein Punkt, den ich genau so hier auch schon kritisiert habe:
Wie groß ist der Druck auf die Spieler, nach einer Verletzung möglichst schnell wieder zu spielen?
Reinartz:
Es gibt im Verein drei Personen die darüber entscheiden, wann ein Fußballer wieder auf dem Platz steht: der Spieler, der Arzt und der Trainer. Eigentlich ist es ziemlich simpel. Der Arzt müsste sagen: Der Sportler hat das und das. Montag trainiert er wieder, Mittwoch kann er das machen, in zwei Wochen spielt er. Dann hält er noch Rücksprache mit dem Fußballer, wie es ihm geht. Der Trainer müsste eigentlich nur sagen: alles klar, danke für die Info. Bei Jupp Heynckes lief es so, das ist der Idealfall.
Wenn ich sehe und höre, wie es in vielen Vereinen läuft, ist das oft eher eine Diskussion mit dem Coach. Inzwischen ist es oft so, dass der Trainer nicht mit dem Arzt, sondern erst einmal mit dem Spieler spricht und versucht, ihn auf seine Seite zu ziehen: Geht es nicht doch etwas schneller? Die Ärzte haben sich in der Bundesliga viel wegnehmen lassen. Deswegen fand ich es gut, dass Herr Müller-Wohlfahrt - zumindest ist es bei mir so angekommen - im Streit mit Pep Guardiola beim FC Bayern gesagt hat: Wenn ich nicht die Deutungshoheit habe, bin ich hier fehl am Platz. Ein Arzt hat ja auch die Verantwortung für die Gesundheit von seinem Patienten.
Dazu passt die Tatsache, dass der größte Anteil an Verletzungen solche sind, die sich am leichtesten vermeiden ließen.