Nachwuchsarbeit bei Borussia

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borussenmario
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von borussenmario » 09.01.2018 14:26

HerbertLaumen hat geschrieben: Diese Überraschung liegt für die Trainer und Betreuer mMn. bei Null, die sehen die Spieler fast jeden Tag im Training und auch in den Spielen der U-Mannschaften.
Okay, dann ist ja alles gut, wie es ist. :)
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HerbertLaumen
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 09.01.2018 14:34

Wenn du das aus meinen Aussagen herauslesen willst, kann ich dich nicht dran hindern. Ich versuche nur, mögliche Gründe herauszufinden.
Zuletzt geändert von Borusse 61 am 09.01.2018 14:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Unnötiges Zitat entfernt
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von borussenmario » 09.01.2018 16:11

Zuletzt hat Oxford verdeutlicht, dass die Trainer offenbar eben nicht alles sehen, sonst hätte man ihn wohl schon früher gebracht. So überrascht, dass man wohl plötzlich sogar bereit ist, 11 Millionen für ihn zu bezahlen, wo vor seinem Debut noch von 6,5 Millionen die Rede war. Davor war es Cuisance, über dessen Leistung sich Hecking auch in Interviews schon etwas überrascht zeigte. Ohne Verletzte hätte er wohl kaum mal gespielt. Bei Grifo hieß es, er trainiere schlecht. Er überraschte dann aber auch direkt beim ersten Startelfeinsatz und zeigte eine Bombenleistung. Warum sollte es nicht auch einem Nachwuchsspieler mal gelingen, zu überraschen? Ich verstehe das nicht. Ich denke, man muss alles versuchen, auch den letzten Schritt gehen, wenn man sie schon zu den Profis holt. Sonst kann man sich die ganze Mühe auch sparen.
So ein Marathon macht mehr Sinn, wenn man ein paar Meter vor der Zielfahne nicht Stop ruft.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 09.01.2018 17:41

borussenmario hat geschrieben:Warum sollte es nicht auch einem Nachwuchsspieler mal gelingen, zu überraschen?
Spieler wie Oxford, Grifo und Cuisance waren von Anfang an für die Profimannschaft vorgesehen, sie haben nicht in der U23 gespielt, sie konnten überraschen, weil man sie selten im Spiel gesehen hat. Die Jungs aus den U-Mannschaften spielen dort aber regelmäßig, eine Überraschung bei den Profis ist wohl nur zu erhoffen, wenn sie in ihren Mannschaften heraus stechen. War das denn der Fall?
Sonst kann man sich die ganze Mühe auch sparen.
Das hatten wir doch schon diskutiert, ich habe versucht, dafür Gründe zu liefern. Kann ja sein, dass dich das nicht überzeugt, aber das jetzt schon wieder zu thematisieren ändert auch nichts. Und was wäre denn die Konsequenz aus "Mühe sparen"?
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von kurvler15 » 09.01.2018 18:45

Ich persönlich sehe das ganze Thema Jugendarbeit so: Jugendspieler, die das Talent, die Fähigkeit, die Reife etc. besitzen es in die Bundesliga zu schaffen, die schaffen es auch aus den eigenen Reihen. Egal unter welchem Trainer. Denn irgendwann sind sie einfach zu gut, dass der Trainer an diesen Spielern vorbeikommt.

Nahezu jedes überdurchschnittliche Talent hat bei uns auch den Sprung geschafft. Einzig Malli, Mitroglou und vielleicht Kachunga kann man erwähnen, die es bei uns nicht gepackt haben (obwohl man bei Malli noch relativeren müsste) aber dennoch den Sprung zu hochklassigen Vereinen gemeistert haben.

Das momentan gefühlt keiner nachkommt liegt mMn einfach daran, dass die aktuellen Jahrgänge einfach nicht gut genug für unseren Anspruch sind. Früher war es für Jugendspieler bedeutend einfacher den Sprung zu schaffen, weil das Leistungsgefälle zwischen Stammelf und Jugend nicht so groß war. Heute, und das muss man einfach sagen, schaffen es nur Talente in die Stammelf von Borussia, die mit anhaltender Entwicklung Potenzial haben eine tragende Rolle bei einem CL- bzw. EL-Verein zu übernehmen. Und Spieler mit solchem Talent sind unglaublich selten. So selten, dass wir mittlerweile in ganze Europa, der Welt danach Ausschau halten müssen und dafür auch bereit sind zu investieren. Diese Spieler findet man leider selten beim FC Viersen oder in Wegberg..

Das änderst du eben nur, wenn du viel viel viel mehr Geld in die Jugend steckst und versuchst die besten deutschen Jugendspieler nach Gladbach zu holen. Dann aber battlen wir uns mit Vereinen wie Leipzig etc. und müssen auch bereit sein 15 Jährigen mehrere Tausend Euro im Monat zu zahlen und teilweise ziemlich XXX die Juwele anderer Vereine abzuwerben. Denn das ist die einzige Sprache die heutzutage noch verstanden wird im modernen Fussball.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von borussenmario » 09.01.2018 18:46

HerbertLaumen hat geschrieben: Spieler wie Oxford, Grifo und Cuisance waren von Anfang an für die Profimannschaft vorgesehen, sie haben nicht in der U23 gespielt, sie konnten überraschen, weil man sie selten im Spiel gesehen hat.

Im Gegenteil, man konnte sie sehr oft sehen, sie werden von Scouts beobachtet und es gibt sicher unzähliges Videomaterial. Einen Nachwuchsspieler sieht man nur bei Profis spielen, wenn man ihn mal einsetzt oder nachdem man ihn verkauft. Und wenn man beim Nachwuchs im Training mit den Profis vor Überraschungen gefeit wäre, denn dort, im Training, wird ja erst entschieden, ob der Spieler, den man hochgeholt hat, es packt oder verkauft wird, dann bei Profis doch wohl erstrecht.
Und was wäre denn die Konsequenz aus "Mühe sparen"?

Wenn es keiner nach oben schafft, keine, außer gespartes Geld, dafür könnte man sich dann regelmäßig noch ein paar fertige Talente mehr holen.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von VFLmoney » 09.01.2018 19:04

borussenmario hat geschrieben:
Selbst wenn wir jung mal großzügig bis 23 Jahre auslegen, dann haben bei uns gerade mal 4 Spieler regelmäßig gespielt, Cuisance, Zakaria, Elvedi und Ginter, der allerdings in ein paar Tagen auch schon 24 wird. Das war's...
Ja, bei dieser Definition ist es dann so.

Allerdings spielen bei uns auch seit Jahren einige Spieler in der Altersklasse 24-27,
Herrmann, Hazard, Kramer & Jantschke zählen dazu.
Bei dem Plörreverein zählen Kampl & Ilsanker zu den Oldies, dort gibt es in der Ü28-Kategorie nur Kaiser und einen Ersatzkeeper.
Kann man so machen, wenn´s konstant erfolgreich ist.
Bezweifle ich allerdings, Keïta ist demnächst weg, Forsberg hat massiv mit einem Wechsel geliebäugelt und bei Werner ist es nur eine Frage der Zeit.

Beispiel Stuttgart........nun, die haben sich mit Gómez, Badstuber, Beck, Aogo & Zieler in dieser Saison nicht gerade die Jugend-forscht-Riege an Bord geholt.

Und Freiburg......bleibt doch nix Anders übrig.
Stechen dort Spieler hervor, werden sie rausgekauft, haben wir ja auch schon praktiziert.
Baumann, Bürki, Mehmedi, Drmic, Kruse, Schmid, Sorg, Klaus, Caligiuri, Ginter, Flum, Philipp & Grifo........1-2 Spielzeiten und wech sind sie.

Bayer......wenn Kießling demnächst aufhört, sind die Bender-Twins ( 28 ) nebst Baumgartlinger ( 30 ) & Aránguiz ( 28 ) die Oldies im Team, nur der Ersatzkeeper ist älter als 30.

Zurück zu Borussia........wir erinnern uns an Juan Arango, der in seinem 34. Lebensjahr ( ! ) doch immerhin noch 8 Buden ( ohne 11er ) & 8 Assists geliefert hat.
Diese Quote wird nun vermutlich erstmals von Hazard ( mit 11er ) geknackt, weder Traoré noch Johnson oder Herrmann waren bislang dazu in der Lage.

Das möglichst viele jüngere Hüpfer zwangsläufig eine Qualitätssteigerung zur Folge haben, ziehe ich mal in Zweifel. Letzten Endes ist es die individuelle Qualität, unabhängig vom Alter.
Und ob die bei den Jungen schon jetzt ausreichend vorhanden ist, kann nur das Trainerteam beurteilen, die arbeiten ja jeden Tag mit ihnen.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von borussenmario » 09.01.2018 19:06

kurvler15 hat geschrieben:Einzig Malli, Mitroglou und vielleicht Kachunga kann man erwähnen, die es bei uns nicht gepackt haben
Mir fielen gerade noch Schlaudraff, Kirch, van den Bergh und Sahan als etablierte Spieler im Profisport ein.

@money
Es ging dabei ja einzig um den Inhalt der Aussage von Max, nicht darum, dass bei uns nur noch Jugendliche spielen sollen. Ich habe überhaupt kein Problem mit den Arangos und Raffaels und Hankes und Stranzls...
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HerbertLaumen
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 09.01.2018 20:12

borussenmario hat geschrieben:Im Gegenteil, man konnte sie sehr oft sehen, sie werden von Scouts beobachtet und es gibt sicher unzähliges Videomaterial.

Bis auf Grifo kamen die aber aus anderen Ligen und Oxford und Cuisance hatten jetzt auch noch nicht die Unmengen an Profieinsätzen.
Einen Nachwuchsspieler sieht man nur bei Profis spielen, wenn man ihn mal einsetzt oder nachdem man ihn verkauft.
Wenn der Nachwuchsspieler aber schon in den U-Spielen nicht sonderlich auffällig ist, warum sollte er dann bei den Profis zur Überraschung werden?
Und wenn man beim Nachwuchs im Training mit den Profis vor Überraschungen gefeit wäre, denn dort, im Training, wird ja erst entschieden, ob der Spieler, den man hochgeholt hat, es packt oder verkauft wird, dann bei Profis doch wohl erstrecht.
Den Satz verstehe ich nicht. Was meinst du damit?
Wenn es keiner nach oben schafft, keine, außer gespartes Geld, dafür könnte man sich dann regelmäßig noch ein paar fertige Talente mehr holen.
Mal davon abgesehen, dass es DFB/L nicht zulassen, dass wir das NLZ zumachen, fände ich es auch ein bisschen aktionistisch, so einen Schritt zu gehen, nur weil mal ein paar Jahre keine großen Talente dabei sind, denen man den Sprung zu den Profis zutraut. Das Internat ist wahrscheinlich zu klein, wir brauchen mehr Masse, um "sieben" zu können, ich finde das zwar nicht besonders toll, aber anders geht es wohl heutzutage nicht mehr, wir müssen eben nachziehen, wenn Rasenballsport so eine Jugendfabrik hochzieht. Vllt. muss sich auch etwas in der Sichtung schon bei den Jüngsten tun, dazu kann ich aber nichts sagen, da fehlt es mir an jeglichen Informationen.

Ich hatte übrigens schon vor einiger Zeit geschrieben, dass wir zu wenig U-Nationalspieler hätten:
HerbertLaumen hat geschrieben:Anscheinend bekommen wir in der Altersklasse bis 16 Jahre keine herausragenden Talente an den Borussiapark gelockt, daher werden Spieler wie Doucoure oder Cuisance zugekauft und gleichzeitig wird das Internat erweitert, um eine größere Auswahl zu haben. "Früher" wurde das kleine Internat aber damit gepriesen, dass man sich auf wenige herausragende Talente konzentrieren könne. Vllt. kommt aber auch mit Otto Addo frischer Wind in die Bude und es kommen auch wieder Talente wie Mo Dahoud in den Fohlenstall. In den U-Nationalmannschaften ist Borussia leider nur noch sehr wenig vertreten, außer Moritz Nicholas gibt es noch zwei ganz junge Burschen in der U15, sonst haben wir keinen einzigen U-Nationalspieler.
http://forum.borussia.de/posting.php?mo ... &p=4045680
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von borussenmario » 09.01.2018 20:31

HerbertLaumen hat geschrieben:Wenn der Nachwuchsspieler aber schon in den U-Spielen nicht sonderlich auffällig ist, warum sollte er dann bei den Profis zur Überraschung werden?
Warum nicht? Erstmal muss er ja auffällig sein, um zu den Profis aufzurücken. Und dort entwickelt er sich doch auch fortlaufend weiter. Wie will man nach ein paar Monaten bei den Profis wissen, wie der Spieler sich im Ernstkampf gibt, wenn man es nicht ab und an einfach mal probiert?
HerbertLaumen hat geschrieben:Den Satz verstehe ich nicht. Was meinst du damit?
Du sagtest, man könne einen Trainer als aufgerückter Nachwuchsspieler null überraschen, weil der die U Spieler kennt.
Ich sage, manchein junger Profi hat das in dieser Saison doch auch geschafft.
Du sagst, das wäre etwas anderes.
Ich sage, nein, ist es nicht. Er hat bei beiden nur eine aktuelle Beurteilungsgrundlage, nämlich das Training.
Wenn da also ein zugekaufter Spieler überraschen kann und wider Erwarten besser spielen, als man es vllt. im Training einschätzte, dann kann das ein Nachwuchsspieler auch.
Man kann vieles, aber sicher nicht alles im Training so gut erkennen wie im echten Wettkampf, davon bin ich überzeugt. Sonst würden nicht immer wieder mal Spieler es schaffen, ihre Trainer zu verblüffen. Ist ja nicht nur bei uns so, man hört doch in der Berichterstattung der Spieltage in der Liga immer mal wieder, dass Debutanten ihre Trainer überrascht hätten.

Im Übrigen will ich ja auch im Traum nicht, dass man das Internat schließt und die Jugendarbeit einstellt. Nur, dass man es konsequenter tut und dazu gehört für mich halt einfach auch, dass man den Talenten, die man zu den Profis hochholt, weil man ihnen offensichtlich was zutraut, dann eben auch ein bisschen Spielpraxis zubilligt. Nur das wäre wirklich konsequent, wenn man seiner eigenen Nachwuchsarbeit bis dahin traut, meiner Meinung nach.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 09.01.2018 22:50

borussenmario hat geschrieben:Warum nicht?
Weil ich eigentlich davon ausgehe, dass unsere Trainer unsere Spieler richtig einschätzen. Was sollen da 5 oder 10 Minuten Kurzeinsatz in einem entschiedenen Bundesligaspiel ändern?
Er hat bei beiden nur eine aktuelle Beurteilungsgrundlage, nämlich das Training.
Eben nicht, den Jugendspieler kann man sich in den Spielen der U-Mannschaft ansehen.
Nur, dass man es konsequenter tut und dazu gehört für mich halt einfach auch, dass man den Talenten, die man zu den Profis hochholt, weil man ihnen offensichtlich was zutraut, dann eben auch ein bisschen Spielpraxis zubilligt.
Wenn man es ihnen zutraut, wird man ihnen auch nach Möglichkeit Spielpraxis geben, werden sie nur hochgezogen, um die Verletzungslücken zu schließen, dann muss man ihnen imho keine Spielpraxis geben. Ich verstehe gerade das Problem nicht. Meinst du denn grundsätzlich, dass wir mehr Talente aus den eigenen Reihen hätten, wenn wir ihnen mehr Spielpraxis geben würden? Dann hätte man Cuisance und Neuhaus gar nicht kaufen brauchen?
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von AlanS » 09.01.2018 23:43

HerbertLaumen hat geschrieben:Weil ich eigentlich davon ausgehe, dass unsere Trainer unsere Spieler richtig einschätzen.
Das mag ja grundsätzlich auch stimmen. Du wirst sicher auch zustimmen, dass jeder Trainer bei dieser grundsätzlich richtigen und verlässlichen Einschätzung auch eine Fehlerquote haben wird. Dazu kommen die weiter oben schon diskutierten Besonderheiten der Trainer.

Es gibt viele Beispiele dafür, dass Spieler unter einem Trainer nicht zum Zuge kamen, dann aber bei einem anderen Trainer aufblühten.
Oder Spieler mussten extrem lange warten, bis sie ran durften, obwohl seine Trainingsleistungen von allen Seiten gelobt wurden (z.B. Luuk, Dahoud, Younes) und Stammspieler schwächelten.

Dann gibt es die Fälle, in denen der Trainer offensichtlich nicht nach Trainingsleistung aufgestellt haben kann, sondern nach Namen (Kolo! Bei dem gab es nach seinen schwachen Auftritten plötzlich auch Aussagen vom Trainer, dass der Spieler mit der Spielweise in der BuLi nicht zurecht käme - aber sofort spielen lassen!).

Ich halte es übrigens für sehr naiv, zu glauben, weil es ein Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen bei einem Trainer nicht "packt", es als Naturgesetz gelten zu lassen, dieser Spieler sei dann halt tatsächlich zu schlecht (Für naive Gedanken bin ich ja eigentlich zuständig :wink: , aber dieser geht mir dann doch zu weit @kurvler ).
Überhaupt kann ich nicht ganz nachvollziehen, dass die Entscheidungen der Trainer hier von so vielen als unfehlbar angesehen werden. Die sind auch nur Menschen! Trotzdem gilt: Was uns die Trainer präsentieren, gilt als unumstößlich.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von borussenmario » 09.01.2018 23:45

HerbertLaumen hat geschrieben:Meinst du denn grundsätzlich, dass wir mehr Talente aus den eigenen Reihen hätten, wenn wir ihnen mehr Spielpraxis geben würden?
Weiß ich nicht, aber ich finde, man könnte es versuchen, weil es nicht schaden kann. Insgesamt nicht. Desto mehr der Nachwuchs zu Spielpraxis bei den Profis kommt, desto größer ist doch auch die Chance, dass sich ganz junge Talente vllt. eher für uns entscheiden in eiem heiß umkämpften Markt. Ich denke, dass man aber allzu gerne das kleinste Risiko scheut. Was vom professionellen Standpunkt her sogar vertretbar sein mag, aber nicht von dem, dass man, wie man ständig bekundet, absolut konsequent diesen Weg gehen will und in naher Zukunft vllt. sogar abhängig davon sein wird, weil fertige Spieler und sogar halbfertige Talente immer weniger noch bezahlbar sein werden. 11 Millionen für Oxford, und dafür wird man ihn evtl. nichtmal bekommen, das tendiert langsam Richtung Wahnsinn.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von Mikael2 » 10.01.2018 07:10

Und ist es auch Wahnsinn, dann hat es doch Methode.
Spaß beiseite: mit dem Wahnsinn hast Du natürlich recht. Nur liegt er meiner Meinung nach woanders. Es ist der Wahnsinn der Riesenabloesen, der jetzt immer weiter nach unten durchgereicht wird. Und da ist Oxford nur ein Beispiel. Und Borussia versucht aktuell, mit dieser Entwicklung zurecht zu kommen. Du begleitest es kritischer als einige, ich und andere weniger kritisch.
@Alan: natürlich ist kein Trainer bzw. sein Team perfekt. Unter Favre kam Dahoud nicht auf seine Einsaetze...da kann man immer was finden. Aber ob das wirklich fuer einen potentiellen Spieler ein Kriterium ist ?
Ich sehe uns auf einem guten Weg. Nur wird der wegen dem Wahnsinn des Geldes im Fussball immer schwieriger.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von borussenmario » 10.01.2018 08:07

Mikael2 hat geschrieben:mit dem Wahnsinn hast Du natürlich recht. Nur liegt er meiner Meinung nach woanders. Es ist der Wahnsinn der Riesenabloesen, der jetzt immer weiter nach unten durchgereicht wird. Und da ist Oxford nur ein Beispiel.
Wieso woanders, genau das meine ich doch.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von VFLmoney » 10.01.2018 10:04

kurvler15 hat geschrieben: Heute, und das muss man einfach sagen, schaffen es nur Talente in die Stammelf von Borussia, die mit anhaltender Entwicklung Potenzial haben eine tragende Rolle bei einem CL- bzw. EL-Verein zu übernehmen. Und Spieler mit solchem Talent sind unglaublich selten. So selten, dass wir mittlerweile in ganze Europa, der Welt danach Ausschau halten müssen und dafür auch bereit sind zu investieren. Diese Spieler findet man leider selten beim FC Viersen oder in Wegberg.
Und selbst wenn das der Fall ist, haben sie andere Clubs auch auf dem Radar.

Wir würden uns vermutlich nicht um den 16jährigen Australier Italiano bemühen, wenn ähnliche Spieler im näheren Umfeld verfügbar wären.

Die Digitalisierung, von der man in politischen Kreisen gern schwadroniert, hat doch in dem Business längst Einzug gehalten.
Datenbanken werden permanent durchfräst, unzählige Scouts lungern weltweit auf -zig Jugendturnieren herum, x-Videos kursieren um den Weltball.
Ist quasi wie Autoscout24, Iiiieeebäääh, Youtube & Amazon zusammen, nahezu sämtliche Infos sind umgehend digital verfügbar.....für unzählige Clubs.

Da zu filtern, die Spreu schon vorab vom Weizen zu trennen und nur die in die Auswahl zu nehmen, die wirklich ins Anforderungsprofil passen, ist schon aufwändig. Und sobald etwas durchdringt, haste die Meute der Anderen im Nacken.
Die Ambitionen sind inzwischen eben anders, die Masse der Talente vor 10-12 Jahren würde heute wahrscheinlich schon in der Vorauswahl scheitern.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von HerbertLaumen » 10.01.2018 10:34

borussenmario hat geschrieben:Weiß ich nicht, aber ich finde, man könnte es versuchen, weil es nicht schaden kann.
Doch, es kann dem Mannschaftsklima schaden. Oder meinst du, zB. ein Drmic verzichtet stillschweigend auf Spiel- und Punktprämie, weil ein 18jähriger anstatt ihm eingewechselt wird? Klar, man kann sagen, er muss sich hinter dem höheren Ziel Nachwuchsförderung anstellen, aber er auch wird dann die Frage nach dem Sinn stellen, wenn der junge Spieler realistisch gesehen einfach nicht das Potential zum Erstligaspieler hat.
Desto mehr der Nachwuchs zu Spielpraxis bei den Profis kommt, desto größer ist doch auch die Chance, dass sich ganz junge Talente vllt. eher für uns entscheiden in eiem heiß umkämpften Markt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass zB. ein Xhaka zu uns gewechselt ist, weil irgendwann Fabian Bäcker mal ein paar ordentliche Minuten gespielt hat.
Ich denke, dass man aber allzu gerne das kleinste Risiko scheut. Was vom professionellen Standpunkt her sogar vertretbar sein mag, aber nicht von dem, dass man, wie man ständig bekundet, absolut konsequent diesen Weg gehen will...
Wir werden das hier nicht klären können, weil uns beiden die nötigen Informationen fehlen. Schreib doch mal Eberl an, anscheinend antwortet der ja sogar.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von VFLmoney » 10.01.2018 10:42

AlanS hat geschrieben: Überhaupt kann ich nicht ganz nachvollziehen, dass die Entscheidungen der Trainer hier von so vielen als unfehlbar angesehen werden. Die sind auch nur Menschen! Trotzdem gilt: Was uns die Trainer präsentieren, gilt als unumstößlich.
Das ist das Fazit und Resultat aus der täglichen Arbeit.

Ich unterstelle Hecking, Geideck, Bremser, Addo & dem Rest vom Trainerteam zunächst mal, das sie wissen, was sie da tun.
Und weil sie es jeden Tag mit dem Spielerkader tun, wissen sie zwangsläufig mehr als wir. Insofern kann man schon davon ausgehen, das als Grundlage einer Entscheidung des Teams die alltägliche Leistung des jeweiligen Spielers dient.

Was denn auch sonst ?

Wenn ich allerdings dem gesamten Trainer-Team unterstelle, dass sie nicht/nur unzureichend in der Lage sind, das Leistungsvermögen eines 28-30 Spieler umfassenden Kaders weitgehend objektiv im Interesse des Vereins zu beurteilen, wird´s problematisch.
Oder Spieler mussten extrem lange warten, bis sie ran durften, obwohl seine Trainingsleistungen von allen Seiten gelobt wurden (z.B. Luuk, Dahoud, Younes) und Stammspieler schwächelten.


Ja meine Güte........das heißt doch im Umkehrschluß nicht, dass die anderen Spieler unterdurchschnittliche Trainingsleistungen abliefern.
Bedenklich wird´s allerdings, wenn ein Trainer ( Favre ) einen Spieler ( Hrgota ) öffentlich über den grünen Klee lobt, der Spieler die ihm zuerkannten Fähigkeiten in seinen 88 Einsätzen allerdings sehr selten der Öffentlichkeit präsentiert.
Ein ähnliches Szenario gab es danach nicht mehr, woran hat´s gelegen ?
Dann gibt es die Fälle, in denen der Trainer offensichtlich nicht nach Trainingsleistung aufgestellt haben kann, sondern nach Namen (Kolo! Bei dem gab es nach seinen schwachen Auftritten plötzlich auch Aussagen vom Trainer, dass der Spieler mit der Spielweise in der BuLi nicht zurecht käme - aber sofort spielen lassen!).
Kolodziejczak kam bei uns in 2 Pflichtspielen zum Einsatz, jeweils gegen S04.
Einmal 8 Min., im Pokal über die volle Distanz, Anfang März letzten Jahres.
Davor war er 3mal im Kader und zwischendurch verletzt, daher stimmt die Aussage einfach nicht.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von borussenmario » 10.01.2018 11:05

HerbertLaumen hat geschrieben:Ich kann mir nicht vorstellen, dass zB. ein Xhaka zu uns gewechselt ist, weil irgendwann Fabian Bäcker mal ein paar ordentliche Minuten gespielt hat.
Ich auch nicht, es ging mir dabei auch nicht um die Xhakas, sondern um die hochtalentierten Jungs, die man für das Internat gewinnen möchte. Die sind es, für die man sich damit sicher interessanter machen könnte.
Klar, man kann sagen, er muss sich hinter dem höheren Ziel Nachwuchsförderung anstellen
Richtig, wer Konsequenz predigt, sollte auch konsequent sein.
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Re: Nachwuchsarbeit bei Borussia

Beitrag von kurvler15 » 11.01.2018 10:16

Ich denke, dass das Argument "Spielzeit" enorm an Wert verloren hat. Wenn ein 15-Jähriger Jugendspieler ins Super-Duper-Internat nach Leipzig mit nem Monatsgehalt von 10.000€ gelockt wird kannste auf noch so viele Einsatzzeiten für Talente verweisen. Das juckt heutzutage einfach nicht mehr bzw. nur noch bei den wenigsten.
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