Cheftrainer Dieter Hecking

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fussballfreund2
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von fussballfreund2 » 01.02.2018 12:11

...oder ein tieferliegendes Problem....
Gladbacher01
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Gladbacher01 » 01.02.2018 12:36

Mir ist das Argument Pech auch viel zu einfach.
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altborussenfan
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von altborussenfan » 01.02.2018 13:03

Simonsen Fan hat geschrieben:der Fußball unter Hecking gefällt mir genauso wenig, wie vielen anderen, jedoch müssen wir uns wohl damit abfinden, diesen nicht sehr ansehnlichen Fußball noch weiter zu ertragen.
Allerdings kann der Trainer auch nichts für die enormen Schiri Fehlentscheidungen, die uns bekanntlich schon viele Pukte gekostet haben.
Dazu kommen noch die vielen verletzten Spieler, auch hier kann der Trainer nichts machen.
Es ist bis jetzt eine Seuchensaison was das angeht.
Alles richtig! Es sind viele Unwägbarkeiten im Spiel, die Prognosen, Erwartungen oder Hoffnungen beinahe unmöglich machen. Deswegen war ich immer schon ziemlich zurückhaltend, wenn es darum ging, welchen Einfluss der Cheftrainer auf die Leistung der Mannschaft hat, zumal wenn man wie ich nur interessierter Laie ist und das Training nicht verfolgt. :wink:
Was ich jedoch vom Trainer erwarte ist, dass sich das noch verfügbare Spielpersonal, in jedem Spiel den Allerwertesten aufreißt.
Ich möchte wenigstens eine leidenschaftlich kämpfende und spielende Borussia sehen, der man auch nach einer Niederlage nicht unbedingt böse sein kann (ähnlich wie nach dem Leverkusen Spiel im DFB Pokal).
Das kann und muss man erwarten können, wenn die spielerische Qualität aufgrund von diverse Ausfällen nicht mehr vollständig vorhanden ist.
Das sehe ich ebenfalls so. Im Pokal gegen Leverkusen hatte ich das Gefühl, dass das Team alles, aber auch wirklich alles abrief. Es ging dennoch schief, aber ich war trotz des Ausscheidens zwar traurig, konnte aber wegen der gezeigten Leistung sehr schnell zur Tagesordnung übergehen. Zu kritisieren war da für mich allenfalls, dass der Patzer eine jungen Spielers nicht mehr durch andere aufgefangen werden konnte. Auch das sieht man leider in dieser Saison. Ein grober individueller Fehler unsererseits führt fast immer zum Gegentor. Wenn man als Sportler alles aus sich herausholt, der Gegner aber einfach besser oder in diesem Fall nur glücklicher war, dann muss man sich damit abfinden. Im Pokalhalbfinale gegen die Eintracht hatte ich zumindest in der 1. Halbzeit dieses Gefühl jedoch in keiner Weise. Da kam ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.

Nach einem halben Jahrhundert Fußballschauen traue ich mir zu wenigstens annähernd beurteilen zu können, ob ein Fußballteam alles aus sich herausholt, was in ihm steckt. Was ich nicht kann, ist die Ursache zu benennen, woran es genau liegt, wenn das nicht der Fall ist. Möglicherweise ist es Verkrampfung, wenn man unmittelbar vor einem großen Ziel steht. Vielleicht hat auch der Trainer nicht die richtigen Worte gefunden, um diese Verkrampfung überhaupt nicht aufkommen zu lassen. Was ich jedoch zum wiederholten Male konstatiere, dass sich diese "Blockade" - nennen wir es mal so - ständig wiederholt, wenn die Mannschaft einen Sprung in der Tabelle machen oder zumindest die Position festigen könnte. Ich behaupte nicht, dass das Team die Leistung (absichtlich) verweigert. Das ginge für mich in den Bereich Stammtisch. Sollten aber die von mir beobachteten Defizite zutreffen, hat dann nicht auch der Trainer die Verantwortung dafür, dass nach einem Jahr diesbezüglich eine Verbesserung zu erkennen ist? Müssen trotz allem immer wieder die ungünstigen Begleitumstände als alleinige Erklärung herhalten?

Das ist das, was ich sehe und davon bringt mich auch so schnell keiner ab - weder Herbert Laumen, VFLMoney oder andere. Für mich hat das nur sehr bedingt mit den Umständen zu tun, auf die unser jeweiliges Team keinen Einfluss hat (Schirientscheidungen, Verletzungspech etc.). Von ungünstigen Schirientscheidungen wurden wir vermehrt auch erst in den letzten Spielen betroffen - vorher praktisch nicht. Da gab es eher Fälle, wo ich mir manchmal dachte, noch mal gut gegangen. Der FC beispielsweise hatte damit - so fair sollte man bei aller Rivalität sein - praktisch die gesamte Hinrunde damit in eklatantem Maße zu tun.

Was ich kritisiere, nahm ich aber auch wahr, wenn Schirientscheidungen keine entscheidende Rolle spielten und/oder sich das Verletzungspech mal halbwegs im Rahmen hielt. Irgendwo war mal zu lesen, dass 9 "Stammspieler" in der Hinrunde wenig bis überhaupt nicht verletzt waren. Ja, ich weiß, die fehlende Qualität auf dem Trainingsplatz, geschenkt! Ich bezweifele zudem, ob wir so geringe Verletzungszahlen wie vor ein paar Jahren jemals wieder über einen längeren Zeitraum erreichen werden. Dafür hat sich die Spielweise insgesamt zu sehr verändert, ist über das gesamte Feld zweikampfbetonter geworden. In dieser Saison kommt es zweifellos ganz dick.

Dies und die immer kürzeren Wechselperioden, darauf muss sich jedoch auch Borussia einstellen. Kontinuierliches Aufbauen, akribisches Feilen an Details, das wird unter diesen Gegebenheiten wahrscheinlich immer schwieriger und ist im Wesentlichen auf die Sommervorbereitung beschränkt. Da ist fast schon die Flexibilität eines Nationalmannschaftstrainers gefragt, der Spieler aus mehreren Vereinen so schnell wie möglich integrieren muss, um das angestrebte Kombinationsspiel so gut wie möglich zu erreichen. Sicher ist hier die individuelle Qualität besser - Topteams mal ausgenommen.

Selbst wenn man anderer Meinung ist - kein Problem - sollte man aber wenigstens zugeben können, dass diese Ausführungen sich um Sachlichkeit bemühen. Alles andere würde mich doch sehr wundern, und dann sähe ich vorerst auch keine Grundlage mehr für eine Diskussion zu diesem Thema, die ich noch für vernünftig halten könnte. Dann würde ich wahrscheinlich zu dem Schluss kommen, Cheftrainer - und Sportdirektorthread - vorerst ohne mich.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von KommodoreBorussia » 01.02.2018 13:23

Ich finde unseren Fußball aktuell auch nicht attraktiv, sondern sehr langweilig.

Allerdings, wie passt das zusammen:

Wir haben viele Verletzte, gleichzeitig sollen sich unsere Spieler in jedem Spiel den XXX aufreißen und 110% geben?
Vielleicht ist die dosierte Spielweise erforderlich im Dienste der Gesundheit?
Fragen über Fragen.
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WinnieHannes
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von WinnieHannes » 01.02.2018 13:38

Simonsen Fan hat geschrieben:Was ich jedoch vom Trainer erwarte ist, dass sich das noch verfügbare Spielpersonal, in jedem Spiel den Allerwertesten aufreißt.
Ich möchte wenigstens eine leidenschaftlich kämpfende und spielende Borussia sehen, der man auch nach einer Niederlage nicht unbedingt böse sein kann (ähnlich wie nach dem Leverkusen Spiel im DFB Pokal).
Das kann und muss man erwarten können, wenn die spielerische Qualität aufgrund von diverse Ausfällen nicht mehr vollständig vorhanden ist.
Das stimmt zwar, ist aber bei weitem nicht so einfach wie man sich das denken mag. Ich glaube, dass sich die aktuellen Spieler reinhängen und sich nach ihren Maßstäben den XXX aufreißen, nur sieht das nicht so aus wie früher bei Enatz Dietz beim MSV oder Atta Lameck beim VfL Bochum.

Die DNA des Teams ist nun mal nicht Rennen, Kämpfen und Grätschen. Das jetzige Team basiert immer noch auf der LF-Philosophie der letzten Jahre bestehend aus Kombinationen und Ballbesitz. Dieses Team wird immer weniger Lauf- und mehr Passstrecke haben wollen als der Gegner - so ist es zusammengestellt und so so wird es auch immer agieren. Aber nicht aus Faulheit und Sattheit, sondern weil das nun mal der Charakter dieses Teams seit ca. 5 Jahren ist.

Und daran wird kein Trainer der Welt so schnell was ändern. Das mag punktuell mal anders aussehen, aber das grundsätzlich zu ändern bedarf einer Veränderung der Mentalität - und das geht nur über einen grundsätzlichen Umbau des Kaders und der Spielidee (Schwerpunkt auf gegen den Ball arbeiten und Kontern), was ich schlecht fände - oder über 1-2 glückliche Transfers oder Entwicklungsschübe einzelner Spieler. Aktuell haben wir keine "Mentalitätsspieler" im Kader (außer Kramer wenn er fit ist). Wir haben im Moment keinen Stranzl oder Xhaka. Zakharia könnte einer werden wenn er lang genug bei uns ist. Unsere aktuellen Führungsspieler (Sommer, Stindl, Raffael) werden das nicht mehr werden.
Zuletzt geändert von WinnieHannes am 01.02.2018 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Ghostrider79 » 01.02.2018 13:40

? wegen den verletzten brauchen die gesunden spieler nicht alles geben, weil sonst die gefahr besteht das sie sich auch verletzen?
auch nicht schlecht :mrgreen:
am besten dann auch das training ganz einstellen.
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altborussenfan
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von altborussenfan » 01.02.2018 13:46

In Watte packen nennt man das. :lol:
atreiju
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von atreiju » 01.02.2018 14:12

@Winnie:

Was die Zusammenstellung des Kaders und die Mentalität betrifft, der Fakt, dass sich da bestimmte Verhaltensweisen auch gegenseitig bedingen, bin ich völlig bei dir.

Aber das bedeutet doch übersetzt nichts anderes, als dass die Verantwortlichen, die ja auch in der letzten Sommerpause und davor genau diese Problematik erkannt haben (ich erinnere da an Aussagen von Hans Meyer und von Max Eberl), es nicht geschafft haben, so einen Mentalitätsspieler zu verpflichten. Und das stellt sich eben als Fehler heraus und ist suboptimal für uns.

Nichtsdestoweniger sind Potenziale und Fähigkeiten des Kaders besser als die Umsetzung auf dem Platz in dieser Saison. Und von einem Spielen am oberen Limit (siehe Leistung gegen Bayern, siehe Leverkusen Pokal, siehe in Hoffenheim) sind wir über weite Strecken sehr weit entfernt und nutzen daher die Schwächen der Konkurrenten um Europa nicht aus, im Gegenteil, wir liegen hinter diesen und diese tendenz hat sich in den letzten 7 Spielen verstärkt.

Was bedeutet eine Nichtqualifikation für Europa auch in dieser Saison (und wenn wir das nicht schaffen, dann müssen wir uns ganz, ganz kräftig an die eigene Nase fassen, da gibt es keine Ausreden) für den Verein, für die Spieler, für die Entwicklung der Mannschaft, für unsere finanziellen Möglichkeiten, für unsere Attraktivität auf Spieler, aber auch zukünftige Fans. und wird es dann nicht Jahr für Jahr wieder schwerer werden, in diesen erlauchten Kreis zurück zu kommen?

Ich halte diese Saison für eine ganz entscheidende, was die Entwicklung der Borussia in den nächsten 3-5 Jahren betrifft und in welche Richtung wir gehen werden und ich befürchte, dass die Gefahr, dass es in die falsche Richtung geht, zur Zeit stetig ansteigt.

Und ja, weil uns Mentalitätsspieler fehlen, ja, weil es uns nicht gelingt, konstanter zu spielen, offensiv wie defensiv, ja, weil ich das Gefühl habe, dass unser Spielsystem zu statisch ist, weil wir zu wenig aus Fehlern lernen, ja, weil ich das Gefühl habe, dass wir zu bescheiden auftreten (auch in Sachen Schiedsrichter und Erwartung/Forderung an die Mannschaft selbst), und ja, da sehe ich neben der Mannschaft eben auch hecking und Eberl ganz vorne in der Mitverantwortung.

Und auch uns Fans und unseren Support, aber das ist ein anderer Thread.

Das ändert nichts daran, dass wir Stand heute auf einer Insel der Glückseligkeit leben im Vergleich zu den Vor-Eberl-und-Favre-Zeiten. Da waren unsere Möglichkeiten grausam und unser Fußball auch, aber das Gefühl, dass die Mannschaft alles versucht - das war öfter da.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von WinnieHannes » 01.02.2018 14:38

Was die Mentalitätsspieler betrifft:
Die zu finden ist eben auch nicht so einfach und hat auch mit Glück zu tun - siehe damals Stranzl. Mentalität allein reicht ja nicht, die fußballerische Qualität muss ja auch passen. Insofern tue ich mich schwer, dass als Fehler zu sehen. Vielleicht hätte man etwas intensiver suchen können, keine Ahnung, vielleicht hat man das aber auch nur hat man eben keinen gefunden. Wenn man nicht jeden Phantasiepreis bezahlen kann/will braucht es auch Glück. Ich glaube, dass Eberl auf Spieler wie Kramer und Stindl gesetzt hat - und die Hoffnung darauf fand ich jetzt auch nicht komplett aus der Luft gegriffen.

Was den Scheideweg anbetrifft:
Ich stimme dir durchaus zu was die Bedeutung der nächsten 2-3 Jahre für die langfristige Entwicklung der Borussia betrifft, allerdings halte ich deine Schlussfolge für zu kurz gesprungen. Natürlich wäre eine internationale Teilnahme immer besser als keine. Ich würde das aber nicht so hoch hängen, denn selbst bei einer internationalen Teilnahme wird Borussia keinen Kader bauen können, der nur über eine erneute internationale Teilnahme finanzierbar ist. Das Risiko, dabei komplett abzustürzen, wäre aus meiner Sicht für einen Verein wie Borussia viel zu hoch. Bayern ist weg, und das relevante Geld wird nur in der CL verdient, deshalb reden wir über Platz 2-4. Einen Kader zu basteln, der jedes Jahr gute Aussichten auf diese Plätze hat, wird aus meiner Sicht nur über Sponsoren und Investoren klappen, alles andere ist aus meiner Sicht Illusion.

Wollen wir Fans das?

Dieses ist aus meiner Sicht der entscheidende Punkt für die zukünftige Richtung des Vereins, nicht ob wir dieses Jahr die EL oder CL Quali schaffen oder nicht. Aktuell fährt Max die Strategie, einen Kader zu haben, der für die CL reicht wenn 2 Faktoren eintreffen:
- Bei anderen Vereinen geht einiges schief (BVB, RB, Bayer, ...)
- Bei uns klappt mehr oder weniger alles optimal
Kommen diese 2 Sachen nicht zusammen, wird es für die CL nicht reichen, dafür aber bricht der Verein finanziell nicht zusammen.

Die Frage ist also:
Das finanzielle Risiko begrenzen, dafür aber jede Saison die Plätze 2-9 als realistischen Zielkorridor auszurufen - oder aber das Risiko zu erhöhen, was aber seriös nur über die Hinzunahme externer Gelder gehen wird. In diesem Fall wäre der gelbe Balken auf dem Trikot der geringste Preis.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Der Weggezogene » 01.02.2018 14:45

atreiju hat geschrieben: Aber das bedeutet doch übersetzt nichts anderes, als dass die Verantwortlichen, die ja auch in der letzten Sommerpause und davor genau diese Problematik erkannt haben (ich erinnere da an Aussagen von Hans Meyer und von Max Eberl), es nicht geschafft haben, so einen Mentalitätsspieler zu verpflichten. Und das stellt sich eben als Fehler heraus und ist suboptimal für uns.
Bedeutet das das wirklich übersetzt? Meiner Meinung nach nicht, ich sage dir auch warum.

Dieses fehlende "Mentalitätsmonster" steht augenblicklich wofür? Es erklärt das nicht Vorhandensein oder das Vorhandensein von was, "Blutleere", Spielwitz, Spielsystem, fehlendes Offensivspiel und was nicht noch alles. Es ist nicht die Mentalität die uns fehlt, zugegeben scheinbar auch die im Moment, was uns fehlt ist die spielerische "Genialität". Ein Granit Xhaka kann auch von einem 27-jährigen Brasilianer oder Chinesen (Beispiel), der kein Wort Deutsch, aber Fußball "sprechen" kann, ersetzt werden.

Die "Typen" die so schmerzlich vermisst werden, sind nicht dadurch aufgefallen, das sie so tolle "Typen" waren, die sind durch ihr fußballerisches Können zu "Typen" geworden. Unser Weg hält aber keine fertigen "Typen" für uns parat, die müssen wir selber entwickeln und finden sich evtl. in Spielern wie Cui, Benes, Ox, Villalba, Doucoure oder Neuhaus, wenn man sie dann irgendwann lässt.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von atreiju » 01.02.2018 14:49

So unattraktiv war die EL für uns nun auch nicht, wir haben da durchaus einen höheren zweistelligen Millionenbetrag generiert. Dass die CL letztlich den Unterschied macht, darin sind wir uns einig, genauso wie ich der Überzeugung bin, dass sich dies schleunigst ändern muss und umverteilt werden muss. Die Verteilung der Gelder darf nicht 80:20 bleiben wie aktuell, sondern muss hin zu einem 60:40 zwischen CL und EL.

Aber, ich sehe bei uns einen Kader der für Platz 3-7 gut ist, ich sehe uns eben nicht schwächer als Schalke, Bayer, nicht mal zwingend RB. Warte mal ab, wenn Keita und Forsberg und bald auch Werner gehen, dann haben die auch ihren Umbruch zu verkraften und finden nicht immer gleich adäquaten Ersatz.

Die Bundesliga ist - auch aufgrund der taktischen und physischen Entwicklung des Spiels - näher zusammen gerückt und wer einen Kader für Platz 6 hat, der kann auch immer wal wieder Platz 3 oder 4 erreichen. Dass Bayern weg ist, klar, auch der BVB, wenn er sich wieder findet, ist ziemlich sicher da oben an Platz 2, aber alles dahinter ist nicht unerreichbar. Zumal, wenn es so läuft wie diese Saison, wo am Ende vielleicht 60-63 Punkte dafür reichen können.

70 Punkte sind für uns utopisch, dafür haben wir den Kader nicht, wenn Platz 3 und 4 mit 65 und mehr Punkten weggehen, dann brauchen wir uns nicht grämen. Wenn aber wie letzte Saison knapp über 50 Punkte für die EL langen und wir sind nicht dabei oder wir dies Jahr ohne Doppelbelastung, keine 55-60 Punkte holen, dann haben wir meines Erachtens unser Potenzial nicht ausgeschöpft.

Die Mentalitätsspieler gab oder gibt es schon, selbst z.B. ein Burgstaller ist für mich so einer. Es gab sie sicher auch diesen Sommer, wir haben aber gehofft, dass aus unserem eigenen Kreis der Stammelf sich einer dahin entwickeln kann und das ist Stand heute schief gegangen.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von atreiju » 01.02.2018 14:56

@derWeggezogene:

Sehe ich etwas anders. Das Spielerische ist absolut vorhanden, gib einem Cuisance, einem Benes, einem Raffa, einem Stindl etc. einen Mentalitätsspieler an die Hand, der dafür sorgt, dass sie ihre Qualitäten häufiger auf den Platz bringen und leichter, weil sie von anderen Sachen befreit sind, und du wirst es sehen.

Nicht umsonst loben uns andere Trainer (das sind ja alles keine Dumpfbacken) ob unserer spielerischen und technischen Möglichkeiten, nur die Hauptverantwortlichen hierfür bringen diese aktuell nur sehr punktuell auf den Platz.

Gerade bei Stindl sehe ich da diese Saison ein "Kopf"-Thema, weil in seinem Kopf zuviel Gedanken sind und er wohl oft zuviel zugleich will und ihm Unterstützung fehlt. er rennt nach hinten, weil die Bälle nicht oder nur schlecht nach vorne kommen und will sie verteilen, er läuft nach vorne, weil sie vorne nicht vollstreckt werden, er fehlt dadurch Raffael als Anspielpartner, die Kombinationen laufen nicht rund. Kramer spielt keine schlechte Saison, aber ein Mentalitätsspieler ist er nicht, Zak ist noch nicht lange genug dbaei, um dieser auf dem Platz zu sein und der Mannschaft Ordnung und Struktur zu geben. Genau das erwarte ich aber von einem solchen. Das muss kein Zauberkünstler sein, es reicht, wenn seine präsenz die anderen stärkt.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Der Weggezogene » 01.02.2018 15:17

Die erinnerst dich an die ersten Spiele Stindls unter Favre? Mal abgesehen davon, dass F. damals noch nicht wusste wohin mit ihm, genau wie heute.

Das lag weder damals, noch heute daran das Stindl nichts drauf hat, das lag daran, das Stindl etwas fehlt. Ebenso fehlt Raffa etwas. Die beiden werden aber niemals die Position bekleiden können, die du in ihnen vermutest (?).

Geb ihnen einen Torsten Legat Typ an die Hand, wir hätten sicher viel zu lachen, aber besser würde der Fußball deshalb nicht.

Cui, Benes, Zak, stimmt, die können es werden und warum, weil Stindl und Raffa das, wie sie machen, dann verwerten können. Anders herum, könnten die 3 nichts werden, wenn vor ihnen die Jungs alles vergeigen. Das ist eine ganz blöde Symbiose. Unsere Mannschaft ist augenblicklich qualitativ zu unausgewogen.

Wenn heute über die fehlende mentale Qualität "gejammert" wird, hätte man sie als Convenience Produkt, hahaha besser noch, als plug-and-play, kaufen müssen.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von VFLmoney » 01.02.2018 16:07

altborussenfan hat geschrieben: Dafür hat sich die Spielweise insgesamt zu sehr verändert, ist über das gesamte Feld zweikampfbetonter geworden. In dieser Saison kommt es zweifellos ganz dick.

Dies und die immer kürzeren Wechselperioden, darauf muss sich jedoch auch Borussia einstellen. Kontinuierliches Aufbauen, akribisches Feilen an Details, das wird unter diesen Gegebenheiten wahrscheinlich immer schwieriger und ist im Wesentlichen auf die Sommervorbereitung beschränkt. Da ist fast schon die Flexibilität eines Nationalmannschaftstrainers gefragt, der Spieler aus mehreren Vereinen so schnell wie möglich integrieren muss, um das angestrebte Kombinationsspiel so gut wie möglich zu erreichen. Sicher ist hier die individuelle Qualität besser - Topteams mal ausgenommen.
Ja, die Spielweise hat sich deutlich verändert.

Defensive ist heutzutage Trumpf, Kreativität eher Mangelware.
Dazu kann man als Vergleich eben auch unsere Mitbewerber heranziehen.

Die Sinsheimer haben, ähnlich wie wir, mit Rudy und Süle 2 Stammkräfte abgegeben, abgesehen vom kürzlichen Wagner-Transfer.
Mit Schulz und Nordtveit wurden 2 Ex-Borussen verpflichtet, die inzwischen mehr auf der Bank/Tribüne sitzen als auf dem Platz agieren.
In den letzten beiden Partien gab´s 2 saftige Klatschen, die Konstanz der ersten 6 Saisonspiele ist dahin. Und auch in der EL gelang gegen unterklassige Gegner nur ein Sieg. Den ausgeprägten Mentalitätsspieler gibt es dort auch nicht, Demirbay ist sicher ein versierter Spieler, aber nicht der überragende Spielmacher. Kramaric und Szalai sitzen oftmals auf der Bank, einzig die Tore von Uth haben dafür gesorgt, dass die Truppe überhaupt noch in der 1. Tabellenhälfte steht. Die zusätzlichen 5 Buden von Wagner sind ja kein Traumwert.
Überzeugenden Angriffsfußball präsentieren sie nicht gerade in jedem 2. Spiel. Obwohl sie beileibe nicht unser Verletzungspech aufweisen, ist dort keine wirkliche Steigerung erkennbar.
Ähnlich S04, man hat Höwedes, Kolasinac, Geis und Choupo-Mouting gehen lassen bzw. per Leihe abgegeben, die Leistungen der Königstransfers Bentaleb und Konoplyanka sind bislang ziemlich übersichtlich. Einziger Führungsspieler von Format ist der 35jährige Naldo, ähnlich wie seinerzeit Stranzl bei uns.
Wirklich überzeugt hat die Truppe in der 2. HZ gegen schwatt-gelb, nach einer eher desolaten 1. Hälfte. Der Rest ist mal so, mal so.....Kombinationsfußball zum Zungeschnalzen gibt´s dort auch nicht.
Und Hasenhüttl bringt die Plörre auch nicht unentwegt zum Prickeln, einzig Werner ragt heraus, Mentalitätsspieler Fehlanzeige.
Bayer hat sicher momentan einen Lauf, schwatt-gelb beschäftigt sich mehr mit internen Querelen. Gestern Dembélé, heute Aubameyang morgen wird´s ein Anderer sein, die Cliquen sorgen für´s Beiwerk. Seit Spieltag 7 gab es noch 2 Siege, die Bilanz eines Absteigers.

Mannschaften wie Mainz, Freiburg oder auch der FCA wissen doch, was sie können......und was sie nicht können.
Kreativität, Kombinationsfußball der gepflegten Art, technisch anspruchsvolle Spiele.........gibt´s da nicht, Defensive, Kampf, Einsatz, Blockieren, Zerstören, Verhindern ist die Devise. Und vorne i-wie den Punch setzen.
Warum.....weil´s an kreativen Spielern mangelt, die Zeiten von Kruse, Mehmedi oder Grifo sind in Freiburg auch Vergangenheit.
Auch Hertha, Stuttgart, Werder, WOB, H96 und eben Frankfurt fehlt die individuelle Qualität, um überwiegend den technisch geprägten Ball in den Vordergrund zu stellen.
Daher wird eben das gemacht, was man besser kann...destruktiv statt kreativ.
Auf Fehler setzen und selbst möglichst keine produzieren.
Der Trend ist in den letzten Jahren immer stärker geworden, einzig die Bayern sind imstande, sich mit ihrer Qualität deutlich abzusetzen.
Manchmal tun sie sich auch schwer, die Defensivreihen zu knacken.
Versucht man da mitzuspielen, gibt´s meistens ´ne Klatsche...siehe Sinsheim.

Hecking versucht sicherlich nicht, den destruktiven Weg einzuschlagen.
Für den kreativen Part benötigen wir aber schon Raffael, Stindl & Co. in guter Form und fit sowie z. B. einen Cuisance mit bereits erweitertem Vermögen.
Stand heute ist das noch nicht der Fall.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Borussenpaul » 01.02.2018 17:12

borussenmario hat geschrieben:Schulz, Nicolas, Doucoure, Jantschke, Kramer, Johnson, Stindl, Herrmann, Traore, das waren die Ausfälle zum Ende der letzten Hinrunde. Davor über Wochen noch zusätzlich Hazard, Christensen, Raffael, Strobl und Drmic. Da wurde die Verletztenmisere allerdings nicht gelten gelassen, sondern viel mehr an den ständigen Personalrochaden rumgemäkelt. Egal, soll aber heißen, hohe Ausfallraten sind bei uns nichts wirklich Neues, sondern vielmehr Dauer- und leider auch Normalzustand.
Das es auch am Training liegen kann, sieht man an der Kritik von Veh an Stöger.

"Ich habe gesagt, dass 13 verletzte Spieler kein Zufall sind und ich annehme, dass etwas in der Trainingssteuerung schiefgelaufen sein muss", sagte Veh im Express-Interview.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von borussenmario » 01.02.2018 18:07

Annehmen kann Veh natürlich, was immer er will. Oder sich halt erstmal einen Überblick verschaffen, wie die Verletzungen zustande kamen. Hier hatten wir ja auch kürzlich so ein Beispiel, wo ein bestimmter User wie bei jeder Verletzung auch bei Villalba gleich lospolterte und man dann vernahm, dass er einfach nur im Rasen hängengeblieben war. Solche Dinge kann kein Trainer, kein Arzt und kein Herr Schlumberger verhindern. Wie die Verletzungen in Köln zustande kamen, weiß ich nicht, Herr Veh vermutlich aber auch nicht zu dem Zeitpunkt, als er dort das erste mal lospolterte.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Oldenburger » 02.02.2018 16:16

der trainer heute auf der pk
https://www.borussia.de/de/aktuelles-te ... 1c2ff0854d

"Die Mannschaft wird alles reinwerfen"

also wenn heute nicht bereits murmeltiertag wäre, könnte man meinen, dass hätte man schonmal irgendwo gehört :wink:
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von Kampfknolle » 02.02.2018 17:05

Das übliche Blabla wie jede Woche. Sorry.

Vorallem wird RB wieder schön stark geredet. :roll:
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von raute56 » 02.02.2018 17:12

Letzteres ist uns aus der Vorvorgängerzeit bekannt. Nichts Neues kritikwürdiges also.
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Re: Cheftrainer Dieter Hecking

Beitrag von VFLmoney » 02.02.2018 18:10

WinnieHannes hat geschrieben:
Das stimmt zwar, ist aber bei weitem nicht so einfach wie man sich das denken mag. Ich glaube, dass sich die aktuellen Spieler reinhängen und sich nach ihren Maßstäben den XXX aufreißen, nur sieht das nicht so aus wie früher bei Enatz Dietz beim MSV oder Atta Lameck beim VfL Bochum.

Manchmal grenzt es schon ans Groteske, das Frankfurt-Spiel war quasi ein Spiegelbild der vorherigen FCA-Partie, nur waren wir dort die Verlierer.
Der FCA setzt uns in der 2. HZ unter Druck und erkämpft sich ein Übergewicht, wir haben dennoch diverse Konterchancen, die wir bis zum 2:0 nicht nutzen.
Da wird hier dem FCA attestiert, dass die Truppe kämpft und ackert und die Unsrigen nicht oder kaum in der Lage sind, dagegen zu halten.
Wir haben Frankfurt in der 2. HZ nahezu komplett im Griff, bis zum 2:0 haben die gar keine Chancen.
Leider machen wir aus dieser Überlegenheit nichts, hier wird dann u. a. der Vorwurf erhoben, das Team würde nicht kämpfen und nicht dagegen halten.
Wenn 2 das ( nahezu ) Gleiche machen, ist es offenbar nicht Dasselbe.

Hätte man sich auf die Frankfurter Art eingelassen, wäre vermutlich eine üble Treterei die Folge gewesen.
Aus der Kategorie, Vogts, Lameck, Dietz, K.-H. Förster, Kohler & Co. haben wir keinen im Kader, Stindl ist weder Ballack noch Xhaka.
Gegenüber der Situation bei 96 ist hier für Stindl der Druck und die Erwartung ungleich höher, in Hanoi hat man keine CL-Ambitionen und auch nicht unsere Vorgeschichte.
Die Ideallinie wäre der Spielertyp Grätschen wie Vogts, Laufen wie Wimmer, Technik und Pässe wie Netzer, Abschluss wie Heynckes.

Leider muss man da diverse Abstriche machen.

Den Vorwurf, dass die Truppe nicht kämpft, halte ich für falsch.
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