Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

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3Dcad
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von 3Dcad » 18.12.2017 13:10

barborussia hat geschrieben:Gut so Max Eberl! Schluss mit Wischiwaschi! Die Spiele sind eröffnet!
Eberl hat ja gesagt er wird viel Post bekommen. Dann hau mal rein. :wink:
atreiju
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von atreiju » 18.12.2017 13:11

Bin ich jetzt im falschen Film und habe das Posting nicht weggeschickt oder ist mein Posting von heute morgen tatsächlich gelöscht worden ?
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bottrop
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von bottrop » 18.12.2017 13:14

Ich habe einen großen Vorteil: Ich kann nicht pfeifen, deshalb komme ich gar nicht erst in Versuchung dies zutun um mich anschließend als Eventie etc. beschimpfen zu lassen.

Aber sauer war ich während des Spieles auch mehrfach und es ist meiner Meinung nach das Recht eines jeden Fans seine Meinung zum Spiel zu äußern. Das unser französisches Juwel nach einem Rückpass ausgepfiffen wurde, mag taktisch unklug gewesen sein, aber sicher nicht der Auslöser der Pfiffe, sondern eher der berühmte Tropfen...
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HerbertLaumen
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von HerbertLaumen » 18.12.2017 13:22

altborussenfan hat geschrieben:Man sollte ein bunt gemischtes Publikum, mehrheitlich Fußballlaien, öffentlich aber nicht so abkanzeln, wenn man es (richtigerweise) mit dem Team auch nicht macht.
Das ist aber ein sehr seltsamer Vergleich. Ich gehe mit Max völlig konform, wer seine Mannschaft während des Spiels auspfeift, der ist die angesprochene Körperöffnung und auf solche Zuschauer kann Borussia gut und gerne verzichten, die richten mehr Schaden an als sie Geld einbringen. Der Kauf einer Eintrittskarte berechtigt dazu, sich ein Fußballspiel anzusehen, nicht mehr und nicht weniger, ob dieses Spiel dann dann schön oder gut wird, das kann nicht garantiert werden.
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von VFLmoney » 18.12.2017 13:27

thommes hat geschrieben:
Eberl behauptet, bodenständig zu sein und trotz der persönlichen Erfolge als Manager dort, also auf dem Boden, geblieben zu sein. Sein Umgang mit Kritik, sei es durch pfeifende Fans oder durch (semi-)kritische Nachfragen von Reportern auf PKs, spricht eine deutlich andere Sprache.
Meine Empfehlung: dringend reflektieren und umsteuern!

Was ist Kritik ?
Oder etwas konkreter .......was ist sachlich fundierte und konstruktive Kritik ?

Die Spieler/Verantwortlichen der eigenen Mannschaft vor und während des Spiels mit Tiernamen zu betiteln, denen in der Regel noch ganz andere Ausdrücke voran gestellt sind ?
So als Teil des Event-Programms " Ich lasse dem inneren Borstenvieh maa ganz freien Lauf " ?
Oder die in einem schwierigen Nachdenk-Prozess entstandenen, stets fachkundig formulierten Fragen der Medienzunft mit dem geistigen Nährwert eines Salatkopfes ?
Für das, was inzwischen üblicherweise als fundierte Kritik angesehen wird, muss man nur den jeweiligen Spieltags-Thread und die Threads von Trainer & SpoDi reflektieren.
Weitere Texte/Meinungen/Sprüche jeder Art dürften Eberl auf anderen Kommunikationswegen erreichen, vermutlich ist ein Teil seines Salärs als Schmerzensgeld zu betrachten.
Ob die jeweiligen Verfasser zum Umsteuern fähig sind, würde ich mal infrage stellen.
Eberl hingegen hat u. a. gestern betont, sich jederzeit einer sachlichen ( und in mancher Hinsicht auch berechtigten ) Kritik zu stellen.
Ist doch ´ne klare Aussage.
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von atreiju » 18.12.2017 13:33

@Herbert:

Sorry, aber das sehe ich dann doch anders.

Ich gehe mit dir absolut konform, dass es unsinnig und kontraproduktiv ist, bei einem Spiel die eigenen Spieler auszupfeifen und zu verunsichern.

Einem Zuschauer oder Fan in einem Theater, bei einem Konzert, einer sonstigen Veranstaltung oder aber bei irgendeiner Sportveranstaltung das Recht abzusprechen, seine persönliche Meinung zur gezeigten Leistung, sei es Jubel, Beifall, Stöhnen, Nichtstun oder eben auch Pfiffe oder Ablehnung kund zu tun, kann es wirklich nicht sein.

Und nein, da spielt es eben keine Rolle, dass der Zuschauer keinen Anspruch darauf hat, gut oder toll unterhalten zu werden, den hat er nicht, genauso wenig hat aber der Künstler oder der Sportler, der performt, das Recht, nur Beifall zu hören.

Ich möchte jetzt aber trotzdem wissen, was mit meinem Beitrag von heute vormittag hier passiert ist..
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von 3Dcad » 18.12.2017 13:47

o.k. Du gehst ins Theater/ Konzert und pfeifst den Künstler aus? Den Du eigentlich magst aber heute hat er sich ein paar mal verspielt eine schlechte Leistung gebracht = Pfiffe verdient? Oder jemand hält eine Rede und derjenige wird dann ausgebuht? Ganz großes Tennis. Übrigens beim Tennis bringen es ein paar tausend Zuschauer fertig das stundenlang kein Handy bimmelt. Und das völlig unabhängig von der Leistung gibt es da selten Unmutsbekundungen. Warum ist das so? Aus Respekt gegenüber dem Talent dieser Profisportler. Es ist ein harter Weg dorthin zu kommen. Ich habe Respekt vor jedem der es geschafft hat Profi zu werden und damit sein Geld zu verdienen. Ich bewundere diese Menschen egal ob auf dem Tennis oder Fussballplatz. Soweit nach oben zu kommen schafft man nicht ohne Leistung. Jeder Mensch hat Leistungsschwankungen, das ist völlig normal.

Wenn ich ehrlich wäre müßte ich mich selbst dann auch beschimpfen und auspfeifen wenn ich schlechte Leistungen bringe. Aber gut das kommt ja bei mir nicht vor, da bin aber froh. :aniwink:
Zuletzt geändert von 3Dcad am 18.12.2017 13:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von borusse1174 » 18.12.2017 13:57

Max Eberl lenkt mit solchen Aktionen erst mal vom Sportlichen ab. Nicht mehr und nicht weniger. Uli's Schule...

Die stark schwankenden spierlerischen und taktischen Auftritte dürften ihm, wie Vielen anderen auch, nicht gefallen haben. Um die Diskussion darüber erst mal abzuschwächen und dem Coach seines Vertrauens etwas mehr Zeit zu verschaffen macht unser Sportdirektor jetzt anderweitig ein Fass auf.

Berechenbar aber clever...
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von nicklos » 18.12.2017 13:59

Ich glaube nicht an Ablenkung. Er ist mit den geholten Punkten zufrieden.

Das spielerische ist doch nur Beiwerk. Glaube nicht, dass das intern als so gravierend angesehen wird.
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von atreiju » 18.12.2017 14:04

3Dcad hat geschrieben:o.k. Du gehst ins Theater/ Konzert und pfeifst den Künstler aus? Den Du eigentlich magst aber heute hat er sich ein paar mal verspielt eine schlechte Leistung gebracht = Pfiffe verdient? Oder jemand hält eine Rede und derjenige wird dann ausgebuht? Ganz großes Tennis. Übrigens beim Tennis bringen es ein paar tausend Zuschauer fertig das stundenlang kein Handy bimmelt. Und das völlig unabhängig von der Leistung gibt es da selten Unmutsbekundungen. Warum ist das so? Aus Respekt gegenüber dem Talent dieser Profisportler. Es ist ein harter Weg dorthin zu kommen. Ich habe Respekt vor jedem der es geschafft hat Profi zu werden und damit sein Geld zu verdienen. Ich bewundere diese Menschen egal ob auf dem Tennis oder Fussballplatz. Soweit nach oben zu kommen schafft man nicht ohne Leistung. Jeder Mensch hat Leistungsschwankungen, das ist völlig normal. Wenn ich ehrlich wäre müßte ich mich selbst dann auch beschimpfen und auspfeifen wenn ich schlechte Leistungen bringe.
Steht da irgendwo, dass ich das mache?

Nein, aber es passiert, bei Konzerten, in Opern, bei Theaterstücken, überall, wo Künstler oder Schauspieler oder Sportler auftreten, kann das passieren. Und ja, es gibt keinen Anspruch darauf, nur Applaus und Beifall und Zustimmung zu erhalten, wenn man auf eine Bühne geht und auch der Fußballplatz ist in diesem Sinne eine Bühne. Es ist das recht auf freie Meinungsäußerung und das ist und bleibt ein Grundrecht, das kann und muss dir und mir und vielen anderen nicht gefallen. Aber es bleibt eins.

Und gerade im Theater passiert das sogar recht häufig. Auf dem Tennisplatz habe ich das selber auch schon häufiger erlebt. Und dass das Tennispublikum so komplett ruhig bleibt, halte ich auch für ein Gerücht. Da werden auch mal Doppelfehler beklatscht, ich erinnere mich da sogar an ein Grand-Slam-Finale mit deutscher Beteiligung, wo das so war.

Ach noch eins, ich hoffe, du hast noch nie einen Schiedsrichter ob seiner Entscheidungen ausgepfiffen, auch dieser ist nur dorthin gekommen, weil er hart dafür gearbeitet hat, weil er durch Leistung bewiesen hat, dass er zu den Besten seines Fachs gehört, auch der gehört respektiert und anerkannt. Im Gegenteil, da er nur einen Bruchteil des Gehaltes verdient, das die Profis kassieren und im Schnitt während der 90 Minuten weit weniger Fehler macht als diese, müsste er sogar noch viel mehr respektiert und anerkannt werden als die Profis selber, oder ?

Also, hast du schon mal einen ausgepfiffen, ja oder nein ?

Edit:

Und wenn du mich einmal auf dem Tennisplatz in einem wichtigen Match erlebt hast, stellst du dir auch nicht mehr die Frage, ob ich mit mir selber schimpfe, wenn ich einen Sch.. zusammen spiele
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von 3Dcad » 18.12.2017 14:25

Nein.
Es hat etwas mit Respekt einem Künstler/ Sportler während einer Darbietung zu tun nicht zu pfeifen. Dieses Recht auf freie Meinungsäußerung mit dem Kauf einer Eintrittskarte mündet dann oft in Beleidigungen bei Unzufriedenheit. Es bleibt nicht bei Pfiffen. Das hast Du bestimmt auch schon mitbekommen. Es ist ein gesellschaftliches Problem das sobald einer mehr Kohle verdient als ich, die Unzufriedenheit in Respektlosigkeit umschlägt. Ich käme einfach nie auf die Idee mein Idol zu beleidigen von dem ich mir ein Autogramm hole. Passt doch einfach nicht zusammen. Der Fussball/ Sport wird als Tür benützt seiner eigenen Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen. borussenmario hat das gestern gut beschrieben als er mal im Logenbereich saß wie einer wild um sich beleidigt hat (unsere Spieler). Ein Beispiel von vielen im Stadion (egal welche Ecke) welches ich niemals respektieren werde.

Das ist jetzt nicht persönlich auf Dich bezogen gemeint, ich kenne Dich ja gar nicht. Mir geht es aber nicht in den Kopf wie man mit Pfiffen eine Mannschaft zu supporten versucht. Völlig egal wieviel Kilometer gefahren, wieviel die Karte gekostet hat etc. Wie Herbert Laumen schon schrieb, mit dem Kauf der Karte ist kein Recht auf Erfolg, Topleistung und schönes Spiel verbrieft. Und auch kein Recht auf Pfiffe und Beleidigungen der Spieler. Das meinen aber manche Fans zu haben. Das ist ein Denkfehler der niemandem hilft. Einem selbst nicht und dem Verein auch nicht.
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von atreiju » 18.12.2017 14:34

@3dCad: We agree to disagree

Da kommen wir nicht auf einen Nenner, genau so, wie du rchtigerweise schreibst, dass der zahlende Zuschauer keinen nspruch darauf hat, dass er immer eine Top-Leistung zu sehen bekommt, hat der Künstler/Sportler keinen nspruch darauf, dass der zahlende Zuschauer eine schlechte Leistung kommentarlos hinnimmt.

Wie gesagt, ich würde es nie machen als Fan, weil es meiner Mannschaft nicht hilft, das ist so, ich halte es dahingehend für den falschen Weg, aber ich verstehe Menschen, die das anders sehen und verurteile diese nicht. Vielleicht auch deshalb, weil sie auf eine andere Art "Fan" sind, als ich es bin.

uf das Thema Schiedsrichter bist du leider nicht eingegangen...
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von 3Dcad » 18.12.2017 14:46

Natürlich respektiere ich Schiris wie Profis, auch wenn ich bei den Entscheidungen anderer Meinung bin, pfeiffe ich die nicht aus. Wenn der DFB so ein korruptes System hat, dafür können die nichts, die sind auch nur die Gehilfen.
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von borussenmario » 18.12.2017 14:53

atreiju hat geschrieben:Ich möchte jetzt aber trotzdem wissen, was mit meinem Beitrag von heute vormittag hier passiert ist..
Es gab keinen, ich habe das im Moderationsprotokoll überprüft :wink:
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von atreiju » 18.12.2017 14:54

borussenmario hat geschrieben:Es gab keinen, ich habe das im Moderationsprotokoll überprüft :wink:
Danke, zum Glück habe ich den Text gespeichert
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von altborussenfan » 18.12.2017 14:56

HerbertLaumen hat geschrieben:Das ist aber ein sehr seltsamer Vergleich. Ich gehe mit Max völlig konform, wer seine Mannschaft während des Spiels auspfeift, der ist die angesprochene Körperöffnung und auf solche Zuschauer kann Borussia gut und gerne verzichten, die richten mehr Schaden an als sie Geld einbringen. Der Kauf einer Eintrittskarte berechtigt dazu, sich ein Fußballspiel anzusehen, nicht mehr und nicht weniger, ob dieses Spiel dann dann schön oder gut wird, das kann nicht garantiert werden.
Dann sollte man vielleicht eine Dauereinblendung schalten: "Ruhe, bitte nicht während des Spiels pfeifen! Pfeifen beeinträchtigt die Spieler!" :lol:

Mein Gott, was müssen das für sensible Seelchen sein, die sich durch vereinzelte, wenige Pfiffe - mehr waren es ja wohl nicht - sich so aus dem Gleichgewicht bringen lassen. Falls dem so ist, wundert mich nichts mehr! Die Jungs haben sich dem Profisport auf höchster Ebene verschrieben. Wenn sie so etwas schon aus dem Konzept bringt, dann sollten sie ihre Ambitionen herunterschrauben.

Nochmals, ich billige Pfiffe während des Spiels nicht. Sie trafen mit Cuisance zudem (zeitlich) den völlig Falschen. Wenn Bonhof jetzt aber den Käse wiederholt, dass die Pfeifer den jungen Burschen meinten, hat er die eigentliche Zielrichtung ebenso wenig kapiert wie (zunächst?) Max. Die Leute waren zu dem Zeitpunkt sauer auf das Team, das sich von einem biederen Abstiegskandidaten zum wiederholten Mal dominieren ließ - Freiburg im Hinterkopf.

Das wiederum kann ich ich sehr gut nachvollziehen. Und das hat absolut nichts mit den jungen Spielern zu tun, die mir - bei allen Fehlern - noch mit die meiste Hoffnung machen. Ich will aber das Gefühl haben, dass ein Team auf dem Platz steht, das mutig ist. Da geht es primär um die gezeigte Einstellung und erst in zweiter Linie um ein schönes Spiel. Eine Mannschaft, die sich nach einer tollen Eröffnungsphase ängstlich verkriecht, nur weil der böse Gegner sich wehrt, damit kann ich nichts anfangen, und das sage ich auch angesichts von Platzierung und Punkten. Ich kann weder einen Sieg erwarten noch ein schönes Spiel. Richtig, darauf kann man nur hoffen. Sehr wohl erwarte ich aber, dass die Spieler alles abrufen, was sie können. Und das Gefühl hatte ich, so leid es mir tut, allzu oft nicht.

Wenn das schon eine überzogene Erwartungshaltung sein soll, dann ist das eben so. Ich werde aber nicht müde werden, dass hier und gegenüber jedem, mit dem ich mich persönlich darüber unterhalte, so zu äußern. Ich weiß mich da mit meinen Freunden und Bekannten einig. Das sind Menschen aus Mönchengladbach und Umgebung, die seit Jahrzenten Borussia die Treue halte und teilweise in Fanclubs organisiert sind. Ich höre eigentlich nichts anderes, mit wem ich auch spreche. Aber vielleicht sind wir ja alle zu verwöhnten A..... geworden, die noch von den Siebzigern träumen. :wink:
Zuletzt geändert von altborussenfan am 18.12.2017 14:58, insgesamt 2-mal geändert.
AlanS

Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von AlanS » 18.12.2017 14:57

Es sind doch die allermeisten Borussen-Fans keine "Pfeifer". Sonst würde hier doch auch gar nicht so diskutiert werden.
Die Fanclubs sollten es sich daher künftig zu Herzen nehmen und wieder demonstrativ das machen, wofür Gladbach-Fans bekannt sind: Super Support! Sogar Celtic-Fans waren doch von unseren Fans beeindruckt!

Es ist schade, dass es zuletzt nicht immer so toll war, mit der Stimmung im Stadion. Anstatt darüber zu diskutieren, wie gut oder schlecht das Pfeifen ist (wissen ja eigentlich eh alle), sollten sich die Fans darüber austauschen, wie sie wieder für bessere Stimmung auf den Rängen sorgen können.

Was Eberl angeht, stimme ich denen zu, die ihn in diesem Fall als dünnhäutig und wenig diplomatisch sehen.


edit
Zuletzt geändert von AlanS am 18.12.2017 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
atreiju
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von atreiju » 18.12.2017 14:58

3Dcad hat geschrieben:Eberl hat ja gesagt er wird viel Post bekommen. Dann hau mal rein. :wink:
Ja, hat er. Und ich habe mich tatsächlich entschieden, ihm diesen Brief zu schicken, weil mich seine Ausführungen im Doppelpass und seine Unterscheidung in Fans erster und zweiter Klasse dann doch geärgert haben. Mir geht es nicht um seine ausdrucksweise und auch nicht darum, dass ihn die Pfiffe stören, sondern eben auch um den Rest, auf den du 3Dcad ja auch schon hingewiesen hast:

VORSICHT!!! Sehr langer Text.....!!!

Sehr geehrter Herr Eberl,

der Grund, warum ich Ihnen heute diesen persönlichen Brief schreibe, ist nicht, weil ich kein Verständnis für Ihren emotionalen Ausbruch, Ihre Ausdrucksweise und Ihre Kritik an den Pfiffen während des Spiels gegen den HSV habe, sondern mein persönliches Gefühl, dass Sie am Wochenende für mich persönlich nicht nur ein paar „Eventies“ angegriffen haben, sondern sehr viele langjährige, treue, dem Verein über sehr viele Jahre verbundene Fans, die nicht nur die schönen Zeiten der 70-er-Jahre, sondern auch viele grausame Zeiten mitgemacht und den Verein immer unterstützt haben.

Zudem glaube ich, dass Sie einer Fehleinschätzung aufsitzen, was viele Fans diese Saison bewegt, woher der „Unmut“, den Sie angesprochen haben kommt, warum viele Fans aktuell innerlich unruhig sind und nicht zufrieden mit der Entwicklung der Mannschaft und des Vereins.

Ich möchte zudem meinen folgenden Worten unbedingt voraus schicken, dass ich Sie, Ihre Arbeit und die Arbeit Ihrer Mitarbeiter sehr schätze und absolut mit Ihrer Strategie und Philosophie einverstanden bin. Die aktuelle insgesamt sehr schöne und erfolgreiche Phase der Borussia ist in großen Teilen auch Ihnen zu verdanken und glauben Sie mir, als über 50-jähriger, der seit nunmehr 46 Jahren Fan der Borussia ist, weiß ich genau, wo die Borussia her kommt, welche Wellentäler wir gemeinsam durchschritten haben, welche finanziellen Situationen der Verein gemeistert hat und wie schwer kalkulierbar das Fußballgeschäft ist.

Wir stehen nach dem 17. Spieltag auf Platz 6 der Bundesligatabelle, zwei Punkte hinter Platz 2 und haben 28 Punkte geholt, rein von den Punkten her eine der besten Halbserien der letzten Jahre. Wir haben aber auch ein negatives Torverhältnis, liegen gerade einmal 4 Punkte vor Platz 10 (alle mit besserem Torverhältnis) und haben die drittmeisten Gegentore der Liga kassiert. Das sind alles Daten und Fakten, über die man, je nach Blickwinkel wenig oder viel diskutieren kann. Und wie sind zum Zeitpunkt, als ich diese Zeilen schreibe, noch im DFB-Pokal dabei und haben die Chance, am Mittwoch ins Viertelfinale einzuziehen. Alles in allem eine Bilanz, die völlig in Ordnung ist und viele, wenn nicht fast alle, Fans blind unterschrieben hätten zu Beginn der Saison.

Doch – und jetzt komme ich allmählich zu meinem persönlichen Eindruck, warum Sie möglicherweise einer Fehleinschätzung der Gemütslage der Fans unterliegen – neben diesen Zahlen und Fakten gibt es eben einen anderen Blickwinkel, einen emotionaleren, wie Fans diese Hinrunde gesehen haben und ich gehe sogar weiter, wie diese Fans die Entwicklung dieser Mannschaft in den letzten 9 Monaten empfunden haben. Bevor ich hierzu ins Detail gehe und auf einzelne Spiele und Entwicklungen, die nicht nur ich, sondern viele Fans beobachtet haben, erst etwas Generelles: Was macht für mich und viele, viele andere Fans meiner und auch folgender Generationen die Faszination Borussia aus?

Es ist eben nicht der reine Erfolg, nicht eine Spielweise, die auf maximalen Erfolg ausgerichtet ist, es geht nicht um das Gewinnen und das möglichst immer, nicht ums Titelhamstern, wer das sucht, der ist wirklich beim FC Bayern oder aktuell auch bald bei RB Leipzig besser aufgehoben. Borussia ist Kult, weil sie immer für eine Philosophie, die der Fohlen, für eine attraktive Spielweise, Konter (heute Umschaltspiel), für den Auf- und Einbau junger Talente und für Spielfreude und Vorwärtsdrang stand. Borussia ist für mich Leidenschaft, Spaß, Unterhaltung, Einsatz, Technik, Kreativität, Spielwitz und ja, Borussia steht für mich eben auch dafür, dass wir aus weniger mehr machen können und damit erfolgreich sind. Wir haben keine unbegrenzten finanziellen Mittel, wir müssen manchmal schneller, früher, hartnäckiger an jungen Spielern dran sein als andere, ja, wir sind ein Ausbildungsverein in gewisser Art und Weise und wir werden immer damit leben müssen, dass wir die besten Spieler an andere Vereine verlieren werden. Glauben Sie mir 98% der Fans der Borussia, auch derer, die am Freitag im Stadion waren, stehen voll hinter Ihrer Philosophie und tragen diese absolut mit. Und ich bin mir sicher, mehr als 90% wissen, dass wir Fans von Borussia nicht konstant Traumfußball erwarten können oder permanente Offensive, dass es immer mal Rückschläge geben wird, auch das tragen wir gerne mit. Und ich bin mir absolut sicher, dass Ihre erste Fehleinschätzung von Freitag die ist, dass diese Pfiffe auch nur im Ansatz etwas mit den beiden 18-jährigen Spielern zu tun hatte, die übrigens meines Erachtens am Freitag beide gezeigt haben, dass Sie da zwei Juwele verpflichtet haben, um die uns noch mancher Verein beneiden wird. Es war eher Zufall, dass die Pfiffe just bei diesem Rückpass in dieser Form auftraten, weil es einfach ein Zeitpunkt war, bei dem viele Fans den Eindruck bekamen, dass sich Geschichte dieser Saison wiederholt und die Passivität Überhand gewinnt und die Mannschaft wieder ein Spiel aus der Hand gibt und eventuell noch verliert deshalb. Doch dazu später noch mehr.

Ich war am Freitag Abend nicht im Stadion, ich habe keine Dauerkarte, ich wohne – wie übrigens sehr viele Borussia-Fans meiner Generation – 300 Kilometer vom Park entfernt, bin lange Jahre Mitglied dieses Vereins noch zu Zeiten, als es dem Verein nicht gut ging, bin Fanstein-Besitzer und ich leide und freue mich jede Woche mit diesem Verein, der mein Herz gewonnen hat. Ich habe noch nie während eines Spiels meine Borussia ausgepfiffen und ich werde es wohl nie tun, weil ich der festen Überzeugung bin, dass dies niemandem hilft, erst recht nicht den Spielern auf dem Platz. Und doch, Herr Eberl, kann ich die Fans verstehen, die am Freitag begonnen haben zu pfeifen.

Bin ich ein „Eventie“, weil ich nicht jedes Wochenende da bin? Was unterscheidet die treuen Fans in der Nordkurve von den genauso treuen Fans wie mich, die in der Ost- oder Süd sitzen, vielleicht, weil sie wie ich inzwischen, ihre Kinder in der Regel dabei haben oder weil sie bewusst inzwischen nicht mehr stehen wollen. Im Übrigen, wie mir viele, die am Freitag vor Ort im Stadion waren, kamen viele Pfiffe zu diesem Zeitpunkt auch aus der Nordkurve. Sind wir schlechtere Fans, sind wir Eventies, weil wir uns es weder zeitlich noch finanziell leisten können und wollen, jedes zweite Wochenende 10-12 Stunden und 150-200 € zu opfern, um unsere Fußballliebe live erleben zu können?

Und ja, diese Summe und diese Zeit kostet mich in der Regel ein Heimspiel der Borussia. Ich mache das gerne so 7-8-mal pro Saison und bin auch bei 3-4 Auswärtsspielen pro Saison vor Ort, weil mein Herz eben an Borussia hängt. Und auch das meines Sohnes., trotz einer Mutter, die absoluter Bayernfan ist, auch weil ich ihm verständlich machen konnte, dass Borussia anders ist und war und Gewinnen nicht alles ist. Aber als beruflich sehr eingespannter, selbständiger Familienvater gibt es eben noch andere wichtige Prioritäten. Sie haben am Freitag Abend explizit die Nordkurve ausgenommen, Fans wie mich ausdrücklich nicht, sie haben die Ultras verteidigt, genau die Gruppe, die in der letzten Saison in der entscheidenden Phase die Unterstützung der Mannschaft wegen einer zerstörten Choreo entzogen hat und ihr damit aus meiner Sicht massiver geschadet hat als die Pfiffe am Freitag. Was ist mit den Logenbesitzern, sind das echte Fans, singen die mit, feuern die immer an, wie unterstützen die das Team, außer dass sie viel mehr bezahlen als wir? Im Stadion höre ich, der immer die Mannschaft auch lautstark von meinem Platz unterstützt, von dort fast nichts.

Herr Eberl, ich kenne viele Fans, die ähnlich lange wie ich Fan der Borussia sind, die in Fanclubs organisiert sind, die viel Zeit und Geld für Borussia opfern, die Ihre Worte vom Freitag Abend und auch vom Sonntag im Doppelpass ähnlich empfinden wie ich, nämlich als Unterscheidung in gute und schlechte Fans, wobei die Nordkurve die „Guten“ sind und wir anderen nur geduldet sind. Und das ist der Grund, warum ich Ihnen diesen Brief schreibe, das und weil ich das Gefühl habe, dass Sie aktuell überhaupt nicht verstehen, warum viele Fans aktuell trotz Platz 26 und 28 Punkten unzufrieden mit der Entwicklung des Vereins, der Spielweise und der Mannschaft sind.

Sie sprachen davon, dass wir am Freitag ein hervorragendes Heimspiel gezeigt haben, ganz ehrlich, das haben wohl 80% der Fans anders gesehen, wir haben 15 ganz hervorragende Minuten unserer Mannschaft gesehen, danach hat die Mannschaft wieder – wie über die fast gesamte Saison – den Fehler gemacht, sich zu weit zurück zu ziehen, nicht entscheidend auf einen Ausbau der Führung zu drängen, zu passiv zu werden, die Zweikämpfe nicht mehr so anzugehen wie vorher, das Pressing einzustellen und den Gegner aufzubauen. Und prompt kassieren wir den Ausgleich und nutzen unsere Chancen nicht. Ja, all das kann passieren, leider ist es bei dieser Mannschaft inzwischen keine Ausnahme mehr, sondern die Regel geworden. Und leider ist es seit 9 Monaten so, dass es uns nicht gelingt, Konstanz und Überzeugung in unsere Leistungen zu bringen. Das Spiel gegen den HSV war für viele Fans wieder mal ein Spielfilm, der an „und täglich grüßt das Murmeltier“ erinnert.

Und genau DAS war die Ursache für die Pfiffe, nicht der Rückpass eines 18-jährigen, sondern die immer wiederkehrende Passivität, die Frage der Einstellung, das Erstarkenlassen des Gegners, die fehlende Willenskraft, sich gegen kämpfende und beißende Gegner anders als spielerisch zu wehren. Dazu eben die Entwicklung der Spiele zuvor, das Auftreten in Wolfsburg, als die Spieler hinterher zugaben, dass sie wohl nach dem Erfolg gegen die Bayern (ein absolutes Highlight!!) dachten, alles geht auch mit 90%, das Spiel gegen Schalke, das lange sehr gut war, bei dem aber auch nach dem Ausgleich die Mannschaft wie leicht gelähmt wirkte, und eben der grausame Auftritt gegen Freiburg, nach dem alle Spieler sagten, die Einstellung habe nicht gestimmt und man habe etwas gut zu machen. Und dann zeigt man diese Reaktion, alle sind begeistert und hört unmittelbar nach dem 1:0 auf, die Aggressivität und Leidenschaft zu Beginn weiter auf den Platz zu bringen. Keiner hat erwartet, dass das Team dies 90 Minuten machen kann, aber ein Nachsetzen bis zum 2:0 und dann mehr Souveränität statt Passivität, das haben die Fans schon nach den markigen Worten erwartet. Und auch unser Kapitän Lars Stindl sprach dies danach ja an, dass wir wieder zu passiv geworden sind. Und nach dem Ausgleich wurde es eben zunächst eher schlimmer als dass gefühlsmäßig ein Ruck durch das Team ging. Ich persönlich hatte vor dem TV das Gefühl, dass die Mannschaft schon unbedingt dieses Spiel gewinnen wollte, dass der Wille, die Einstellung stimmte, das sah ich an einigen Gesichtsausdrücken und Reaktionen der Spieler. Wie mir aber etliche Stadionbesucher bestätigten, wirkte es dort eben ganz anders.

Sie sprachen zudem die Erwartungshaltung an, die zu hoch wäre. Nein, Herr Eberl, nicht alle, aber auch hier dürften 80-90% der Borussia-Fans eine sehr gesunde Erwartungshaltung und Einstellung haben und beileibe eben nicht nur die Nordkurve. Natürlich träumen viele davon, dass wir noch einmal uns für die CL qualifizieren, aber wir wissen sehr wohl, dass wir dafür eine sehr gute Saison von uns, aber auch eine schwächere von anderen Vereinen brauchen. Nur, Herr Eberl, Sie haben selber auch klar angesprochen, dass wir als Borussia da sein wollen, wenn die anderen schwächeln. Und genau das machen diese Halbserie einige, angefangen von Leverkusen zu Beginn, bis wir dafür sorgten, dass sie einen Lauf bekamen. Über RB Leipzig, die deutlich weniger Punkte holen als letzte Saison, der BVB mit einer Riesen-Negativserie und was machen wir? Wir zeigen sehr gute Leistungen wie in Hoffenheim, gegen die Bayern, in Leipzig, bei Hertha, aber mit zwei, drei Ausnahmen nie über 90 Minuten. Wir fallen immer wieder in die gleichen Muster zurück, werden zu passiv, kommen nicht richtig in die Zweikämpfe, verpassen es, nach einer Führung auch das zweite, dritte Tor zu schießen, schaffen es nicht, eine knappe Führung souverän nach Hause zu bringen (das war unter Favre mal anders) und spielerisch haben wir in vielen Spielen ebenfalls viele, viele Mängel gezeigt und Kreativität und Spielwitz vermissen lassen. Unter Schubert haben wir viele Chancen erarbeitet und erspielt und hatten eine katastrophale Chancenverwertung, unter Herrn Hecking haben wir weniger Chancen und stehen defensiv trotzdem nicht viel stabiler.

Herr Eberl, wir Fans (und ich spreche nicht für alle aber für viele) erwarten nicht, dass wir jeden Gegner in Grund und Boden spielen, dass wir jedes Spiel gegen Vereine hinter uns in der Tabelle gewinnen, wir den Gegner dominieren über 90 Minuten, wir Fans verstehen sehr viel, aber wir wollen eine Weiterentwicklung sehen, wir wollen erkennen, dass die Mannschaft, wenn es spielerisch nicht läuft, wenigstens mit der richtigen Einstellung auf dem Platz agiert, wir wollen eine leidenschaftliche Mannschaft, die alles versucht und sich nicht zu weit zurück zieht, eine Mannschaft, die aus Fehlern lernt und diese nicht ständig wiederholt. Aber genau das sehen wir aktuell eben nicht. Das Thema Einstellung und Passivität, sowie Leistungswillen und Laufbereitschaft zieht sich seit 9 Monaten immer wieder wie ein roter Faden durch die Leistungen unserer Borussia.

Letzte Saison hatten wir die Chance, ins Pokalfinale zu kommen, einem Titel so nahe zu kommen wie seit gefühlten Ewigkeiten nicht. Und was passiert dann, die erste Halbzeit war die Mannschaft gefühlt gar nicht auf dem Platz und hat sich den Schneid abkaufen lassen, sie hat eine Riesenchance verschenkt, obwohl sie gegen die damals schwächste Mannschaft der Rückrunde spielte. Den Frankfurtern hat es gereicht, uns taktisch zu überraschen, wobei ich mich frage, was daran überraschend war, denn es war klar, dass sie sofort drauf gehen und uns kämpferisch über Zweikämpfe den Spaß am Spiel nehmen wollen. Und was passiert ein paar Monate später beim nächsten Heimspiel gegen den gleichen Gegner, das gleiche Spiel von vorn…. Wir spielen gegen Schalke in der EL, liegen zur Pause 2:0 vorne, erzielen das 2:0 kurz davor. Jedem im Stadion ist klar, dass die nächsten 15-20 Minuten entscheidend sind und wir kommen zurück auf den Platz und lassen alles vermissen, was uns vorher stark machte. Ja, Schalke ist keine Laufkundschaft, aber sie sind eben auch keine Übermannschaft. Kurz vor Ende der Saison haben wir die Chance, uns doch noch für die EL zu qualifizieren, doch die letzten 3 Spiele lassen wir ungenutzt und spielen schwach, lassen diese Chance mit 3 Unentschieden liegen.

Und in dieser Saison starten wir mit einem glücklichen Pokalsieg in Essen, gegen einen Viertligisten. Ja, im Pokal gibt es keine leichten Gegner, aber auch da war zu sehen, wie schwer wir uns gegen eine bestimmte Spielweise des Gegners spielerisch tun. Wir starten mit dem Derbysieg in die Liga, bei dem wir 60 Minuten klar dominieren, gehen in Führung und machen Köln dann stark und bringen den Sieg in Gefahr, drehen in Augsburg einen frühen Rückstand, spielen stark bis zur Halbzeit und lassen in der zweiten alles, aber wirklich alles vermissen und betteln um den Ausgleich, hätten eigentlich verlieren müssen. Dann das schon angesprochene Heimspiel gegen Frankfurt (frühes Gegentor) ohne eine einzige klare Torchance durch uns. In Leipzig erkämpfen wir uns nach einer sehr schwachen ersten Halbzeit noch stark einen Punkt und die Hoffnung keimt auf, es wird besser.

Gegen den VfB gab es einen Heimsieg, nicht schön, aber verdient, aber auch da lassen wir einen völlig harmlosen VfB zum Schluss mächtig aufkommen und 4 bis 5 Großchancen zu. Über das Spiel in Dortmund hüllen wir lieber den Mantel des Schweigens, der BVB war damals schon sehr anfällig, aber wir sind völlig eingebrochen. Weiter ging es gegen Hannover, einen Aufsteiger, der sicher im Hoch war und nicht einfach zu bespielen, aber auch das Spiel war sehr lange sehr schwach und zum Schluss ein mehr als glücklicher Sieg, wenn Harnik das Tor macht, verlieren wir.

Danach gab es wieder einen Lichtblick, der souveräne Sieg in Bremen, eine tolle erste Halbzeit gegen Bayer Leverkusen mit zu wenig Toren für uns, um dann wieder komplett auseinander zu fallen und sich ins Schicksal zu ergeben und abgeschossen zu werden. Das tat sehr weh live im Stadion. Gute bis sehr gute Leistungen in Düsseldorf und Hoffenheim machten Hoffnung, dass die Mannschaft endlich sich findet. Doch es folgte ein weiteres, live erlebtes extrem schwaches Heimspiel gegen Mainz, bei dem wir nie einen Punkt holen dürfen. Zwei tolle Siege gegen Hertha und die Bayern folgten, wobei ehrlicherweise auch beim Spiel in Berlin diese unerklärliche Passivität nach klarer Führung da war und wir fast einen sicher geglaubten Sieg verspielten. Plötzlich war die Chance da, auf Platz 2 zu springen, die Chance aus einer ordentlichen Hinrunde etwas Besonderes zu machen und was passierte, ein Punkt aus 3 spielen mit zwei (nicht einer, Herr Eberl) miserablen Leistungen in Wolfsburg und Freiburg.

Konstanz war ein Fremdwort und die Fehler und Probleme, das Mentalitätsproblem der Mannschaft, sie wiederholen sich immer noch immer wieder. Ja, wir haben eine junge Mannschaft, wir wollen diesen Jungs Fehler zugestehen und keiner wirft Spielern wie Zakaria (überragender Einkauf), Cuisance, Oxford (bitte halten diesen jungen) oder anderen ähnlich Jungen vor, wenn sie mal Fehler machen. Das Problem ist doch aber, dass es die erfahrenen Spieler sind, die schwächeln, ein Wendt an erster Stelle, auch ein Sommer, ein Ginter, ein Vestergaard, dass ein Raffael und Stindl deutlich hinter ihren Möglichkeiten bleiben, ein Hazard im Abschluss einfach nicht kaltschnäuziger wird bei aller sonstiger positiver Entwicklung. Ich und viele Fans verkenne die Verletzungsproblematik nicht, trotzdem stand da fast immer eine durchaus erfahrene und erprobte Elf mit etlichen Nationalspielern auf dem Platz, aber gefestigt wirkte die Mannschaft nicht.

Unsere Erwartungshaltung, die Haltung der Fans, die unsere Hinserie eher kritisch sehen, ist nicht, dass wir wie Bayern punkten und spielen, aber wir erwarten, dass dieser Kader seine Möglichkeiten und Fähigkeiten voll ausschöpft und dass nicht nur in einem Drittel, sondern in ¾ der Spiele auch Wille, Einstellung, Laufbereitschaft und Spielfreude erkennbar werden und auf dem Platz gezeigt werden. Und wir wollen sehen, dass die Mentalität stimmt, wir uns wehren und nicht zu passiv werden. Ich und viele andere haben kein Problem, wenn wir unser Potenzial weitgehend ausschöpfen, alles geben und am Ende auf Platz 8 landen, aber wir das Gefühl haben, es war nicht mehr drin. Wenn wir aber das Gefühl haben, dass wir wiederholt eine Chance verpassen, weil es im Kopf, in der Einstellung, bei der Aggressivität, der Mentalität nicht passt, dann sind wir – zurecht, wie ich finde – unzufrieden. Und dieses Gefühl haben viele Fans aktuell. Viele sagen mir oder schreiben in Foren, in denen ich bin, dass die Punktzahl, die wir geholt haben, eher glücklich und zu hoch angesichts der gezeigten Leistungen ist und haben Bedenken, dass wir dieses Glück beibehalten in der Rückrunde. Mir geht es auch so.

Wir sind, dank der herausragenden Arbeit von Ihnen, Herrn Königs, Herrn Schippers und vielen, vielen anderen, die nicht im Medienvordergrund stehen, inzwischen so weit, dass wir finanziell auf sehr gesunden Beinen stehen und wirtschaftlich so stark sind wie nie zuvor. Wir haben in den letzten 5 Jahren über 100 Mio. € in neue Spieler investieren können, ja, wir haben dafür auch wichtige und tolle Spieler wie ter Stegen, Xhaka, Dahoud verloren. Aber wir sind nicht mehr nur die kleine Borussia, wir sind gesund, wir haben einen sehr starken Kader, spielerisch sicher einer der 5 besten der Liga. Und Hand aufs Herz, von den Investitionen und den Gehältern dürften wir inzwischen auch auf Platz 5-7 stehen. Ist es dann zu viel erwartet, wenn wir Fans das auch auf dem Platz sehen wollen und wir ernsthafter Kandidat für einen EL-Platz sind, idealerweise uns vielleicht Platz 4 schnappen, wenn die anderen schwächeln? Ich denke nein.

Ich maße mir nicht an, mehr von Fußball zu verstehen als Sie oder Herr Hecking oder jeder andere in unserem Team, aber wir Fans leben von unseren Eindrücken, unseren Gefühlen, unseren Wahrnehmungen und so ein klein wenig Ahnung haben wir auch. Von Finanzen verstehe ich mehr als Diplom-Kaufmann, von Menschenführung auch als langjährige Führungskraft und daher weiß ich auch, wie schwer es ist, Einstellungen von Menschen und Teams zu bewegen und zu verändern und wie schwer dauerhafte extrinsische Motivation ist. Sie selber haben Ende letzter Saison angesprochen, dass uns vielleicht ein Schweinehund im Kader fehlt, dass dieser zu brav ist. Ich fürchte, der fehlt noch immer, denn derjenige muss auch Stamm- und Führungsspieler sein. Und leider fehlt uns links eine Alternative, aber das ist nur meine bescheidene Meinung.

Meine Ausführungen sind jetzt viel länger geworden, als ich es ursprünglich vor hatte. Ich hoffe jedoch, dass Sie – sofern Sie diesen Brief überhaupt lesen werden - einen vielleicht anderen Eindruck als bisher bekommen haben, was uns Fans (und ja, ich spreche sicher nicht für alle) aktuell bewegt, aber auch, was Sie am Freitag und Sonntag bei vielen von uns ausgelöst haben. Es geht nicht um einzelne Rückpässe, es geht nicht darum, nur offensiv nach vorne zu spielen, es geht um Leidenschaft, sich wiederholende Fehler, fehlende Weiterentwicklung, Mentalität auf dem Platz, Begeisterung, es geht um das, was Borussia für uns ausmacht und das misst sich nicht in Punkten oder Siegen alleine, sondern in vielen anderen Dingen.

Noch einmal, Pfiffe gegen das eigene Team während des Spiels, lehne ich genauso ab wie Sie, noch schlimmer Pfiffe gegen junge Spieler, die gerade einmal eine Handvoll Bundesligaspiele haben, aber der Unmut, die Unzufriedenheit über das „Wie“ dieser Hinrunde kann ich sehr gut nachvollziehen. Und auch den Ärger über Passivität und falsche Einstellung. Und so klare Worte, wie Sie, ob jetzt zurecht oder zu Unrecht, gegen Fans und zu hohe Erwartungshaltungen gefunden haben, so klare Worte werden sie hoffentlich auch intern finden bei den angesprochenen Herausforderungen der Mannschaft. Denn ich bin mir sicher, auch Ihnen und Herrn Hecking haben die Auftritte, die Einstellung und die Mentalität der Mannschaft öfter nicht gefallen.

Ich bin ganz ehrlich, ich wollte für mich und meine Familie wie immer für 3 Rückrundenheimspiele Tickets als Mitglied reservieren und kaufen. Ich habe es bereits nach dem Wolfsburgspiel nicht getan, schon da hat mich die Einstellung der Mannschaft zu sehr enttäuscht. Das Freiburgspiel hat diese Meinung verfestigt. Und Ihre Ausführungen am Freitag und am Sonntag haben jetzt zu der Entscheidung geführt, dass ich abwarten werden und es erst einmal sein lasse. Denn ein „Eventie“ will ich nach 46 Jahren Fansein und unzähligen besuchten Spielen auch in Liga 2, auch auswärts nicht sein.

Mein Herz gehört Borussia, aber wenn ein Stadionbesuch aus Ihrer Sicht nur noch denen gestattet ist, die nicht auch mal Entwicklungen kritisch hinterfragen, die nicht in der Nordkurve stehen, sondern einfach lieber sitzen, mitfiebern und die Mannschaft von der Ost oder Süd anfeuern und nicht pfeifen, dann bin ich falsch im Stadion, dann gehöre ich da nicht hin. Wenn der Verein und Sie es so sehen, dass es Fans erster Klasse (Nordkurve und VIP) und zweiter Klasse (die anderen) gibt, dann braucht der Verein mein Geld nicht, mein Herz, meine Liebe, meine Leidenschaft bleiben, die kann niemand kaufen oder gewinnen, die habe ich bereits an Borussia verloren, das wird immer so bleiben. Und ich werde sicher „niemals zu den Bayern“ gehen, weil die für mich im Gegensatz zu Borussia eben für genau das stehen, nämlich Gewinnen und Gewinne um jeden Preis.

Wenn meine Erwartungen, dass wir inzwischen finanziell, strukturell und auch von der sportlichen Qualität her, ein Verein sind, der unter die ersten 8 gehört und zumindest immer das Ziel haben sollte, die internationalen Plätze zu erreichen, angesichts der Kosten und der Qualität unserer Spieler, wenn das zu hoch ist, dann stellen sich mir Fragen, welche Erwartungen dürfen wir denn haben. Wenn es zuviel verlangt ist, dass eine Mannschaft mit der richtigen Mentalität und Einstellung möglichst in jedes Spiel geht, weil dann gerade in dieser engen Liga viel möglich ist, und ich nicht enttäuscht sein darf, wenn es daran mangelt und zwar wiederholt, dann frage ich mich, wozu will ein Verein noch Fans, will er lieber nur unkritische „Follower“.

Herr Eberl, ich möchte mich bei Ihnen und bei vielen, vielen im gesamten Verein herzlich bedanken für Ihre tägliche, nicht einfache Arbeit, sie haben vieles großartig gemacht und ich bin mehr als froh, dass Sie unser Manager sind. Auch ihre Leidenschaft für Borussia, Ihr Herzblut für den Verein und das Team wurde am Freitag und Sonntag wieder mehr als deutlich. Das finde ich herausragend, doch Sie haben am Freitag und Sonntag auch vielen, treuen Fans heftig vor den Kopf gestoßen, die seit Jahrzehnten die Seele dieser Borussia sind.

Ich und ich glaube, ich spreche im Namen etlicher Fans, wünsche Ihnen und der Mannschaft viel Erfolg im neuen Jahr, eine frohe Weihnachtszeit und eine kurze, aber erholsame Pause bis zur Rückrunde, wir alle stehen voll und ganz hinter Ihrem Weg und der Borussia, aber es gibt eben auch viele, die die Hinrunde nicht nur an den Punkten und der Platzierung messen und von einigen Entwicklungen und Auftritten auf dem Platz enttäuscht sind. Und hoffen, dass die Mannschaft endlich ihr Mentalitätsproblem in den Griff bekommt, denn sie hat ja schon gezeigt, was dann möglich ist.

Ich wünsche mir aber auch, dass Sie keinen Keil zwischen die Fans treiben und eben nicht in gute und schlechte Fans unterscheiden, nicht die Nordkurve isolieren, zumal diese eben auch, sogar zahlreich gepfiffen hat und in letzter Zeit, siehe Stimmungsboykott, nicht immer geglänzt hat. Borussia und auch Sie brauchen alle Fans und wir brauchen Borussia, weil wir Borussia lieben und leben.

Schwarz-Weiß-Grüne Grüße
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altborussenfan
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von altborussenfan » 18.12.2017 15:13

@atreiju. Den Brief hätte ich sofort unterschrieben. Hervorragend! :daumenhoch:

Gut auch, dass jemand noch mehr schreibt als ich! :D
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Big Bernie
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Re: Sportdirektor Max 'Doppelpack' Eberl

Beitrag von Big Bernie » 18.12.2017 15:20

atreiju hat geschrieben: Sie sprachen davon, dass wir am Freitag ein hervorragendes Heimspiel gezeigt haben, ganz ehrlich, das haben wohl 80% der Fans anders gesehen, wir haben 15 ganz hervorragende Minuten unserer Mannschaft gesehen, danach hat die Mannschaft wieder – wie über die fast gesamte Saison – den Fehler gemacht, sich zu weit zurück zu ziehen, nicht entscheidend auf einen Ausbau der Führung zu drängen, zu passiv zu werden, die Zweikämpfe nicht mehr so anzugehen wie vorher, das Pressing einzustellen und den Gegner aufzubauen. Und prompt kassieren wir den Ausgleich und nutzen unsere Chancen nicht. Ja, all das kann passieren, leider ist es bei dieser Mannschaft inzwischen keine Ausnahme mehr, sondern die Regel geworden. Und leider ist es seit 9 Monaten so, dass es uns nicht gelingt, Konstanz und Überzeugung in unsere Leistungen zu bringen. Das Spiel gegen den HSV war für viele Fans wieder mal ein Spielfilm, der an „und täglich grüßt das Murmeltier“ erinnert.

Und genau DAS war die Ursache für die Pfiffe, .....
Habe diesen Teil mal rausgepickt, weil er es aus meiner Sicht sehr trifft.

@atreiju: :daumenhoch:
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