@atreiju
Würde ich in nahezu allen Teilen auch unterschreiben.
Nehme mal diesen Teil heraus, weil´s ja immer wieder Thema ist, Favre, Schubert, Hecking und die Rolle von Eberl in dem ganzen Komplex.
Wir fallen immer wieder in die gleichen Muster zurück, werden zu passiv, kommen nicht richtig in die Zweikämpfe, verpassen es, nach einer Führung auch das zweite, dritte Tor zu schießen, schaffen es nicht, eine knappe Führung souverän nach Hause zu bringen (das war unter Favre mal anders) und spielerisch haben wir in vielen Spielen ebenfalls viele, viele Mängel gezeigt und Kreativität und Spielwitz vermissen lassen. Unter Schubert haben wir viele Chancen erarbeitet und erspielt und hatten eine katastrophale Chancenverwertung, unter Herrn Hecking haben wir weniger Chancen und stehen defensiv trotzdem nicht viel stabiler.
Dazu passt ja auch der Post von @Alan S :
Ich erinnere mich noch an das erste Spiel unter Favre, in dem "Borussia Barcelona" geboren wurde! Es war im Herbst nach der Rettungssaison, also etwa am 8., 9. oder 10. Spieltag der Hinrunde der Saison nach der Rettung. Von einem Spiel auf das nächste ging es plötzlich los, dass wir einstudierte Kombinationen bestaunen durften. Ich traute meinen Augen nicht und konnte gar nicht glauben, dass unsere Borussia einen technisch so hochwertigen Fußball spielen kann! Und das Schönste daran: Es wiederholte sich in den nächsten Spielen!
Nun das ABER: Bis dahin sahen wir unter Favre ausschließlich defensiven, fast schon rein destruktiven Fußball mit wenigen guten Kontern drin (Reus, Herrmann, Arango). Und selbst in diesen neuartigen Borussia-Barcelona-Spielen waren es meist nur 15 oder 20 starke Minuten, in denen der Gegner zerlegt wurde. Der Rest der Zeit war Verwaltungsfußball bzw. ein misslungener Versuch nach dem anderen, solche Kombinationen zu starten. Nicht sehr attraktiv anzusehen.
Mal ganz objektiv betrachtet gab es in der Ära Favre leider auch reichlich Spiele der erwähnten Art. Schauderhaft anzusehen, ohne Plan B, fürchterliches Gegurke, Klatschen....da war alles dabei. Dank der Rettung und der folgenden Erfolgsserie wurde Favre dafür allerdings selten kritisiert.
Warum aber gab es Borussia Barcelona und Borussia-wir-kriegen-kaum-was-oder-nur-zeitweilig-gebacken ?
Favre besitzt die Fähigkeit, Spieler zu tunen.
Er kann zweifellos bei Spielern 15-20% mehr Leistung erzielen, sofern sie system-kompatibel sind. Das Gerüst bilden 4-5 Spieler mit herausragenden Fähigkeiten, deren Stärken er forciert und im Detail auch noch steigert.
Der Rest wird eben dem System-Tuning unterzogen, Leistungssteigerung durch permanente Korrektur bis zur Perfektion/Idealformation.
Das Tuning-System von Favre hat aber auch Nachteile.
1. Es funktioniert nur zeitlich begrenzt, i-wann kommt´s zum Schwelbrand/Totalschaden
2. Ohne Turbolader wie Reus, Dante, Arango, Stranzl, Raffael funktioniert´s auch nicht, aus 12-15 Spielern der Leistungs-Kategorie Neustädter, Hanke, Rupp macht auch Favre nicht die Galopper des Jahres.
3. Werden die Turbolader getauscht, besteht die Gefahr, dass das System den Drehzahlbegrenzer einschaltet und kollabiert, das ist damals passiert.
Schubert hat den Drehzahlbegrenzer deaktiviert und die Perfektionsstufe angepasst, da konnten die Spieler wieder Gas geben. Er hat´s dann allerdings mit den Rotationen übertrieben, aus der Perfektionsstufe wurde die Konfusionsstufe.
Hecking hat dann die Basis-Konfiguration wieder hergestellt, ohne Einzel-Tuning zu betreiben.
Und Eberl ?
Versucht natürlich permanent, das passende " Material " für die optimale Leistungsentfaltung zu finden.
Btw, der Sprech " einstelliger Tabellenplatz " ist die Außendarstellung, das die Ambitionen intern in eine andere Richtung gehen, hat Eberl am Sonntag ausdrücklich erwähnt.
Alles Andere wäre auch mehr als destruktiv, jede Saison ohne int. Teilnahme wirft uns zurück, nur mit einer CL-Teilnahme können wir gegenüber manchen Mitbewerbern Boden gut machen bzw. den Abstand verringern.
EL ohne Halbfinale/Finale ist quasi Stagnation, sofern Leipzich, Sinsheim, Bayer,schwatt-gelb & königsblau besser abschneiden.
Die Situation dürfte für Eberl, Meyer, Bonhof, Schippers & Hecking ebenso klar sein, ein etwaiger Titel " DFB-Pokalsieger " wäre ein sehr schöner, sichtbarer Erfolg.
Ersetzt aber nicht eine CL-Gruppenphase und das Ziel, diese auch einmal zu überstehen. Sowohl sportliche als auch finanzielle Sachzwänge führen unweigerlich zu diesem Ziel. Umso ärgerlicher für alle, wenn wir trotz vorhandenem Potential und Schwächen anderer Clubs Chancen ungenutzt lassen, Spiele emotionslos oder aufgrund von Nachlässigkeiten, mangelndem Einsatz, Kampf und Willen vergeigen.
FCA, Frankfurt, Mainz, Freiburg.......10 Punkte ohne wirkliche Not verdaddelt.
So´n büschen mehr in Leipzich oder WOB, etwas mehr Biß und Konsequenz.....und wir liegen nach der HR mit den Bayern gleichauf.
Trotz Verletzungen, trotz der Klatschen und nicht immer überzeugenden Siegen.
Ich schätze mal, dass neben Eberl auch der Rest der Führung inkl. Hecking gesehen hat, was möglich war.
Und was aufgrund der Defizite nicht erreicht wurde.
Und was notwendig ist, damit sich das in der RR nicht wiederholt.