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von rifi » 21.06.2018 12:22
Für mich sieht es, angesichts dieser "Kette" wie folgt aus:
1. Borussia hat eine Philosophie: Mit vielen jungen und ein paar erfahrenen Spielern möglichst erfolgreichen und am besten attraktiven (Ballbesitz-)Fußball spielen. Dabei Talente entwickeln und verkaufen.
2. Hecking möchte mit Ballbesitz und offensiv spielen. Er ist auch bereit, mit jungen Spielern zu agieren. Für mich ist erkennbar, dass er die Philosophie der Borussia voll unterstützt.
3. Der Trainer hat ein Mitspracherecht bei Transfers. Ich bin mir sicher, dass Hecking hier beteiligt ist. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass der Verein eine Vorstellung verfolgt und der Trainer dazu befragt wird - nicht umgekehrt.
Für mich passt Hecking also durchaus zu unserer Philosophie und umgekehrt. Daher fände ich es eigentlich auch wünschenswert, wenn das funktioniert. Denn Hecking könnte für mich der Trainer sein, der tatsächlich viele Jahre bei uns arbeitet, ohne nach Höherem zu Streben. Für mich ist nur die Frage, ob er als Trainer gut genug ist, um schön und vor allem erfolgreich zu sein. Denn für unsere Philosophie ist ein guter Trainer, der eher beibringt als nur ein Starensemble zu verwalten, absolut unabdingbar. Ich bin zumindest unsicher, dass Hecking das kann.
Unter der Voraussetzung kann ich auch die aktuelle Situation verstehen. Vielleicht sieht Eberl ja auch, dass Hecking prinzipiell sehr gut passt, will aber ebenso abwarten, ob es nur eine negative Rückrunde gab, oder ob es mit Hecking letztlich sportlich doch nicht klappt.
Für mich ist viel eher nicht verständlich, warum so viele ein Problem mit dem letzten Vertragsjahr haben. Man muss doch immer davon ausgehen, dass ein Trainer entlassen werden kann, darf sich also gar nicht so sehr mit der Kaderplanung darauf einschießen, dass man nach einem Trainerwechsel Jahre bräuchte, um das wieder auszugleichen. Gerade mit noch einem echten Mittelstürmer hätten wir doch auch für einen anderen Trainer einen Kader, der für viele Spielideen zu gebrauchen ist.
Für mich ist es das einzig Richtige, dass wenn man von Hecking überzeugt ist, ihm nun die Chance zu geben, das auch sportlich zu zeigen. Bei Luuk de Jong sagt Eberl ja auch bis heute, er sei ein guter Stürmer, es habe nur nicht gepasst. Warum nicht auch schauen, ob es mit Hecking trotz aller Überzeugung passt.
Für mich zeigt das eine echte Souveränität im Verein, dass man sich nicht von den Medien oder allgemeinen Gewohnheiten des Geschäfts verleiten lässt, sondern das tut, was man für richtig hält. Für mich wäre vielmehr eine Vertragsverlängerung zum jetzigen Zeitpunkt unverständlich gewesen.